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Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)

Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)

Titel: Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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    Früher hatte sie nicht einmal den Müll getrennt und jetzt lag sie mir laufend mit Themen wie der globalen Erwärmung, Reinkarnation oder gesunder Ernährung, in den Ohren. Manchmal fragte ich mich, ob man mich im Krankenhaus nicht vertauscht hatte.
    Sie hatte die beneidenswerte Fähigkeit, sich ihre eigene kleine Welt zu schaffen und auch noch darin zu leben.
    Immer wenn wir miteinander telefonierten, philosophierte sie über irgendwelche Chakren und Auren. Ich schaltete dann meist ab und brummte nur hin und wieder ein »Aha« oder »Ach was« in den Hörer.
    Das letzte Mal, als ich sie auf Hawaii besucht hatte, sah sie aus wie ein farbensüchtiger Hippie. Ihre Haare hatte sie zu unzähligen dünnen Zöpfen flechten lassen und ihre Kleidung hatte mich an eine Tüte bunter Bonbons erinnert.
    Optisch würde meine Mutter wirklich perfekt zu meinem Freund Alan passen, der mit seinen grellbunten Pullovern genauso geschmacklos durch die Welt stiefelte. Zusammen könnte man die beiden womöglich als neuartige biologische Waffe einsetzen.
    Mutters Lebensgefährte Donald Manders war einen ganzen Kopf kleiner als sie, was urkomisch aussah, wenn sie nebeneinanderstanden.
    Er war einer dieser sogenannten Fitness-Junkies und passte rein optisch so überhaupt nicht zu meiner Mom. Jeden Tag verbrachte er unzählige Stunden im Kraftraum und arbeitete daran, seinen Body zu stählen, wie er immer wieder betonte.
    Ich konnte dem gar nichts abgewinnen, zumal Donald in meinen Augen wie eine verbeulte Süßkartoffel aussah. Überall an seinem Oberkörper quollen diese seltsamen Muskelwülste hervor. Seine Beine hingegen verweigerten offensichtlich hartnäckig den Muskelaufbau und waren dünn wie Hühnerstelzen. Es wirkte, als habe man den Oberkörper eines Bodybuilders und die untere Hälfte eines schlaksigen Steuerberaters zusammengeschraubt. Für mich sah er aus, wie ein Hobbit auf Anabolika. Es fehlten nur noch die Haarbüschel auf den Füßen.
    Das Training war seine Leidenschaft und damit verdiente er auch sein Geld, denn er betätigte sich - wie sollte es anders sein - als Fitnesstrainer.
    So richtig lustig wurde es aber erst, wenn er anfing zu sprechen. Donald hatte nämlich einen Sprachfehler. " Sigmatismus Lateralis", wie er mir einmal erklärt hatte.
    Dabei wird der Luftstrom von der Zunge nicht zentral, sondern seitlich an der Wange geführt. Ich nenne es einfach "Wasser im Zahn", denn genau so hört es sich an. Als versuche jemand, der den Mund voller Flüssigkeit hat, zu sprechen.
    An dem Tag, als der Schöpfer Donalds menschliche Hülle konstruiert hatte, musste er parallel auch die Cannabis-Pflanze geschaffen und selbst reichlich davon konsumiert haben. Denn nur so war es zu erklären, dass er den armen Kerl mit einem weiteren Handicap ausgestattet hatte.
    Als wäre er mit dem Sprachfehler nicht schon genug gestraft, verpasste ihm der Herr auch noch gleich eine doppelte Portion Tollpatschigkeit.
    Niemals zuvor hatte ich jemanden getroffen, der eine derartige Schneise der Verwüstung hinter sich herzog, egal was er tat. Er war der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen und nichts war vor ihm sicher. Sobald Donald etwas in die Hand nahm, war das verheerender, als wenn zwei andere etwas fallen ließen.
    Und dieses Wochenende sollten nun alle aufeinandertreffen. Anschließend wollten Mom und Donald noch eine Woche durch Schottland reisen. Piper und mein Dad hatten vor, noch einige Tage nach Paris zu fahren. Doch zuerst würden sie ein ganzes Wochenende bei uns verbringen. Bei dem Gedanken wurde mir erneut ganz flau im Magen. Ich seufzte. Logan sah mich an und lächelte.
    »Was ist los?«
    Ich biss mir auf die Unterlippe und legte nachdenklich die Stirn in Falten. Meine Gedanken wanderten zu einem bestimmten Tag zurück.
    Es war etwa vor einem Monat gewesen. Wir lagen an einem Sonntagmorgen im Bett und hatten über unsere bevorstehende Hochzeit geredet. Mit einem schelmischen Grinsen fragte mich Logan, ob ich nicht spontan Lust habe, mit ihm nach Las Vegas zu fliegen, um dort zu heiraten.
    Ich hatte ihn angestarrt, als läge plötzlich Prinz Charles neben mir und anschließend empört geschnaubt. Niemals würde ich eine so unromantische Touristen-Hochzeit über mich ergehen lassen. Soviel Alkohol konnte man mir nicht einflößen.
    Schon als kleines Mädchen hatte ich mir ausgemalt, wie meine Traumhochzeit sein sollte und da ließ ich nicht mit mir verhandeln.
    Ich erwartete keine opulente Feier mit
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