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Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)

Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)

Titel: Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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war.
    Während Alan vor uns auf dem Gehweg versuchte, das Gleichgewicht zu bewahren, krallten Kelly und ich uns kichernd aneinander und lachten Tränen.
    Er drehte sich um und sah uns vorwurfsvoll an. Dann fiel sein Blick auf das Doggy-Bag in meiner Hand. Er kam schwankend auf mich zu und entriss es mir.
    »Das ist keine artgerechte Haltung«, lallte er, öffnete die Tüte und begann damit, ein Hühnerteil nach dem anderen hoch in die Luft zu werfen. Dabei rief er den knusprigen Teilchen hinterher:
    »Fliegt meine Freunde, fliegt! Ihr seid frei!«
    Kelly und ich verfielen in schallendes Gelächter, als alle Teile nacheinander, mit dumpfem Aufprall, neben uns auf dem Gehweg landeten. Alan begann zu heulen und bat die Geflügelteile schluchzend um Verzeihung.
    »Ich kann nicht mehr«, erklärte er schließlich und setzte sich auf den Bordstein. »Wollen wir nicht lieber ein Taxi rufen und nach Hause fahren?«, schlug er fast flehend vor und lallte dabei so stark, dass er nur schwer zu verstehen war.
    Sofort zog ich mein Handy aus der Tasche, denn in meinem Zustand konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich die laute Musik eines Clubs verkraften würde, ohne mich permanent zu übergeben.
    Erst beim dritten Versuch gelang es mir, den Pin richtig einzugeben. Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich auf das Display, auf dem zu lesen war, dass ich 16 neue Nachrichten hatte.
    »Was für ein hartnäckiger Blödmann«, murmelte ich und lehnte mich gegen die Hecke eines liebevoll gepflegten Vorgartens, die sofort unter meinem Gewicht nachgab. Mit einem lauten Aufschrei plumpste ich in den kleinen Garten.
    »Alles in Ordnung?«, hörte ich Alan fragen. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, klingelte mein Handy.
    »Hallo?«, erkundigte ich mich, während ich stöhnend versuchte, mich aufzurichten.
    »Meg? Wo bist du?« Als ich Logans Stimme vernahm, war es als würde ich schlagartig nüchtern. Ich antwortete nicht sondern starrte das Telefon nur finster an.
    »Sag mir sofort, wo du bist, hörst du? Wer ist noch bei dir Meg?«, erkundigte sich Logan am anderen Ende der Leitung. Ohne ein Wort reichte ich das Handy an Alan weiter, der mich verwirrt ansah.
    Ich hatte keine Lust mit Logan zu reden. Außerdem war ich stinksauer. Wozu hatte ich den ganzen Abend das eklige Zeug in mich hineingeschüttet, wenn nur der Klang seiner Stimme genügte, um die Wirkung verpuffen zu lassen? Sehr vorsichtig, so als könne es bei der kleinsten Erschütterung explodieren, hielt er es sich ans Ohr und lauschte.
    »O´Henrys-Irish-Pub«, sagte er schließlich so klar, als hätte auch er keinen Tropfen Alkohol getrunken. Dann nickte er und beendete das Gespräch.
    »Was ist?«, erkundigte ich mich mit heftig pochendem Herzen.
    »Wir sollen warten. Logan ist in zehn Minuten hier«, antwortete Alan.
    »Der spinnt wohl«, schnaubte ich erbost und machte Anstalten zu gehen. Als ich mich zu meinen Freunden umdrehte, hatten diese sich keinen Millimeter bewegt. Ich hielt inne und sah sie fragend an.
    »Was ist los?« Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick.
    »Meg, vielleicht ist es wirklich besser, wenn wir auf Logan warten. Hör dir doch einfach an, was er zu sagen hat. Du kannst ihn ja immer noch in die Wüste schicken, falls dir danach ist«, schlug Alan vor und nickte mir dabei aufmunternd zu.
    »Jetzt fallt ihr mir auch in den Rücken?«, fauchte ich sie fassungslos an. »Ihr erwartet doch nicht ernsthaft, dass ich hier herumstehe, bis Logan auftaucht. Der Kerl hat mich hintergangen und mich angelogen. Auf weitere Lügengeschichten habe ich wirklich keine Lust«, schrie ich und merkte, wie mir schon wieder Tränen in die Augen stiegen.
    »Ich kann dich ja verstehen ...«, begann Alan, doch ich hob warnend die Hand.
    »Anscheinend ist dem nicht so, sonst würdest du zu mir halten«, schluchzte ich. Als er einen Schritt auf mich zu machte und die Arme nach mir ausstreckte, wich ich zurück und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich möchte jetzt allein sein«, erklärte ich, drehte mich um und lief den Gehweg entlang. Hinter mir hörte ich Kelly meinen Namen rufen, doch ich reagierte nicht, sondern versuchte wankend, meinen Schritt zu beschleunigen. Ich wollte hier weg.

Kapitel 6
    Hau ab und lass mich in Ruhe
     
     
    Eine Weile später bog ich in einen kleinen Park ein und ließ mich schwer atmend auf eine Bank fallen. Von der Leichtigkeit, die ich eben noch im Pub gespürt hatte, war nichts mehr übrig. Stattdessen waren wieder all die Gefühle
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