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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt
Autoren: Carter Brown
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mich erst mal in
einer Dunkelkammer erleben .«
    »Wären Sie an einem Auftrag
interessiert, Danny ?« fragte sie. »Für mich zu
arbeiten ?« Sie stülpte ihre Unterlippe leicht vor. »Es
würde bedeuten, daß wir engen Kontakt halten müssen .«
    »Worin besteht der Auftrag ?« fragte ich hoffnungsvoll.
    Die Blonde lächelte matt.
»Drängeln Sie mich nicht, Danny. Wären Sie grundsätzlich interessiert ?«
    »Bringt es Geld ein ?«
    Sie öffnete ihre
anthrazitfarbene Wildledertasche, nahm eine Rolle Banknoten heraus und reichte
sie mir. Es waren Fünfziger; ich zählte im ganzen zehn
und steckte sie in meine Brieftasche.
    »Gewiß«, sagte ich.
»Selbstverständlich bin ich interessiert. Sprechen Sie weiter .«
    »Douglas kann das eigentlich
besser erklären«, sagte sie. »Ich dachte, wir könnten ihn zusammen aufsuchen,
wenn es Ihnen recht ist .«
    »Sie meinen, daß er nicht wagt,
bei Tag auszugehen ?« fragte ich. »Das leuchtet mir ein .«
    »Eines müssen Sie mir
versprechen, Danny«, sagte sie warnend. »Keine Gewalttätigkeit, wenn Sie ihm
begegnen!«
    »Ich bin keiner der Typen, die
es mit >plötzlich durch Gewalt< halten«, sagte ich vorsichtig.
    Ihre Augen wurden plötzlich
wachsam. »Ich dachte, ich könnte Sie täuschen«, sagte sie kühl. Sie stand mit
einer schnellen Bewegung auf, ging flink aus meinem Büro und schlug die Tür
hinter sich zu.
    Das wäre der richtige
Augenblick gewesen, um meinem dummen, aber ergebenen Gehilfen zu befehlen, ihr
zu folgen, während ich mir die Zeit mit meiner hinreißenden Sekretärin
vertrieb. Statt dessen öffnete ich die Tür zwei Zoll
weit und lauschte, bis ich den Fahrstuhl anhalten und sich wieder nach unten in
Bewegung setzen hörte.
    Dann rannte ich aus dem Büro und die vier Treppen zur Halle hinunter. Ich kam gerade noch
rechtzeitig, um die Blonde auf die Straße hinaustreten zu sehen. Sie bekam fast
sofort ein Taxi, und ich nahm das erste leere, das danach kam.
    Ich verfolgte sie bis nach
Greenwich Village . Vor einem Sandsteinbau stieg sie
aus dem Taxi. Das Haus lag etwa drei Blocks östlich des Apartments, in dem ich
Suzy Lakeman am Abend vorher gefunden hatte. Ich
sagte dem Fahrer, er solle an dem Haus vorbeifahren. Dabei notierte ich mir die
Adresse und ließ mich dann in die Stadt zurückbringen.
    Der Taxameter zeigte drei
Dollar fünfundachtzig, als der Wagen wieder vor meinem Büro hielt. Ich gab dem
Chauffeur fünf Dollar und sagte ihm, er solle für den Rest einen Urlaub in
Florida verbringen. Danach blieben mir von diesem Vormittag immer noch
vierhundertfünfundneunzig Dollar übrig.
    Den größten Teil des
Nachmittags verbrachte ich damit, etwas über Harold H. Masters, Industrieller
und Besitzer der Masters Drogen Companie, herauszubringen. Das, was ich fand,
schien nichts von Bedeutung zu sein. Er war in der Tat Industrieller, wie es in
der gefälschten Todesnachricht hieß. Er war vierundfünfzig Jahre alt und wohnte
in einem Apartment an der Park Avenue.
    Masters war Witwer. Sein Hobby
war Golf und seine Privatsammlung moderner Kunst galt in Kreisen, die sich
daraus etwas machten, als bemerkenswert. Noch war er am Leben.
    Weshalb also die Mühe, diese
Todesnachricht drucken zu lassen?
    Die Fabrikhallen der Masters
Drogen Companie lagen drüben in New Jersey. Ich rief dort an und sprach mit
seiner Sekretärin. Mr. Masters sei nicht in der Stadt, sagte sie; er werde
heute auch nicht mehr im Büro erwartet. Ich fragte sie, ob ich ihn am Abend zu
Hause erreichen könne. Sie antwortete, ihrer Meinung nach käme er erst sehr
spät zurück. Ob ich einen Termin für den nächsten Vormittag wünsche? »Ich
wünsche keinen«, antwortete ich ihr höflich und hängte ein.
    Gegen sieben Uhr abends
stattete ich meiner Wohnung einen kurzen Besuch ab, um meine Magnum und das
dazugehörige Halfter zu holen. Ich hatte frühzeitig zu Abend gegessen und
beabsichtigte, mir das Sandsteinhaus in Greenwich Village näher anzusehen. Wenn der Bärtige dort war, was mir sehr wahrscheinlich
erschien, wollte ich ihm nicht zu viel Spielraum lassen. Deshalb meine fünfunddreißiger Magnum. Gewiß, er hatte immer noch seine vierundvierziger Magnum. Aber was bedeutete das schon? Der
Unterschied im Kaliber zwischen seiner und meiner Pistole hatte nur für den
ballistischen Experten Bedeutung, nachdem das Geschoß aus einer Leiche
herausgenommen worden war.
    Ich fuhr mit meinem eigenen
Wagen und ließ mir Zeit. Gegen halb acht kam ich dort an. Ich parkte einen
halben Block
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