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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition)
Autoren: Thomas Riedel
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Entkräftet sank er zurück auf den Boden.
     
    „Du hattest recht Mugel, es wird wirklich wärmer!“, flüsterte er mit zittriger Stimme.
     
    Himbi spürte, wie er immer schläfriger wurde. Seine Augenlieder wurden immer schwerer. Schließlich schaffte er es nicht mehr, seine Augen offen zu halten.

Der Elfenkönig
     
    Als Himbi und Mugel erwachten, befanden sie sich in einem Raum aus purem Eis. Sie lagen in bequemen Federbetten, die sie mollig warm hielten. Eis prasselndes Kaminfeuer füllte den Raum mit Wärme und Licht. Alles um sie herum glitzerte und funkelte in hellen Farben. Und obwohl der gesamte Raum aus purem Eis bestand, schmolzen die Wände und die Decke nicht bei dem offenen Feuer. Zwei weiß gekleidete, schlanke und hochgewachsene Personen standen vor den Betten der Freunde und beobachteten sie. Sie hatten stolze Gesichter und lange spitze Ohren. Als Himbi und Mugel wieder bei vollem Bewusstsein waren, traten die beiden Männer neben ihre Betten.
     
    „ Wie schön, es scheint euch wieder besser zu gehen!“, sagte einer der Männer mit sehr hoher und reiner Stimme.
     
    Jedes einzelne gesagte Wort hörte sich an wie eine wunderschöne Melodie. Der Raum erzeugte einen eigenartigen Widerhall, der das Gesprochene von einer Wand zur anderen warf. Dabei hörte es sich so an, als würde der Mann von allen Seiten her zu den Freunden sprechen. Himbi und Mugel fühlten sich sogleich geborgen und sicher. Hier drohte ihnen keine Gefahr, dass konnten sie spüren.
     
    „Seid ihr Eiselfen, die Herren dieser Insel?“, fragte Mugel, nachdem die Worte des Mannes schließlich verhallt waren.
    „ So ist es. In eurer Sprache nennen sie uns so, doch wir selber haben eine andere Bezeichnung für unsere Sippe. Doch die würdet ihr nicht verstehen.“ antwortete der andere der beiden Männer.
     
    Himbi und Mugel sahen sich begeistert an. Sie hatten es tatsächlich zu den Eiselfen geschafft. Dennoch ließ sie beide eine Sache nicht mehr los.
     
    „Was ist mit uns geschehen, und warum sind wir hier?“ sprudelte es aus Himbi heraus, der die Ungewissheit nicht mehr aushielt.
    „ Habt Geduld. Es ist nicht bei uns, euch diese Frage zu beantworten. Der König persönlich, wird euch alles erklären, was ihr zu wissen begehrt. Es ist sein ausdrücklicher Befehl!“ sagte einer der Elfen.
     
    Den Gefährten fiel auf, dass die Stimmen der beiden elfischen Männer sich in Klang und Tonfall so ähnelten, dass sie sich annähernd gleich anhörten.
     
    „Der König wird mit uns sprechen?“, fragte Mugel beeindruckt.
    „ Gewiss. Bitte erhebt euch nun und folgt mir in den Thronsaal. Ihr werdet bereits erwartet!“ forderte der Elf die verdutzten Freunde auf.
     
    Beide konnten sich nicht vorstellen, wieder so kräftig zu sein, um aufzustehen. Zögerlich schlugen sie ihre Decken beiseite und standen dann langsam auf. Zu ihrer Überraschung waren sie wieder völlig fit. In ihren Körpern sprudelte eine Kraft und Energie, wie sie es schon lange nicht mehr erlebt hatten. Offenbar waren die Eiselfen sehr bewandert auf dem Gebiet der Heilkunst. Mit neuer Kraft sprangen die Gefährten von ihren Betten auf und folgten dem Elf. Dieser führte die beiden aus dem Raum heraus durch ein Labyrinth aus Eis. Es schien so, als hätten die Elfen ihre Siedlung in einen riesigen Block aus Eis geschlagen. Wobei geschlagen nicht das richtige Wort war. Die Wände der Gänge waren so makellos glatt, dass es den Anschein hatte, als wären sie ins Eis geschmolzen worden. Mugel hatte das Gefühl, in einem riesigen Kristall zu wandern. Auf ihrem Weg durch die Gänge passierten sie einige große Hallen, in denen reges Leben herrschte. Die Hallen waren überfüllt von Elfen, die ihren verschiedenen Arbeiten nachgingen. Viele verwunderte Blicke fielen auf den Zwerg und den Troll. Von allen Seiten her wurden sie fragend angestarrt. Nach einer kurzen Zeit endete ihr Weg vor einer riesigen Tür. Zwei mit Speeren bewaffnete Wächter in schillernden und prächtigen Rüstungen bewachten den Eingang zum Thronsaal. Beide standen wie angewurzelt neben der Tür und rührten sich keinen Millimeter. Nicht einmal als die Freunde an ihnen vorbeigingen, bewegten sie auch nur ihre Augen. Sie standen da wie lebendige Statuen. Die eiserne Disziplin der Wächter war beeindruckend. Der Elf, der die beiden führte, klopfte zweimal kräftig gegen die Tür. Nach einem kurzen Augenblick wurde die Tür des Thronsaales von innen her geöffnet. Helles Licht fiel sofort aus dem
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