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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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einem bedeutenden Bergbau- und Industriegebiet machten. Umweltschäden und radioaktive Verseuchung durch Atomunfälle haben deutliche Spuren hinterlassen. Weitgehend unberührte Natur findet man nur noch in geschützten Regionen.
    Die sibirische Taiga
    Jenseits der Uralbarriere erstreckt sich bis zum Jenissej mit dem Westsibirischen Tiefland wieder eine weite Ebene. Moore, Sumpftaiga und düstere Fichtenwälder wechseln miteinander ab. Der Jenissej trennt das Westsibirische Tiefland vom östlich anschließenden Mittelsibirischen Bergland. Die Hochlagen und den Norden nimmt Tundrenvegetation ein. Die Taiga ist in den südlich anschließenden Gebieten sehr licht und weist als Charakterbaum die Sibirische Lärche auf (daher auch Lärchentaiga). Zur Grenze der Mongolei steigen die mächtigen Gebirge Transbaikaliens in die Höhe auf. Hier geht die Lärchentaiga in borealen Bergnadelwald mit Tannen und Kiefern über. Im Nordostsibirischen Gebirgsland löst sich der geschlossene Taigagürtel in mosaikartige Waldflächen auf, die fast nur noch aus Lärchenarten bestehen. Östlich des Werchojansker Gebirges liegt im Taigabiom der Kältepol der nördlichen Halbkugel. Das Monsunklima beschert kalte, trockene Winter und kühle feuchte Sommer. Wie überall im Osten Russlands dominiert die Lärchentaiga. In tieferen Lagen wird der Nadelwald von sommergrünem Laubmischwald abgelöst. Auf der von aktivem Vulkanismus geprägten Halbinsel Kamtschatka finden sich auch ausgedehnte Areale mit Tundrenvegetation. Im zentralen Sichote-Alin wächst ein ganz besonderer Wald, der Elemente der Taiga und der subtropischen Wälder der gemäßigten Breiten aufweist. Auch die Tierwelt beherbergt Arten beider Zonen: Hier leben Amurtiger (Sibirischer Tiger), Luchs und Rentier.
    Nadelwälder in der Neuen Welt
    Quer durch Nordamerika erstreckt sich von Alaska im Westen bis Neufundland im Osten ebenfalls ein breiter borealer Nadelwaldgürtel. Die nördliche Baumgrenze verläuft von der Ostküste Labradors über die Ungava-Halbinsel Richtung Süden entlang der Ostküste der Hudsonbai und setzt sich dann in Schlangenlinien Richtung Nordwesten zum Unterlauf des Mackenzie und weiter nach Alaska fort. Die wichtigsten Baumarten sind die fast überall anzutreffende Weiß- oder Schimmelfichte (
Picea glauca
), die vor allem im Norden wachsende Schwarzfichte (
Picea mariana
), die Amerikanische Lärche (
Larix americana
), die Sitkafichte (
Picea sitchensis)
, die Balsamtanne (
Abies balsamea
) und die Bankskiefer (
Pinus banksiana
).
    Alaska wird von den stark vergletscherten Gebirgszügen der Brooks Range und der südlicheren Alaskakette durchzogen, die sich auf der weit in den Pazifischen Ozean hineinragenden Alaskahalbinsel und der Inselkette der Alëuten fortsetzt. An den südlichen Gebirgshängen gedeihen Balsamtannen und Sitkafichten. Zwischen den Gebirgsketten liegt das breite Yukonbecken, in dem vor allem Weißfichten wachsen. An der milden, feuchten und nebelreichen Pazifikküste schieben sich temperierte Regenwälder weit nach Norden in das Taigabiom vor. Endlose Nadelwälder erstrecken sich auch auf dem Kanadischen Schild mit seinen mehr als 100 000 Seen. Dieses Gebiet zieht sich von den Rocky Mountains im Westen rund um die Hudsonbai bis nach Labrador. Auf der Insel Neufundland und in Labrador mischen sich auffallend viele Laubbäume unter die Nadelbäume.
    Boreale Nadelwälder machen rd. 80 % der gesamten Waldfläche Kanadas aus. In Nordamerika ist die Übergangszone der Waldtundra sehr breit. Dieser locker bewaldete Bereich verläuft je nach den örtlichen Klimaverhältnissen mehr nördlich oder südlich. Auch in Nordamerika schließen sich im Süden Steppen und Laubmischwälder an die borealen Nadelwälder an.
    Schneewaldklimate: lange Winter und kurze Sommer
    Lange, kalte, schneereiche Winter und kurze, mäßig warme Sommer prägen die Klimazone der Schneewaldklimate, die auch als subpolare, subarktische, kaltgemäßigte oder boreale Klimazone bezeichnet wird. Im Winter steigt die Sonne wegen der nördlichen Lage kaum über den Horizont, Temperaturen von –40 °C sind nicht ungewöhnlich. Tiefer Schnee bedeckt das Land. Er schmilzt erst spät im Jahr, wenn die Sonne höher über den Horizont steigt. Die Sommer der Taiga sind kurz, doch an Sonnenlicht herrscht kein Mangel, denn die Sonne geht auch in der Nacht nur kurz oder – nördlich des Polarkreises – gar nicht mehr unter. Die Temperaturen bewegen sich meist zwischen 10 °C und 20 °C,
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