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Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Titel: Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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Wichtiges. Darf ich heute nach der Schule zu euch kommen? Meine Eltern haben es erlaubt.«
    Lorenz guckt erfreut. »Na klar! Ich habe meinen Onkel schon vorgewarnt.«
    Sie laufen gemeinsam in das Klassenzimmer.
    »Hast du die Textaufgaben?«, fragt Lorenz und kramt die Mathesachen heraus. »Ich hab die nämlich nicht kapiert.«
    Anni schüttelt den Kopf. »Ich hab gar nicht erst angefangen«, gesteht sie. »Mir ist was Wichtiges dazwischengekommen.« Sie nimmt sich vor, ganz fest an Ponyherz zu denken, wenn Herr Eber seine Standpauke hält. Vielleicht ist es dann nicht so schlimm.
    Doch Annis Glückssträhne hält an. Selbst Pia, die Beste in Mathe, hat es nicht geschafft, die Aufgaben zu lösen. So bleibt Herrn Eber nichts anders übrig, als die Rechenschritte ein zweites Mal zu erklären.
    »Wir können ja heute Nachmittag zusammen Mathe machen«, flüstert Lorenz ihr zu. »Und du musst unbedingt unseren Mops zeichnen. Versprochen?«
    Anni nickt. Lorenz ist echt nett.
    Genau wie sein Onkel Pieter, stellt Anni einige Stunden später fest.
    Die beiden sehen sich richtig doll ähnlich und haben sogar dieselben braunen Augen. Überhaupt ist der Hof so, wie ihn sich Anni vorgestellt hat: Außer hübschen Pferdeköpfen, die sich ihr neugierig entgegenstrecken, entdeckt Anni drei Katzen, die sich faul in der Sonne rekeln.
    »Dreifarbig, das sind Glückskatzen«, erklärt Lorenz.
    Eine Kaninchenfamilie hoppelt frei herum und nascht frech an den Mohrrüben, die für die Fütterung bereitstehen.
    Es riecht nach frischem Heu, und das muntere Wiehern der Pferde ist Anni so vertraut, als ob sie nie etwas anderes gehört hätte. Ein Haflinger schnobert Lorenz zu und begrüßt ihn wie einen alten Freund. Annis Gedanken schweifen ab.
    Das Pony aus dem Wald geht ihr einfach nicht mehr aus dem Sinn. In der Herde sind vielleicht zwanzig Tiere. Ob das Wildpferd, das die anderen Pferde gerufen hat, wirklich die Mama von Ponyherz ist? Und ob Ponyherz wohl Geschwister hat?
    Anni beschließt Ponyherz als Nächstes einen kleinen Bruder an die Seite zu zeichnen, so einen wie Lars. Damit er nicht ganz allein ist.
    »Hallo-ho! Anni! Aufwachen!«
    Lorenz’ Stimme holt Anni in die Wirklichkeit zurück, die die ganze Zeit einfach mit Lorenz mitgetrabt ist. Überrascht bemerkt sie erst jetzt, dass sie mitten in einem Stall mit großen Boxen stehen.
    »Jetzt schau doch mal!«, sagt Lorenz aufgeregt. »Das ist Ronja!«
    In der Box vor Anni liegt ein neugeborenes Fohlen. Es ist fast weiß, mit ein paar hellbraunen Flecken. Es liegt auf einem Berg frischem Stroh und sieht ganz verknautscht aus, als hätte es gerade Mittagsschlaf gemacht.
    »So flauschig!«, ruft Anni entzückt. »Wie weiche Federn!«
    Durch das Milchglas des Fensters fällt ein Sonnenstrahl auf sein Fell. Feiner Staub schwebt darin.
    »Willst du sie mal streicheln?«, sagt Lorenz.
    Anni zögert.
    Das Fohlen schaut sie aus großen, glänzenden Augen an. Langsam schüttelt Anni den Kopf. »Ronja hat Angst«, flüstert sie.
    Sie geht zwei Schritte zurück und zieht Lorenz am Arm mit sich. »Lass uns lieber rausgehen.«
    Da stößt das Fohlen ein helles Wiehern aus.
    »Sie will zu ihrer Mama!«, ruft Anni. Alarmiert schaut sie sich um. »Lorenz, wo ist denn die Mutter?«
    In diesem Moment kommt Pieter in den Stall geeilt. »He, Lorenz, was macht ihr denn da?« Er wirft einen Blick in die Box. »Lasst Ronja besser in Ruhe, sie hat so schon genug Angst. Ihre Mutter ist gerade draußen beim Hufschmied.«
    »Wir gehen ja schon«, brummt Lorenz. »Hat Anni auch gerade gesagt.«
    »Prima.« Pieter nickt ihr zufrieden zu. »Woher weißt du so gut über Pferde Bescheid? Hast du selbst eines?«
    Anni wird ganz rot vor Freude über das Lob.
    »Nee, leider nicht«, sagt sie. »Aber hätte ich furchtbar gerne. Und ich kenne mich auch gar nicht gut aus mit Pferden. Aber es hörte sich einfach so an, als würde Ronja nach ihrer Mama rufen.«
    Pieter betrachtet Anni mit neuem Interesse. »Eine kleine Pferdeflüsterin also«, sagt er leise. »Schön.«
    Er nimmt Anni einfach an die Hand und führt sie mit sich. »Schau dich ruhig überall um und guck zu, wie Pferde miteinander reden . Wenn man genau hinschaut, erfährt man nämlich jede Menge über sie.«
    Anni wirft einen Blick über die Schulter. Das Fohlen hat seinen Kopf müde auf das Heu gelegt und blinzelt Anni durch seine halb geschlossenen Augenlider an.
    Eine Welle des Mitleids erfasst Anni. Sie stellt sich vor, wenn sie nicht wüsste, wo ihre
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