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Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Titel: Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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ist es noch gar nicht richtig hell. Grummelnd drückt Anni ihr Gesicht in ihr warmes Kissen und versucht weiterzuschlafen.
    Plötzlich fällt ihr Ponyherz ein. Ob er die Nacht über auf der Blumenwiese geblieben ist?
    Jetzt ist Anni hellwach. Und wenn sie einfach schnell nach ihm guckt? Nur ganz kurz?
    Anni springt aus dem Bett und zieht sich in Windeseile an.
    Die Haustür steht sperrangelweit offen, obwohl der Schlüssel steckt.
    Mist! Dann ist Papa schon auf den Beinen. Vorsichtig schleicht sie sich auf den Hof. Aber im Gewächshaus ist noch alles dunkel und auch von ihrem Vater keine Spur. Komisch …
    Im selben Moment entdeckt sie, dass das Gartentor offen ist. Genau dieses Quietschen hat sie geweckt.
    Bevor sie Angst bekommen kann, hört sie ein lautes Schnauben. Es kommt vom Wald her – und Anni erkennt es gleich.
    Ponyherz!
    Er trabt direkt auf sie zu. Vor Freude bleibt Anni beinahe das Herz stehen. »Kommst du mich besuchen?«, ruft Anni zärtlich.
    Das Pony wiehert laut. Das hört sich tatsächlich wie »Hallo« an. Aber als Anni es streicheln will, reißt es den Kopf hoch und schnaubt ungeduldig. Gleichzeitig macht es ein paar einladende Schritte und wiehert wieder.
    »Ich soll mit dir ausreiten? Supergerne!«, sagt Anni eifrig. Sie umfasst den Hals von Ponyherz und zieht sich wie eine Zirkusreiterin auf seinen Rücken. Das klappt perfekt.
    »Es kann losgehen!«, ruft sie und presst sich ganz eng an ihr unternehmungslustiges Pony.
    Ponyherz beschleunigt seinen Schritt und fällt in einen schnellen Trab.
    »Auf zur Blumenwiese!« Vielleicht könnte sie es heute wagen, mit Ponyherz über ein Hindernis zu springen. Aber Ponyherz hat anscheinend eigene Pläne und schlägt einen anderen Weg ein.
    »Hui!«, ruft Anni. »Wo willst du denn mit mir hin, Ponyherz?«
    Keine Sekunde hat Anni Angst, dass sie fallen könnte. Sie umfasst Ponyherz voller Vertrauen und überlässt die Richtung ihrem Pony. Nach einem schnellen Ritt durch den Mischwald erreichen sie eine freie Fläche. Es ist die Kiesgrube beim Biotop, das ihr Vater begrünt. Dort steht auch der große Bagger. Zum ersten Mal stoppt Ponyherz und wiehert laut und auffordernd.
    Am Fuße des Baggers entdeckt Anni einen roten Punkt. Der rote Punkt hat einen Bagger in der Hand.
    »Lars!«, ruft Anni ungläubig. »Das ist ja Lars!«
    Ponyherz schnaubt leise und trabt weiter bis zur Kiesgrube.
    Lars sitzt in seinem roten Schlafanzug auf dem sandigen Boden und hievt konzentriert Kieselsteine von links nach rechts. Als er Anni erblickt, ruft er fröhlich: »Guck mal, Anni!« Er zeigt stolz auf seinen angehäuften Berg Steine.
    Anni rutscht über den Rücken von Ponyherz hinunter und läuft eilig zu Lars hin.
    »Bist du verrückt?«, japst sie, vor Aufregung ganz heiser. »Was machst du hier? Du kannst doch nicht einfach weglaufen! Mama und Papa machen sich bestimmt ganz doll Sorgen!« Sie fasst ihn an der Hand.
    »Die Tür vom Bagger ist zu!«, klagt Lars.
    »Na, ein Glück«, antwortet Anni und zieht den Ausreißer an der Hand hoch. »Komm, Lars. Wir reiten nach Hause.«
    Lars beginnt zu strahlen und zeigt mit dem Bagger auf Ponyherz. »Hast du jetzt ein Pferd?«
    Ächzend hievt Anni ihren kleinen Bruder auf den Ponyrücken und steigt selbst hinterher. Ponyherz steht die ganze Zeit geduldig da und rührt sich nicht.
    »Nicht an der Mähne ziehen«, mahnt Anni und legt den Arm links und rechts um ihn. Lars quietscht begeistert, als Ponyherz losläuft.



Anni reitet auf Ponyherz bis zur letzten Kurve vor ihrem Haus. »Ich glaube, das letzte Stück laufen wir lieber zu Fuß«, sagt Anni und gibt Ponyherz ein Zeichen anzuhalten. »Tschüss, und sei nicht traurig, mein Ponyherz«, flüstert Anni leise in sein Ohr. »Deine Mama ist bald wieder gesund. Das verspreche ich dir.«
    Als Anni und Lars Hand in Hand durch die Gartenpforte kommen, wollen ihre Eltern gerade ins Auto steigen. Ihr Vater spricht aufgeregt in sein Handy.
    »Anni! Lars!«, ruft ihre Mutter mit sich überschlagender Stimme. »Um Himmels willen! Was ist denn passiert?«
    In der ganzen Aufregung fragen ihre Eltern gar nicht nach, wie Anni überhaupt entdeckt hat, dass Lars weggelaufen ist.
    Alles dreht sich nur noch darum, dass Anni ihn gefunden hat und was für ein Glück das ist.
    Anni ist unendlich froh darüber. Denn dass Ponyherz ihr heimliches Pony ist, will sie um keinen Preis der Welt verraten.
    »Du bist echt eine Heldin, Anni«, sagt ihre Mutter immer wieder. Sie kann gar nicht aufhören zu
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