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Poison (German Edition)

Poison (German Edition)

Titel: Poison (German Edition)
Autoren: Wolfram Alster
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hart, und wir müssen keine Zeit verschwenden, uns gegenseitig heißzumachen, denn das sind wir bereits ... beide. Er bewegt sich wie ich, kopiert meine Bewegungen, ohne meine zu sehen, einfach nur aus dem Instinkt heraus kommt er mir entgegen, knabbert an meinem Ohrläppchen, macht mich wahnsinnig vor Geilheit. Jetzt kann, jetzt will ich nicht mehr länger warten, sondern etwas viel Besseres ... ihn. Meine Hände gehen auf Wanderschaft, gleiten über seine Hüften, seinen Po, seine Beine, deuten einen Winkel an, den er bereitwillig nachahmt und die Schenkel spreizt. Und als ich endlich in ihm versinke, kann ich mich kaum beherrschen, und es fällt mir schwer, ihm wirklich die Zeit zu geben, die er braucht, um sich an mein Kaliber zu gewöhnen, bevor ich langsam mit meinen Bewegungen in ihm beginne, während sich in meinem Körper das Vibrieren seiner Muskeln und dieses wunderbare »Mhmmm« ausbreitet, das dem Schnurren einer Katze nicht unähnlich ist. Und ja, er weiß wirklich, was ich brauche, denn er windet sich unter mir, schneller und schneller biegt er mir seinen geschmeidigen Körper entgegen, und jedes Mal, wenn ich in ihn stoße, stöhnt er ein wenig wohliger, und ein bisschen lauter, sein Atmen wird ein bisschen unregelmäßiger, bis ich endlich in ihm komme, und es gerade noch so schaffe, meine Augen offenzuhalten, um seinen Gesichtsausdruck zu sehen, während er explodiert.
    Doch ich sehe nichts außer einem zerwühlten – leeren – Bettlaken, unter mir ist ein zerknäultes Kissen, das ein großer nasser Fleck ziert, und in mir ist nur mehr der äußerst fade Nachgeschmack unbefriedigter Lust. In meinem schlaftrunkenen Kopf hingegen herrscht Verwirrung pur ...

12
    Brix
     
    Klar, als hätte ich es nötig, feuchte Träume zu haben ... ich doch nicht! Und wenn schon, das Gefühl, dabei etwas verpasst zu haben, hat damit in meinen Augen nichts, absolut nichts zu tun, oder wie seh’ ich das? Genauso wenig wie die Sorge, ob der Typ, mit dem ich gerade Sex habe, kommt oder eben nicht – auch das ist nicht mein Problem und mir infolgedessen egal, weshalb alleine der Gedanke, es sehen zu wollen, für mich total absurd ist. Das ärgert mich ... und ER ärgert mich auch ... eine kalte Dusche wird jetzt das Beste sein. Aber wo nicht mal eine durchgemachte Nacht voller bedeutungslosem Sex geholfen hat, verfehlt natürlich auch eiskaltes Wasser seine Wirkung, und meine Erinnerung schweift immer noch ab und trägt meine Gedanken in Richtung letzte Nacht und damit zu Condom-Boy ... verdammte Axt, warum nur?
    Fast schon verzweifelt zerre ich meine Sporthose über, die älteste, die ich über den Knien abgeschnitten habe, realisiere allerdings kaum, wie weit sie mir eigentlich geworden ist, weil es mir, wie eigentlich immer schon, völlig egal ist, was mit meinem Körper geschieht. Es gibt einfach wichtigere Dinge, rede ich mir ein, und schon drängt ER sich wieder in den Vordergrund, ganz so, als hätte er auf das Stichwort »wichtigere Dinge« gewartet ...
     
    Verdammt, du bist nicht wichtig, Condom-Boy. Du warst ein Blowjob, zugegebenermaßen ein verdammt guter, weswegen ich dich mit einem Fick für deine Leistung belohnt hätte – eine Belohnung, wenn man bedenkt, dass ich normalerweise keine No-names in mein Bett nehme, weswegen es eine Ehre für jeden ist, den ich mir nehme ... wenn ich sie mir denn nehme. Und insofern wärest du die Ausnahme von der Regel gewesen, denn aller Wahrscheinlichkeit nach wärest du so gut gewesen, dass ich dich nicht nur im Backroom vernascht, sondern auch mit nach Hause genommen und da den Rest der Nacht mit dir verbracht hätte ... beziehungsweise mit deinem scharfen Hinterteil, wobei die Erinnerung daran alleine dafür sorgt, dass ich schon wieder einen Harten bekomme. Ein verdammter Grund mehr, zu vergessen. Power. Schweiß. Nach einer Viertelstunde auf meinem Stepper rinnt mir der Schweiß meine Wirbelsäule entlang, kühl wie der Wind, den der Luftzug vom offenen Fenster in meiner Wohnung simuliert, und perlend wie Champagner – einfach ekelhaft und ganz bestimmt das letzte Gefühl, das ich gerade brauchen kann. Eine weitere halbe Stunde später ist der Bund meiner Hose völlig durchnässt, mein Oberkörper glänzt vor Schweiß, und meine Gedanken kreisen immer noch um ihn, was nahelegt, dass ich ausflippe, wenn das so weitergeht ... als müsste ich so dringend wissen, was mein Gehirn mir vorgaukelt. nämlich warum ich ihm nicht gefolgt bin, was ihn so besonders macht,
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