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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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Der stromlinienförmige Körper bietet nur minimalen Wasserwiderstand und lässt die Tiere unter geringem Energieverbrauch erstaunliche Geschwindigkeiten erreichen. Die weit hinten ansetzenden Füße und der Schwanz dienen als Ruder, wenn sie mit ihren zu Flossen umgebildeten Flügeln unter Wasser »fliegen«. Im Meer füllen die Pinguine jetzt ihre isolierende Unterhautfettschicht auf, die bei einem wohlgenährten Tier bis zu einem Drittel des Körpergewichts ausmachen kann.
    Kolonien im Eis
    Der Kaiserpinguin lebt nahezu ausschließlich auf dem Eis und im Polarmeer rund um Antarktika und betritt selbst zum Brüten nicht den Boden des Kontinents. Daher wird der Lebensraum des flugunfähigen Vogels durch den Rückgang des Meereises infolge des Klimawandels bedroht. Etwa 30 Brutkolonien sind heute bekannt, in denen schätzungsweise 250 000 Tiere ihr Brutgeschäft verrichten. Alle Kolonien bis auf diejenigen am Taylor-Gletscher und auf der Insel Dion befinden sich auf dem Meereis. Die größte Kaiserpinguinkolonie mit rd. 100 000 Vögeln liegt auf der Coulman-Insel im Rossmeer.
    In einem Lebensraum, in dem die Erzeugung bzw. Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, ohne zu viel Energie zu verbrauchen, das Maß aller Dinge ist, geschieht auch die Wahl des Brutplatzes nicht ohne Grund. Das Wasser unter dem Meereis hat eine Temperatur um den Gefrierpunkt, während Felsgestein wesentlich kälter werden kann. Somit ist ein Brutplatz auf dem Eis wärmer als auf dem Festland.
    Die erste Brutkolonie der Kaiserpinguine wurde übrigens am Kap Crozier während der ersten Antarktisexpedition 1901–1904 von Robert Scott mit der »Discovery«entdeckt.
    Adeliepinguine: Unterwasserflüge im Eismeer
    Die Aussage, dass Pinguine nicht fliegen können, stimmt nur bedingt. Zwar können sich die schwarzbefrackten Vögel nicht in die Luft erheben, weil ihre Knochen verkürzt und abgeflacht sind, aber mit ihrer hervorragend ausgebildeten, kräftigen Flugmuskulatur und den zu festen Ruderschaufeln umgebildeten Flügeln sind sie ganz ausgezeichnete Schwimmer. Der Bewegungsablauf entspricht dabei weitgehend dem beim Fliegen. Die weit hinten am Körper ansitzenden Füße dienen ebenfalls dem Antrieb und der dreieckige, stromlinienförmige Schwanz bildet ein ideales Steuerruder.
    © shutterstock.com/steve estvanik
    Adeliepinguine in der Antarktis
    Adeliepinguin
Pygoscelis adeliae
    Klasse Vögel
    Ordnung Pinguine
    Familie Pinguine
    Verbreitung Küsten der Antarktis und umliegende Inseln
    Maße Länge: 45–70 cm
    Gewicht 5 kg
    Nahrung kleine Fische und Tintenfische, Krill
    Zahl der Eier 2
    Brutdauer 33–38 Tage
    Höchstalter etwa 20 Jahre
    Reich gedeckter Tisch
    Der Adeliepinguin (
Pygoscelis adeliae
) ist nicht nur der am weitesten verbreitete Pinguin, sondern mit geschätzten 20 Mio. Exemplaren auch der häufigste. Gemeinsam mit dem Kaiserpinguin (
Aptenodytes forsteri
) lebt er am nächsten am Südpol, am Rand der Packeiszone der Antarktis und auf den südlichsten Inseln. Durch die Meeresströmungen, die nährstoffreiches Tiefenwasser an die Oberfläche bringen und dadurch die Basis für ein reiches Tierleben im Meer schaffen, ist der Tisch auch für den Adeliepinguin immer reich gedeckt. Er ernährt sich hauptsächlich von Krillkrebschen, erbeutet aber auch kleinere Fische. Dabei muss er immer vor seinen Feinden auf der Hut sein. Dies sind der Seeleopard und der Schwertwal, ferner Haie und Pelzrobben. Bei diesen wendigen Jägern haben die Pinguine selbst bei Schwimmgeschwindigkeiten von 20 km/h kaum eine Chance zu entkommen. Mit dem Schwinden der Krillbestände durch die Meererwärmung ist sogar diese häufige Art gefährdet.
    Lebensnotwendige Isolierung
    Der Nahrungsreichtum der antarktischen Gewässer ist ein Vorteil, geht aber andererseits mit extremen klimatischen Bedingungen einher: An Land herrschen im Winter Temperaturen von bis zu –60 °C und auch im eisigen Wasser beträgt die Differenz zwischen Umgebungs- und Körpertemperatur ca. 40 °C. Eine gute Isolierung ist daher unumgänglich. Diese ist zum einen in Form einer mehrere Zentimeter dicken Fettschicht gegeben, zum anderen durch das dichte Federkleid: Pro Quadratzentimeter verfügt ein Adeliepinguin durchschnittlich über eine stattliche Anzahl von zwölf Federn (bei einer Ente dagegen sind es nur drei). Die Federn weisen an ihrer Basis einen ausgeprägten Daunenteil auf und sind an der Spitze leicht zum Körper hin gekrümmt. Ihre dachziegelartige Anordnung bewirkt, dass
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