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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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schluckte den Kloß hinunter, der mir die Kehle zuschnürte, und schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich wüsste nicht, was es da noch zu besprechen gibt«, krächzte ich unbeholfen. Ryan versuchte sich an Molly vorbeizuschieben, um zu mir zu eilen, doch die stand wie ein Fels in der Brandung vor ihm und drängte ihn hartnäckig wieder nach draußen.
    »Du hast gehört, was Meg gesagt hat und jetzt mach, dass du verschwindest«, fauchte sie ihn an.
    »Aber ich will doch nur ...«, begann er, verstummte jedoch, als meine Freundin warnend die Hand hob.
    »Es ist mir scheißegal, was du willst. Sieh zu, dass du Land gewinnst oder ich rufe die Polizei«, sagte sie drohend. Ryan sah sie wütend an, dann wanderte sein Blick wieder zu mir.
    »Bitte ruf mich an«, bat er mich, bevor Molly ihm die Tür vor der Nase zuschlug.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte sie sich. Ich nickte.
    »Es geht schon«, antwortete ich mit hängenden Schultern. Sofort kam sie zu mir, legte den Arm um mich und dirigierte mich wieder nach oben.
    »Jetzt werde ich erst mal ein paar Anrufe machen, damit wir deinen Umzug über die Bühne bekommen«, erklärte sie resolut und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
    »Meinen Umzug planen?«, echote ich verständnislos.
    »Na, irgendwann müssen sich meine ganzen Männerbekanntschaften doch mal auszahlen, oder?«, teilte sie mir grinsend mit und zog ihr Handy aus der Hosentasche.
    Das war der Augenblick, in der meine kleine, bis dato heile Welt, zusammenbrach. Mein ganzes Leben fiel wie ein instabiles Kartenhaus in sich zusammen. Ich sank auf die oberste Stufe, schlug mir die Hände vors Gesicht und begann hemmungslos zu weinen.
    Ryans Treuebruch, meine gekündigte Wohnung, der Job, der mir keinen Spaß mehr machte, all das prasselte jetzt in einer einzigen geballten Ladung auf mich nieder.
    »Ach herrje, meine Süße«, hörte ich Molly wie aus weiter Ferne sagen. Danach weiß ich nur noch, dass sie mich in ihr Schlafzimmer gebracht und ich mich weinend auf ihrem Bett zusammengekauert hatte. Irgendwann war ich wohl vor lauter Erschöpfung eingeschlafen.
     
    Ich blinzelte und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich erinnerte, wo ich mich befand und was geschehen war. Vorsichtig tastete ich nach dem Wecker auf Mollys Nachttisch und hielt ihn mir dicht vors Gesicht.
    »22.35 Uhr?«, rief ich bestürzt und richtete mich in eine sitzende Position auf. Ich schwang die Beine aus dem Bett und lief zur Tür, doch sehr weit kam ich nicht. Mit einem lauten Schrei stolperte ich über einen Karton und fiel der Länge nach hin.
    Einen Wimpernschlag später wurde die Tür aufgerissen und Molly schaltete das Licht ein.
    »Was ist passiert?«, wollte sie wissen und sah sich dabei um, als erwarte sie mindestens einen Triebtäter, der es auf mich abgesehen hatte. Ich hielt mir schützend die Hand vor die Augen, da die grelle Beleuchtung mich blendete. Als ich mich langsam daran gewöhnt hatte, sah ich das Chaos im Zimmer.
    »Was ist denn hier los?«, wollte ich wissen und deutete mit einer ausschweifenden Handbewegung auf mindestens 20 Kartons, die willkürlich in Zimmer verteilt waren. Als ich mir eine der Pappschachteln etwas genauer besah, stellte ich fest, dass sie aus meiner Wohnung stammte. Wie lange hatte ich denn bitte geschlafen? Ich warf meiner Freundin einen fragenden Blick zu.
    »Komm erst mal mit ins Wohnzimmer. Ich mache dir einen schönen heißen Tee und danach erzähle ich dir alles«, versprach sie und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Ich rappelte mich auf und folgte ihr widerwillig.
     
    »Du hast was?«, fragte ich ungläubig, aber mit einer gewissen Portion Hochachtung.
    »Dafür sind Männer schließlich da«, antwortete Molly knapp und strich sich eine blonde Locke hinters Ohr.
    Sie hatte tatsächlich einige ihrer Bekanntschaften und One-Night-Stands angerufen und die meisten überreden können, noch am selben Abend bei einem kleinen Umzug zu helfen. Wie sie mir erzählte, waren neun ehemalige Lover und ein Verehrer, den sie niemals ranlassen würde, angetreten und hatten mein Apartment in Windeseile leergeräumt.
    Ich sah sie bewundernd an und wünschte mir, ich wäre so taff wie sie. Sie grinste mich an und biss von einem Schokokeks ab. Jetzt, wo ich sie mir wieder einmal genauer betrachtete, konnte ich nur zu gut verstehen, warum die Männer vor ihrer Tür Schlange standen.
    Molly war nicht besonders groß, vielleicht 160 cm. Sie war
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