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Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)

Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)

Titel: Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Fernbeziehung, da sie weiterhin in New York lebte, wo sie zusammen mit ihrer Mutter eine angesehene Partneragentur leitete. Norman flog jedoch so oft es ihm möglich war zu ihr. Seit die beiden zusammen waren, hatte er auffällig oft in der New Yorker Filiale der "Blake Commercial Real Estate Services Incorporated" zu tun.
    Dort hatte ich auch gearbeitet, bis ich das Auslandsangebot der Firma angenommen hatte und seither im Hauptsitz der BCRES in London arbeitete.
    Dort hatte Molly auch Normans und Logans Eltern kennengelernt. Um genau zu sein, war Mrs. Blake nicht Normans Mutter. Logans Bruder war nämlich das Resultat eines Seitensprungs von Mr. Blake mit einer Tänzerin.
    Diese hatte ihn kurz nach seiner Geburt an seinen Vater übergeben, da dieser nicht vorhatte, seine Frau zu verlassen und Normans Mutter sich zu jung fühlte, um ihr Leben mit einem Kind zu belasten.
    Mrs. Blake hatte nur zähneknirschend zugestimmt und ließ Norman bis zum heutigen Tag spüren, dass er nicht ihr eigen Fleisch und Blut war.
    Molly hatte die beiden kennengelernt, als die Blakes auf einer ihrer unzähligen Reisen in New York Station gemacht hatten und sich sofort blendend mit ihnen verstanden.
    Mrs. Blake wäre sehr elegant und weltoffen, hatte sie mir erzählt und in den höchsten Tönen von Logans Mutter geschwärmt.
    Vielleicht würde ich mich ja doch gut mit ihr verstehen, denn schließlich konnte ich mich meistens auf Mollys Urteilsvermögen verlassen. Genau in diesem Moment klingelte es.
    »Das müssen jetzt deine Mutter und ihr Freund sein«, stellte mein Verlobter fest, nachdem er auf seine Armbanduhr gesehen hatte.
    Wir eilten zur Haustür. Logan warf mir einen flüchtigen, fragenden Blick zu. Ich schloss die Augen, atmete tief durch, um mich für das zu wappnen, was nun kam und nickte schließlich.
    Er öffnete die Tür und ich konnte erkennen, dass er für einen kurzen Moment erstarrte, sich aber sofort wieder im Griff hatte. Ich spähte an ihm vorbei und stöhnte innerlich auf, als ich den Grund dafür sah. Meine Mutter.
    Sie stand in einem regenbogenfarbenen Batik-Anzug vor uns. Die kleinen geflochtenen Zöpfe, aus denen ihre Frisur bei meinem letzten Besuch bestanden hatte, waren verschwunden. Stattdessen war ihr Kopf jetzt voller Dreadlocks und einige davon leuchteten in einem giftigen Orange, wie man es nur zustande brachte, wenn man Henna benutzte. Warf man einen flüchtigen Blick auf meine Mutter, so hätte man meinen können, Schlangen krochen aus ihrem Kopf. Meine Mom sah aus, wie der farbenblinde Zwilling der Medusa.
    Direkt neben ihr stand Donald, der nicht weniger absurd gekleidet war. Er trug eine grau-weiß gemusterte Stoffhose und ein schwarzes Shirt mit dem neonpinken Aufdruck des Fitness-Centers, bei dem er arbeitete. Meine Mutter fiel mir um den Hals.
    »Mein Liebling, wie habe ich dich vermisst«, sagte sie und bedeckte mein Gesicht mit Küssen. Als sie damit fertig war, nahm auch Donald mich in den Arm.
    »Gut chiechst du auchs«, stellte er fest. Sein Sprachfehler war mir mittlerweile so vertraut, dass ich ihn als völlig normal hinnahm. Plötzlich begann Logan schallend zu lachen und klopfte Donald anerkennend auf die Schulter.
    »Schie haben Humor. Schoetwasch weisch isch zu schätzschen«, ahmte er ihn noch immer kichernd nach.
    Oh Scheiße, ich hatte völlig vergessen, Logan von Donalds oralem Handicap zu erzählen .
    »Wasch? Isch verschtehe nischt«, entgegnete Mutters Lebensgefährte verwirrt. Logan sah fragend zu mir. Als er meinen verzweifelten und zugleich entschuldigenden Gesichtsausdruck erkannte, war sein Grinsen auf einmal wie weggewischt. Er schluckte und richtete das Wort wieder an Donald.
    »Tut mir sehr leid. Ich wusste nicht ...«, murmelte er betreten. Zum ersten Mal in unserer Beziehung sah ich, wie mein Verlobter dunkelrot anlief. Jetzt war ich es, die sich ein Lachen verkneifen musste. Der Freund meiner Mutter machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Nicht chlimm. Chon wieder vergechen«, erklärte er gutmütig.
    Meine Mom faltete die Hände vor dem Mund, wie zum Gebet und schluchzte laut. Alle Augenpaare richteten sich besorgt auf sie.
    »Was ist denn los?«, erkundigte ich mich erschrocken. Sie fächerte sich Luft zu und war offensichtlich bemüht, Freudentränen zurückzuhalten.
    »Es ist deine Aura. Sie ist so wunderschön rosa«, sagte sie sichtlich gerührt. Ich warf einen verzweifelten Blick zu Logan und erkannte, dass er hoch konzentriert auf die Innenseite seiner Wange
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