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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3
Autoren: Katja Henkel
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trauriger werden würde. Weiter war klar: Ich musste meine Entscheidung sofort in die Tat umsetzen, denn sonst würde ich es mir noch einmal anders überlegen. Es würde von Tag zu Tag schwieriger werden und am Ende brächte ich vielleicht nicht mehr den Mut auf, sie gehen zu lassen.
    Ich schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, wenn überhaupt, dann muss es gleich sein.«
    Â»Aber …«, begann Luna und ließ sich wieder auf ihr Bett fallen. »Das geht jetzt wirklich alles ganz schön schnell. Hast du schon mal darüber nachgedacht, was das für uns bedeuten könnte, Marli?«
    Tatsächlich hatte ich das Gefühl, in der letzten Nacht so ziemlich über alles nachgedacht zu haben. Aber über die beiden speziell? Nein. »Wieso denn jetzt für euch?«, fragte ich.
    Da ließ Suse sich ebenfalls aufs Bett plumpsen. Sie war ganz blass geworden. »Nicht für Luna und mich, sondern für uns . Für uns alle drei.«
    Ich kapierte gar nichts mehr, mein Kopf war voll und gleichzeitig total leer. »Was denn?«, rief ich. »Was, was, was?«
    Â»Es könnte sein, dass wir drei uns vielleicht nie kennengelernt hätten«, erklärte Luna leise.
    Â»Kapier ich nicht«, sagte ich.
    Â»Also, wenn sich die Vergangenheit ändert, dann ändert sich ja logischerweise auch die Gegenwart«, erklärte Luna. »Verstehst du?«
    Und da fiel ich dann auch neben die beiden aufs Bett. »Meint ihr?«, fragte ich schwach.
    Â»Man nennt das Großvater-Paradoxon«, erklärte Superhirn Suse. »Ist das Problem bei jedem Zeitreisefilm und so. Folgendes: Angenommen, ein Zeitreisender kehrt in die Vergangenheit zurück und tötet seinen Großvater. Dann würde sein eigener Vater nie geboren und damit der Zeitreisende selbst auch nicht. Also könnte der wiederum gar nicht in der Zeit zurückreisen, um seinen Großvater zu töten. Alles klar?«
    Â»Klar«, behauptete ich. Und als ich eine Weile darüber nachgedacht hatte, war es mir dann tatsächlich klar. »Aber wir sind doch hier«, sagte ich dann. »Zusammen. Wir kennen uns. Und ich kenne Tante Emmi, also egal, was jetzt demnächst in der Vergangenheit passieren wird …« Ich sah die beiden lange an. »Dieser Moment hier, also, wie wir drei als beste Freundinnen nebeneinander auf dem Bett sitzen, der geschieht doch gerade! Und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.« Allerdings zitterte meine Stimme ziemlich, wie ich selbst feststellte. »Oder?«, fügte ich kleinlaut hinzu.
    Â»Noch mal zum Mitschreiben«, sagte Suse. »Wenn Emmi nicht in der Zukunft stecken geblieben wäre, dann hättest du sie nie kennengelernt. Elsa LeMarr hätte uns die Ringe nicht vermacht und uns keinen Brief geschrieben. Wer weiß, vielleicht wären du und dein Vater nie nach Amerika gegangen oder ihr wärt nach Amerika gegangen, aber nicht nach Deutschland zurückgekommen. Du wärst nie in unserer Schule aufgetaucht und … eine einzige winzig kleine Veränderung in der Vergangenheit reicht und schon könnte alles, wirklich alles anders kommen!«
    Luna nickte eifrig. »Durch die Rückkehr deiner Tante in die Vergangenheit wird unsere Gegenwart ohne die richtige Vergangenheit vielleicht nie mehr diese Gegenwart sein!«
    Â»Und wenn ich vier Räder hätte, wär ich ein Auto!«, rief ich. »Das glaube ich alles nicht. Und mit Logik …« Ich schüttelte den Kopf. »Mit Logik kommen wir hier sowieso nicht weiter.«. Wobei mir genau da ein logischer Gedanke kam, wie ich hoffte. »Ich meine, es ist aber doch auch so: Nach allem, was ich weiß, hat Tante Emmi einen Sohn bekommen, bevor sie in der Zukunft gelandet ist. Otto. Und Elsa hatte da ebenfalls schon einen. Also wird es auf jeden Fall die Nachfahren geben, die irgendwann zu mir und euch führen. Richtig?«
    Suse und Luna sahen sich an. Dann zuckte Suse mit den Schultern. »Hmja. Rein biologisch gesehen vielleicht schon. Aber …«
    Ich schlug die Hände vor meinem Gesicht zusammen und schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann jetzt nicht jedes Aber und Vielleicht und das Ururgroßmutter-Paradoxon und jede kleinste mögliche Unlogik und Logik von Zeitreisen durchdenken. Lasst mich jetzt bitte nicht im Stich. Ihr seid doch dabei, oder?«
    Sehr langsam standen die beiden auf. »'türlich«, murmelte Luna und Suse zog mich auf die
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