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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black
Autoren: Susan Crandall
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Vegetation, die Madison nicht einmal gesehen hatte. Auf einer kleinen, relativ ebenen Fläche hielten sie an, in einem Morast aus Schlamm und platt gedrückten Gräsern, den Gabe als Parkbucht bezeichnete. Von hier aus ging es steil aufwärts.
    »Da steht Steves Bus«, sagte er.
    Sonst war kein Fahrzeug zu sehen. »Offenbar ist er der Einzige, der so verrückt ist, bei diesem Wetter hier rauszufahren.«
    »Steve McPherson hat sich noch nie von einem kleinen Unwetter beeindrucken lassen.«
    Sie blickte zu dem steilen Pfad, der in den Wald und den Berg hoch führte. »Wir sollten ihnen nachgehen. Vielleicht ist ja was passiert.«
    »Also, das wäre wirklich verrückt. Man marschiert bei diesem Gelände nicht einfach so los, ohne Ausrüstung, ohne dass jemand weiß, wo man steckt. Besonders nicht bei solchem Wetter.« Er zeigte auf ihre Füße. »Du hast ja nicht einmal anständige Schuhe an.«
    Sie sah nach unten. »Nur damit du’s weißt: Um diese Stiefel haben mich in Philly alle Kolleginnen beneidet.«
    Er quälte sich ein vielsagendes Lächeln ab. »Keine Frage. Die sind verdammt sexy. Aber mit diesen Absätzen brichst du dir garantiert auf den ersten Hundert Metern den Knöchel.«
    Erneut befiel sie das merkwürdige Gefühl, der Sache nicht gewachsen zu sein. Wie war es nur möglich, dass sie so unvorbereitet auf ein sichereres, einfacheres Leben war?
    »Könnten wir nicht einen Park Ranger zu Hilfe holen, oder sonst wen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das hier gehört zu keinem Nationalpark. Und selbst wenn, nach einem Suchtrupp zu rufen, wäre etwas verfrüht. Steve weiß schließlich, was er tut. Vielleicht sitzt er das Ganze aus. Teile des Wegs sind ziemlich steil.«
    »Zeltet er immer am gleichen Platz?«
    »Jedenfalls in der gleichen Gegend. Er weiß, dass das hilfreich sein kann…falls wir ihn suchen müssten.«
    »Ich komme mir so dumm vor. Ich habe nicht einmal die Hälfte der Fragen gestellt, die ich hätte stellen sollen, bevor ich Ethan mitgehen ließ. Jordans Mutter hat gesagt, ihr Mann nimmt Jordan andauernd mit. Ich habe einfach angenommen…« Sie schüttelte den Kopf über ihre Naivität. Der Regen trommelte aufs Wagendach. Sie fröstelte. »Ich hatte keine Ahnung, dass es hier so…wild ist. Ich hatte mir einen Campingplatz vorgestellt, wie ich sie von kleineren Nationalparks her kenne–du weißt schon, man kommt leicht hin, es sind viele Menschen unterwegs, und man braucht entsprechende Genehmigungen. Das hier ist ganz was anderes.«
    Er tätschelte ihr die Hand. »Verstehst du jetzt, warum ein paar Stunden Verspätung hier niemanden beunruhigen?«
    Madison ließ ihre Hand unter seiner und nickte, den Blick weiterhin auf den ansteigenden Weg gerichtet, der schon bald vom dunklen Wald verschluckt wurde. Im Gegensatz zu ihren Gefühlen, wenn sie von der Wärme und Sicherheit ihres Hauses hier hochblickte, kam ihr der dichte Wald jetzt plötzlich eher bedrohlich als friedlich vor. Und auch Gabes logisches Argument, warum sich die Rückkehr der Gruppe verzögert haben konnte, trug nicht dazu bei, ihre aufsteigende Panik zurückzudrängen. Irgendetwas hatte sich falsch angefühlt, seit sie am Morgen aufgewacht war.
    »Wir können ja hier auf sie warten«, schlug Gabe vor.
    »Ach, ich weiß nicht.« Sie biss sich auf die Lippe. »Ich meine, seine Freunde werden Ethan doch nicht schlecht aufziehen, wenn seine Mama auf ihn wartet.« Und wie sollte sie ihm erklären, was sie dazu bewogen hatte, und sich gleichzeitig an ihre Abmachung halten, ihm keinen Scheiß zu erzählen?
    »Vielleicht wartet ja gar nicht Ethans Mutter. Vielleicht erfüllt lediglich Sheriff Wyatt seine dienstlichen Pflichten.«
    »Ja, sicher«, sagte sie. »Das würde aber nur funktionieren, wenn ich mich auf dem Rücksitz verstecke und sie mich nicht sehen.«
    »An mir soll’s nicht liegen.« Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Klettere nach hinten, und beim ersten Anzeichen, dass sie kommen, duckst du dich.«
    Sie drehte sich seitlich zu ihm um. »Ich klettere doch nicht über…«
    »Zu spät. Da sind sie schon.«
    In dem Moment, als sie die vier Jungs sah, wie sie aus dem Wald auftauchten, rutschte ihr das Herz in die Hose. »Da stimmt was nicht.«
    Gabe war bereits ausgestiegen und auf dem Weg zu der Gruppe. In der Eile hatte er die Fahrertür offen gelassen.
    Mit einem Kloß im Hals riss sie die Tür auf und sprang hinaus. Der kalte Regen peitschte ihr ins Gesicht. Beim zweiten Schritt rutschte sie auf einem Stein
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