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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe
Autoren: Abby McDonald
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Ordnung, eine Welt, in der jeder zu Tragödie und Tod verdammt ist. »Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage« kommt eher selten vor, aber ich fand diese Geschichten trotzdem befriedigend.
    »Ich fürchte, die Zeit läuft uns davon, aber das war eine großartige Diskussion.« Lowell klatscht in die Hände, und sofort greift im ganzen Saal allgemeines Geraschel um sich. »Denkt dran, bis zum Ende der Woche will ich ein paar Seiten über das Drehbuch eurer Wahl sehen. Alle unsere Versuchsprojekte findet ihr auf der Website dieses Kurses.«
    Ich fange an, meine Sachen zusammenzupacken, aber einen Augenblick später steht Lowell neben mir. »Gute Argumente, äh …«
    »Emily«, antworte ich. »Emily Lewis.«
    »Nun, Emily, das Mitwirken in einer Projektgruppe ist ein Teil der Anforderungen dieses Kurses, es geht darum, einen eigenen Kurzfilm zu machen.«
    Lowell legt den Kopf schräg und mustert mich mit belustigtem Blick. »Zu diesem Drehbuch hast du ja anscheinend so viele Anmerkungen zu machen, wie wäre es also, wenn du daran mitarbeiten würdest?«
    Ich will gerade etwas dazu sagen, als mir jemand zuvorkommt.
    »Was?« Der Junge, der mir seine Unterlagen geliehen hat, erstarrt in der Bewegung und sieht uns beide entgeistert an.
    »Ryan, darf ich dir Emily vorstellen.« Lowell grinst. »Sie
wird dein Skript umschreiben. Ich bin überzeugt davon, dass ihr ein tolles Team abgebt.«
    »Aber …«
    »Wirklich, ich könnte nicht …«
    »Keine Ausflüchte.« Lowell lässt keinen Protest zu und betrachtet uns beide zufrieden. »Für den Rest des Semesters seid ihr Partner. Ich bin schon gespannt darauf, zu sehen, was euch einfällt.«
    Er schlendert davon, zweifellos Richtung Strand, während Ryan stehen bleibt und mich wütend anfunkelt.
    »Tut mir leid«, sage ich, nehme meine Tasche und gehe die Stufen zum Hauptausgang hinunter.
    »Du hättest es einfach durchgehen lassen können.« Er folgt mir, seine ausgelatschten schwarzen Chucks schlurfen über den Boden.
    »Und was dann? Hätte ich etwa so tun sollen, als wäre dein Skript eine Art Meisterwerk?« Ich bleibe in der Tür stehen und schaue mich befremdet nach ihm um. »Das war doch nur ein wenig konstruktive Kritik.«
    »Konstruktiv?« Sarkastisch zieht er die Augenbrauen hoch. »Klar. Egal, glaub ja nicht, das bedeutet, dass du es in Stücke reißen kannst. Ich hab die ganzen Ferien daran geschrieben und ich lass es mir nicht kaputt machen von irgendeinem …«
    »Mädchen?«
    Ryan verschränkt die Arme. »Von jemandem, der keine Ahnung vom Drehbuchschreiben hat.«
    »Dein Professor ist da anderer Ansicht«, erinnere ich ihn. Es macht mich sauer, dass seine freundliche Maske in dem Augenblick gefallen ist, in dem ich was Intelligentes zu sagen
hatte. Typisch Junge, sich bei der kleinsten Herausforderung bedroht zu fühlen.
    »Hör mal, lass einfach die Finger davon. Wir setzen deinen Namen darunter und alle sind glücklich, okay?«, schlägt er vor. »Ich krieg mein Skript und du den Schein.«
    »Danke, aber nein danke«, antworte ich, völlig verblüfft, weil er zu denken scheint, dass ich einfach so zustimme.
    »Komm schon.« Er seufzt. »Das bedeutet dir doch gar nichts.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    Ryan grinst mich süffisant an. »Was ist dein Lieblingsfilm?«
    »Was?« Ich runzele die Stirn.
    »Dein Lieblingsfilm, sag mal.«
    Ich zucke die Achseln. »Weiß nicht.«
    »Genau!« Befriedigt starrt er mich an. »Dir ist das so egal, dass du nicht mal das sagen kannst. Lass also die Finger von meiner Produktion und dann ist alles in Butter.« Er wirft sich den Riemen einer mit Graffiti bemalten Kuriertasche über die Brust und geht davon, als ob alles erledigt wäre, nachdem er nun losgeworden ist, was er zu sagen hatte.
    »Ich schneide, was ich schneiden will«, rufe ich ihm hinterher. Ryan fährt herum und funkelt mich an, als ob er mich durch reine Willenskraft verschwinden lassen könnte. »War nett, dich kennenzulernen«, sage ich dann, um wenigstens etwas Freude aus seiner Verärgerung zu ziehen. »Ich geb Bescheid, wenn mein erster Entwurf fertig ist.«
     
    Dann gehe ich auf direktem Weg in die Bibliothek, die auf Filmliteratur spezialisiert ist. Mein Vater hat uns darauf gedrillt,
aus allen sich bietenden Gelegenheiten das Beste zu machen, wenn wir schon etwas machten, dann sollten wir es auch gut machen. Wenn ich also ein Semester mit Filmkursen verschwende, dann kann ich auch gleich mit Bestnote abschließen. Und wenn ich mich bei
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