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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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zwischen Daunenteil und Deckfederteil eine isolierende Luftschicht festgehalten wird. Wie gut diese Isolierung wirkt, ist schon daran zu erkennen, dass Pinguine regelrecht einschneien können: Die Schneeflocken schmelzen nicht auf dem Körper, weil die Wärmeabgabe so gering ist.
    Wärmedämmung hat auch Nachteile
    Aber diese gute Anpassung hat auch ihre Nachteile. Das Luftpolster im Federkleid verleiht beim Schwimmen starken Auftrieb. Der mit 45–70 cm relativ kleine und mit 5 kg auch leichte Adeliepinguin kann deshalb nicht so tief tauchen wie der größere und schwerere Kaiserpinguin und jagt daher in geringeren Tiefen. Da kleinere Tiere über ihre Oberfläche mehr Wärme abgeben als größere, müssen kleine Pinguine sich trotz der Isolierung auch schneller bewegen, um dadurch im Körper zusätzlich Wärme zu erzeugen. Zur weiteren Minimierung des Wärmeverlusts sind die Extremitäten zurückgebildet: Die Flügel sind kurz und der Schnabel ist relativ klein und zur Hälfte befiedert. Wenn die Vögel zum Brüten aufs Festland ziehen, kann die Isolierung bei starker Sonneneinstrahlung schnell zu Überhitzung führen. Dann geben sie die überschüssige Wärme über die gut durchbluteten Füße, die Innenseite ihrer Flügel und den zum Hecheln weit geöffneten Schnabel ab.
    Schwieriger Nestbau
    Das Brutgeschäft ist in diesen Breiten keine einfache Angelegenheit: Die ortstreuen Tiere brüten über Jahre hinweg in riesigen Kolonien im selben Gebiet. Das felsige Gelände bietet jedoch ausschließlich kleine Steinchen als Nistmaterial; diese sind der einzig mögliche Schutz der Eier vor dem gefrorenen Boden. Folglich sind sie sehr begehrt.
    Ist das Nest fertig, legt das Weibchen ab Ende Oktober meist zwei Eier und wandert dann zurück zum Meer. Die Eier werden allein vom Männchen in einer speziellen Falte am Bauch ausgebrütet. In dieser Zeit nimmt es keine Nahrung zu sich und büßt dadurch etwa 30 % seines Körpergewichts ein, bevor es vom Weibchen wieder abgelöst wird. Die beim Schlüpfen ca. 100 g schweren Jungen nehmen durch die proteinreiche Kost, mit der sie gefüttert werden, pro Tag etwa 75 g zu.
    Der Antarktis-Sturmvogel: Fischer im offenen Eismeer
    Wie alle Sturmvögel (Procellariidae) sind Antarktis-Sturmvögel (
Thalassoica antarctica
) typische Hochseevögel. Ihre Nahrung suchen sie auf dem offenen Eismeer zwischen dem antarktischen Packeisgürtel und der nördlichen Eisberggrenze, am häufigsten im Ross- und Weddellmeer. Sie weisen spezielle Anpassungen an das Fliegen dicht über der Wasseroberfläche und an ausdauerndes Schwimmen und Tauchen auf. Mitte November ziehen die Antarktis-Sturmvögel zu ihren Brutplätzen nach Süden. Das Land suchen sie dann nur zum Brüten auf und auch bei der Jungenaufzucht haben sie Verhaltensweisen entwickelt, die ihnen erstaunliche Bruterfolge sichern.
    Antarktis-Sturmvogel
Thalassoica antarctica
    Klasse Vögel
    Ordnung Röhrennasen
    Familie Sturmvögel
    Verbreitung antarktische Meere, meist Ross- und Weddellmeer, Brutgebiet an der antarktischen Küste
    Maße Länge: etwa 45 cm; Spannweite: über 1 m
    Gewicht etwa 1,5–2 kg
    Nahrung Krill und andere kleine Krebse, kleine Tintenfische und Fische
    Zahl der Eier 1
    Brutdauer 7 Wochen
    Höchstalter über 20 Jahre
    Über und unter der Wasseroberfläche
    Antarktis-Sturmvögel sind ausgezeichnete, wendige Flieger: Die Spannweite ihrer langen, schmalen Flügel ist mit über 1 m mehr als doppelt so groß wie die Körperlänge (ca. 45 cm). Das verleiht den Vögeln eine hohe Manövrierfähigkeit, wenn sie auf der Suche nach Nahrung knapp über den Schaumkronen durch die Gischt fliegen. Antarktis-Sturmvögel fischen gesellig in dichten Schwärmen; sie ernähren sich von Krill, anderen Kleinkrebsen, Tintenfischen und Fischen. Angepasst ans Schwimmen und Tauchen, haben die Sturmvögel ein pinguinartiges Becken und Füße mit Schwimmhäuten, die besser für die Fortbewegung im Wasser als an Land geeignet sind. Schließlich bleiben sie wochen-, ja monatelang auf See und ernähren sich nicht nur aus dem Meer, sondern schlafen auch auf dem Wasser. Zur Nahrungssuche haben sie verschiedene Techniken entwickelt: Entweder stürzen sie sich aus der Luft auf ihre Beute, wobei sie mehrere Körperlängen tief abtauchen, oder sie tauchen von der Wasseroberfläche aus, bzw. schnappen beim Schwimmen nach Beute. Ein dichtes, wasserundurchlässiges Gefieder und eine isolierende Fettschicht unter der Haut bewahren die Vögel im eiskalten Wasser vor
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