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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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Kelvin sich mit dem letzten Rest der entliehenen Energie ein Bild vom Eingangstor zu diesem Labyrinth an die Schädeldecke und Hallo, Freiheit. Danke, danke ihr Götter, für ein wenig Magie. Er würde Susann bitten, mal so einen transportablen Personenbeamer zu erfinden. Würde so einiges leichter machen. Im Schutze der Dunkelheit gelangten sie wieder zu Bluri Enofis Haus und kletterten auf dem gleichen Weg zurück in ihre Behausung, wie sie sie verlassen hatten. Isene stand in der Dunkelheit ihres Schlafzimmers. Sie hatte geweint! Wut stieg in ihm hoch, sie hatten seine Königin zum weinen gebracht. Die Penner, das würden sie ja so was von bereuen. Zärtlich nahm er sie in den Arm und küsste sie ausgiebig.
    „ Ich dachte, ich würde dich da drin verlieren, du dummer Mann. Wie hätte ich denn ohne dich weiter machen sollen?“ Wow, war ja fast eine Liebeserklärung, er musste auch mal was loswerden und so flüsterte er zurück in ihr Ohr, wobei er sie noch fester an sich zog.
    „ Wie könnte ich verschwinden, ohne dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe und begehre?“ Ihre Augen weiteten sich überrascht und er nutzte die Gelegenheit, sie wieder zu küssen, bis sich alle weiteren Fragen erübrigten. Morgen würde er sich den Kopf weiter zerbrechen, jetzt hatte er wichtigere Dinge zu erledigen.

    Das Mädchen Kitari hatte einen unruhigen Schlaf. Sie fühlte die beruhigende Gegenwart von Teti, ihrem neuen Freund, aber die Angstträume ließen sie nicht los. Als die schöne Kasja Nor in ihr Kinderheim gekommen war, hatten sie alle ihre gebastelten Papierblumen zusammengebunden und ihr den schönen Strauß überreicht. Kitara hatte diese schöne, aber kalte Frau eigentlich nicht gemocht, aber sie hatte ihnen eine Arbeit, genug zu essen und eine Unterkunft versprochen. Also hatte sie neben Kitari noch fünfzehn weitere Kinder ausgesucht und direkt mitgenommen. Sie alle hatten gedacht, dass sie es noch gut getroffen hatten, weil sie so nicht in die Sklaverei verkauft würden und hier auf Valerian bleiben konnten. Doch leider war der Traum schon einen Tag später geplatzt, als sie in den Höhlen angekommen waren. Sie hatte ihren neuen Freunden noch nicht von den Schnittern und den Raupen erzählt, wer würde ihr das glauben, wo sie doch alle in die Seide gehüllt waren, die hier mit soviel Elend erzeugt wurde. Doch sie spürte ganz genau, dass sie über kurz oder lang hiermit herausrücken müsste. Marcos war mächtig, genauso, wie Isene und sie waren gut, das spürte sie mit ihrem ganzen Herzen.
    Wie erstaunt war sie gewesen einen Valerianer in ihrem Gefolge zu finden, einen aus ihrer Kaste, der sich so selbstbewusst unter ihnen bewegte, als gehöre er dazu. Er sprach aus, was er dachte und er wurde tatsächlich gehört. Sie behandelten ihn, wie einen Freund, ein wertvolles Wesen. Aber am aberwitzigsten fand Kitari, dass er wirklich frei war, nicht nur die von einem Herren gewährte Freiheit, in einem klar begrenzten Bereich, nein, er war wirklich frei. Ihre kindliche Vorstellungskraft reichte gar nicht so weit, um es tatsächlich erfassen zu können. Freiheit. Wie könnte das sein? Welches Gefühl käme dem wohl am nächsten? Ein voller Magen, Geborgenheit? Sie kannte ihre Eltern nicht, denn hier wurden die Familien, wenn man es denn so bezeichnen konnte, schon früh getrennt. Selten hatten Kinder den selben Vater, wie ihre Geschwister und noch seltener waren sie mehr als vier Jahre bei ihrer Mutter. Ihre eigene Mutter hatte sich schon fast vergessen, wusste nicht mal, ob sie noch lebte. Die letzte Erinnerung an die Frau, die sie geboren hatte, waren verweinte grüne Augen. Mit einer erstaunlichen und für ein achtjähriges Kind ungewöhnlichen, Klarheit wusste sie, dass es keiner Mutter leicht fallen würde ihr Kind zu verlassen, also konnte sie ihr auch nicht böse sein, war es nie gewesen. Dennoch, sie wollte das nicht mehr, wollte nicht das gleiche Schicksal erleiden. Sie wollte so werden, wie Teti, ein wertvolles Wesen, das beschützt werden würde und sie wollte es auch für ihre Schicksalsgenossen, darum musste das alles enden. Sie würde es beenden. Im Schlaf streckte sich ihr Rücken, sie sammelte alle Kräfte und sie hoffte, dass noch einmal dieses wundervolle Licht käme, das ihr den Atem leicht machte und sie mit Zuversicht erfüllte.

    Der Morgen begann mit einem Knall, wortwörtlich. Wie üblich waren zwei Bedienstete leise hereingekommen, um in den Bädern das Wasser vorzubereiten. Sehr
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