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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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auf ein gemeinsames Tier geeinigt, das heute den lateinischen Artnamen
Hydrurga leptonyx
trägt.
    © shutterstock.com/Mogens Trolle
    Seeleoparden leben hauptsächlich von Planktonorganismen.
    Vorteilhafter Flossenbau
    Heute stellt man den Seeleoparden zweifelsfrei in die Familie der Seehunde oder Hundsrobben (Phocidae), obwohl er verlängerte Vorderflossen aufweist. Für ein räuberisch lebendes Meerestier sind diese eine sehr günstige Entwicklung, da sie es wendiger machen und ihm zu höherer Geschwindigkeit sowohl beim Schwimmen als auch bei der Fortbewegung auf dem Eis verhelfen.
    Seeleopard
Hydrurga leptonyx
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Hundsrobben
    Verbreitung Packeisrand des antarktischen Meeres
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: Männchen bis 3 m Weibchen bis 4 m
    Gewicht Weibchen bis 500 kg
    Nahrung Fische, Pinguine, Krebse, Tintenfische, Seevögel und gerne Jungtiere anderer Robben
    Geschlechtsreife mit 3–4 Jahren
    Tragzeit etwa 8 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter gut 25 Jahre
    Nahrung im Überfluss
    Im antarktischen Meer am Rand des Packeises, wo sich der Seeleopard vorwiegend aufhält, ist der Tisch für ihn reich gedeckt: Das Meer quillt geradezu über von einer Vielzahl Krebstieren, Fischen, Seevögeln und Meeressäugern. Diesen Tierreichtum ermöglicht die sog. Antarktische Divergenz. Darunter versteht man eine starke Aufwärtsströmung im Bereich der antarktischenKüste, die nährstoffreiches Tiefenwasser an die Oberfläche spült. Die in diesem Tiefenwasser enthaltenen Kleinstorganismen sind die Lebensgrundlage für die höheren Tiere.
    Die Menge macht’s
    Der Krill zu nennen macht einen Großteil der Nahrung des Seeleoparden aus. Dazu hat dieser besondere Zahnstrukturen entwickelt: Die Backen- und Vorbackenzähne gleichen einem Sägeblatt. Schließt der Seeleopard das Maul, bilden die Zahnhöcker von Unter- und Oberkiefer einen Seihapparat. Mit dem Maul nimmt der Seeleopard eine größere Menge Wasser mit darin enthaltenem Plankton auf und presst es anschließend durch die geschlossenen Zähne. Dabei filtert er die Krillkrebse heraus. Zwar deckt der Seeleopard noch annähernd 50 % seines Energiebedarfs durch Krill. Doch durch die Meererwärmung nimmt diese einst unerschöpfliche Nahrungsquelle immer weiter ab.
    Delikatessen aus dem Meer
    Die ausgeprägten Eck- und dolchartigen Schneidezähne des Seeleoparden sind Zeugen dafür, dass er sich nicht allein mit Planktonorganismen zufrieden gibt, sondern auch größere Beutetiere überwältigt. Der Seeleopard ist ständig auf der Jagd nach Pinguinen. Diese erbeutet er nicht allein durch wilde Jagd im Wasser, sondern er folgt ihnen teilweise sogar bis auf die Eisscholle. Dabei sind ihm wieder seine verhältnismäßig langen Vorderflossen von Nutzen. Auch Krabbenfresser und Weddellrobbe stehen auf dem Speiseplan des Seeleoparden, insbesondere in der Energie zehrenden Fortpflanzungszeit des Räubers zwischen Oktober und Dezember.
    Zwar ist die Nahrungsauswahl vielfältig, aber dennoch ist der Seeleopard ein Gourmet: Einen erbeuteten Pinguin schlägt er so lange auf die Wasseroberfläche, bis sich die Haut mit den Federn vom Körper löst und beim Fressen nicht hinderlich ist. Bei den Robben frisst er lediglich die Haut und die darunterliegende nahrhafte dicke Fettschicht, den sog. Blubber.
    Gute Isolierung
    Dieser Blubber ist wegen der Kälte des antarktischen Meeres überlebensnotwendig und schützt auch den Seeleoparden vor Unterkühlung. Die Isolierung ist so wirksam, dass die Temperatur im Körperinnern bis zu 42 °C höher sein kann als an der Oberfläche der Haut. Das namengebende, an Kopf und Flanken unregelmäßig gefleckte dichte Fell wirkt zusätzlich schützend. Es ist oberseits dunkelgrau und unterseits silbrigweiß gefärbt, was je nach Blickrichtung der Beutetiere eine sehr gute Tarnung darstellt: Unter ihm schwimmende Beute erkennt die helle Unterseite gegen den ebenfalls hellen Himmel nicht und beim Blick vom Land aufs dunkel erscheinende Wasser ist der Räuber ebenfalls schlecht auszumachen. Da die massigen Körper im Vergleich zu Landsäugetieren auch nur verhältnismäßig kleine Extremitäten besitzen, können die Tiere einerseits gut Wärme bewahren und sich andererseits durch ihre Stromlinienform gewandt im Wasser bewegen. Ein zusätzliches Plus an Schnelligkeit bietet dem Seeleoparden der ungewöhnlich abgeflachte Kopf, der ihm zudem ein fast reptilienartiges Aussehen verleiht.
    Die mit einer Länge von maximal 4 m
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