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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition)
Autoren: Kim Henry
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offenbar ihre Lieblingspose . Autoritär und respektlos. „ Was hat es mit diesem Abholen auf sich? “
    „ Äh, das ist … ein Auftrag der Regierung. “
    „ Welcher Regierung? Bist du hier, um mich im Auftrag von Washington oder London aus dem Verkehr zu zi e hen? “
    „ Ich führe keine Militäraufträge mehr aus “ , knurrte er. „ Nuuk schickt mich. Die wollen Dialog. “
    „ Und warum sagen die mir dann nicht zuerst Bescheid? Das klingt alles sehr suspekt, wenn du mich fragst. “
    „ Ich hab e nicht gewusst, dass dir keiner Bescheid gesagt hat, okay? Ich hab e gedacht, du wüsstest das schon und wartest nur noch auf den Charter. Hey, don ’ t shoot the messenger. Ich bin Pilot. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. “
    „ Du führst Befehle aus, ohne Fragen zu stellen. “
    „ Ich weiß nur , dass ich dich nach Nuuk bringen soll. So bald wie möglich. Wegen deiner Arbeit und weil die Regierung einen Ko m promiss sucht. “
    „ Das ist reichlich Information, die du da hast, für einen, der nur der Pilot ist. “
    Er verdrehte die Augen. „ Also kommst du nun oder nicht? Ich h a b e keine Lust, in den Schneesturm zu geraten. Die Zeit wird ve r dammt knapp, wenn ich noch in Thule t anken muss . “
    „ Vergiss es. Diese Regierung schert sich keinen Deut um meine Arbeit. Diese Regierung sieht nur das Geld winken. Die wollen mich kaltstellen. Aber da müssten sie schon eine Armee schicken, wenn die mich aus Qaanaaq wegholen wollen. “
    Er seufzte. Vor ihm lag ein schönes Stück Arbeit.
     
    *
     
    Hoppelnd bewältigte der Jeep die drei Kilometer Schotterpiste, bis hinter einer Biegung die Häuser von Qaanaaq auftauchten.
    Gewöhnlich endeten Silas ’ Missionen am Helipad des Flugpla t zes, aber er war schon einmal in der Siedlung gewesen, die sich nach grönländischer Manier stolz eine Stadt nannte, anderswo aber kaum als Dorf durchgehen würde. Beschaulich zogen sich die wie mit dem Lineal ausgerichteten Reihen von Häusern im immer gleichen Baustil den sanften Hügel hinauf. Wie Lego-Klötzchen, mit denen hera n wachsende Buben gespielt und die sie dann im Sandkasten vergessen hatten. Hübsch, aber auch ve r dammt einsam. Und kalt. Im Winter brannten die Lampen, die in weiten Abständen an den Straßenrä n dern standen, Tag und Nacht, doch sie gaben den Häusern nicht die zauberhaften Farben zurück, für die grönländische Siedlungen b e rühmt waren. Alles war g rau in g rau mit einem gelegentlichen Gli t zern von Silber dazwischen.
    Wie trostlos.
    Genau das, was er suchte. Aber er war zu feige, diesen letzten, großen Schritt zu wagen und sich hierher oder nach Thule verse t zen zu lassen. Die Angst vor den Bildern, die nur darauf lauerten, ihn in einsamen , dunklen Nächten zu überfallen, ließ sich nicht so einfach vergessen, wie er gehofft hatte. Er zog es vor, in M a niitsoq zu leben, ganz oben in einem fünfstöckigen Stadthaus, das an einer geradezu belebten Straße lag, und hinter dem Haus die Klippen. Das Nest war klein genug, um seinem Traum vom Au s steigerleben den richtigen Hintergrund zu geben, aber nicht zu klein, als dass er auf gewisse Annehmlichkeiten verzichten müsste . Wenn ihm der Sinn nach e t was Nachtl e ben stand, erreichte er Nuuk mit dem Helikopter in wenigen … Minuten . Was zugegeben selten vo r kam . Er wäre ein schlechter Aussteiger, wenn er sich nächtelang in Kinos und Bars herumtre i b en würde .
    Der Jeep heulte im Protest, als Kaya nach links abbog und das A u to die halsbrecherische Piste hinaufmanövrierte, die zum Hotel von Bente und Claus führte. Silas klammerte sich mit beiden Händen am Sitz fest, hoffend, dass Kaya es nicht bemerkte.
    „ Du fährst ungefähr so, wie ich fliege “ , sagte er. Er war dan k bar, dass sie nicht den Kopf drehte, um ihn anzusehen und sich auf die Piste konzentrierte.
    „ Falls du glaubst, dass du mich mit solchen Bemerkungen dazu verführen kannst, zu dir in den Chopper zu steigen, dann hast du dich geirrt. “ Die Reifen des Fahrzeugs rutschten noch einige M e ter, als sie vor dem Hotel scharf bremste. Fast seitwärts kam der Jeep endlich zum Stehen. Er verlor keine Zeit und kletterte aus dem G e fährt, froh, irgendwie, wieder festen Boden unter den Füßen zu h a ben.
    „ Wie kommst du denn zum Helipad zurück? “ Sie öffnete die L a deklappe und ließ sie mit einem mörderischen Knallen einra s ten.
    „ Wir “ , sagte er.
    „ Du “ , wiederholte sie.
    „ Ich hab noch nie einen Auftrag nicht
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