Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planeten-Flieger

Planeten-Flieger

Titel: Planeten-Flieger
Autoren: Nikolaus Reitter
Vom Netzwerk:
schleunigst auch Otto ins Schiff heraufzuholen. Mit keuchendem Atem standen die Jungen da und hielten sich aneinander fest. Von draußen klang das Gebrüll der Menge. „Ihr verfl..." Die Worte des Mannes wurden verschlungen von dem ohrenbetäubenden Lärm der losplatzenden Explosionen. Ein ungeheurer Staubwirbel erhob sich draußen auf dem Platte. Splitternd flogen die schweren Bohlen der Rednertribüne in die Höhe. Langsam hob das Raumschiff sich vom Erdboden ab und stieg, von den Sprengschlägen in den nach unten gerichteten Rohrkränzen gestoßen, schneller und immer schneller zum Himmel empor.
    Rudi und Otto flogen in den Weltenraum.

Im Raumflugschiff

    „Steht hier nicht im Wege", herrschte der junge Ingenieur die beiden ungeladenen Gäste an. Er machte sich daran, die große gläserne Torklappe herunterzulassen und luftdicht zu verschrauben. Sobald die Toröffnung verschlossen war, tönten die Explosionen nur noch gedämpft herein. Ein leises rhythmisches Zittern und ein starker Zug in den Kniekehlen ließen verspüren, daß das Flugschiff mit wachsender Geschwindigkeit sich vom Erdboden entfernte. Nach vollbrachter Arbeit stand der Mann an der Glasscheibe und blickte hinunter auf die immer kleiner werdende Stadt. „Kommt mal her, ihr zwei Strolche! Seht, da unten sitzen nun eure Eltern; und wenn sie euern Streich erfahren, dann fluchen und weinen sie. Vielleicht gehen wir irgendwo da draußen im Weltraum verloren. Dann seht ihr sie niemals wieder, eure lieben Eltern." Der Ingenieur packte sie beim Genick und schüttelte sie. „Wir heulen doch nicht", sagte Rudi trotzig. „Wir müssen dabei sein", setzt.e Otto hinzu. „Na, wenn der Käpt'n euch sieht, dann gnade euch Gott. - Da ist er schon." Die Augen des Leiters der Expedition ruhten erstaunt und zornig auf den Missetätern. „Zum Donnerwetter, was soll das heißen, Herr", schnaubte er gegen den Ingenieur. „Wie kommen Sie dazu, diese Jungen ins Schiff zu nehmen?"
    „Verzeihung, Käpt'n; die sind ohne meinen Willen hier hereingehüpft." „Zum Teufel, Herr, Sie hatten dafür zu sorgen, daß niemand hereinhüpfte. Wozu habe ich Sie denn hier an der Türe aufgebaut, wie?" „Wenn ich die Jungen nicht aufgenommen hätte, Käpt'n, wären sie in den Explosionen umgekommen. Sie liefen erst im letzten Augenblick heran."
    „Ach, wat geiht meck dat an! Hätten sie ruhig draufgehen lassen sollen. Wir können sie hier doch wahrhaftig nicht gebrauchen", schalt der Leiter.
    „Wollte Ihnen die Entscheidung überlassen, Käpt'n; Sie können die Jungs ja immer noch 'rausschmeißen oder auf dem Monde aussehen", schlug der Ingenieur vor und plinkte mit dem linken Augenlide.
    „Schön", sagte der Gewaltige, „auf dem Mond befördern wir sie an die frische Luft." „Ist doch gar keine Luft um den Mond herum, Herr Kapitän", erlaubte Otto sich zu bemerken. „Wenn Sie uns schon loswerden wollen, könnten Sie uns vielleicht auf dem Mars aussehen?" „Wollen mal sehn", grollte der Leiter. „Diese Lausejungens! Kurze Buxen und nix um die Knie. Und so wollt ihr auf dem Mars 'rumlaufen? Lausebengels ihr!" Und im Weggehen brummte er dem jungen Ingenieur zu: „Betrachten Sie sich als den Pflegevater dieser Lümmel; verstanden?" „Jawoll, Käpt'n."
    Der Expeditionsleiter verschwand hinter einer schmalen stählernen Tür. Der Ingenieur wandte sich den Jungen zu. „Da habt ihr aber mal Dusel gehabt, ihr Kerle. Wie heißt ihr denn überhaupt? - Rudolf, Otto? Stolze Namen; große Kaiser haben so geheißen, wißt ihr das?" „Jawohl, Herr . . . äh."
    „Ich heiße Beck. Ihr könnt Onkel Karl zu mir sagen, ihr Taugenichtse. Wenn ihr frech werdet, kriegt ihr Dresche. Und nun reicht mir mal eure dreckigen Flossen!" Sie schüttelten sich die Hände.
    Onkel Karl nahm seine beiden Schüblinge beim Genick und führte sie in die kleine gemütliche Messe, den Aufenthaltsraum der dienstfreien Expeditionsteilnehmer. Hier trafen sie fünf Männer verschiedenen Alters an; die hörten vergnügt dem Lautsprecher zu, der ihnen die legten Nachrichten und Grüße von der Erde übermittelte.
    „Herrschaften, seht mal her: da bringe ich euch meine Söhne Rudi und Otto. Der Alte hat sie mir eben auf den Hals adoptiert." Mit Halloh wurden die Jungen in Empfang genommen. „Kinderchen", sagte Onkel Karl zu den beiden, „merkt euch das fein: Dieser Herr hier ist der Onkel Petersen; wie ich, Ingenieur. Der da ist der Onkel Krause, Monteur. Der Lange da in der Ecke ist der Onkel von Meisenheim;
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher