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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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gebeten hatte. »Ich habe auf alle Fälle mal zugesagt. Ihr habt doch hoffentlich nichts dagegen, nur weil sie unsere Lehrerin ist?«
    Natürlich lag Bob damit richtig, Lehrerin hin oder her. Der Reifenstecher ging mittlerweile allen gehörig auf die Nerven und ein wenig Abwechslung würde nicht schaden. Die Laune der drei ??? hob sich angesichts des möglichen neuen Falls augenblicklich.
    Auch Justus hatte ein besonderes Verhältnis zu Mrs Seven, allerdings ganz anderer Art. Es kam immer wieder vor, dass er die Lehrerin bei den Jahreszahlen korrigieren musste. »Vielleicht will sie von mir auch nur ein wenig Nachhilfe in Geschichte«, sagte er mit gespielter Arroganz.
    »Ich glaube, darauf kann sie verzichten!« Peter lachte.
    Noch von dem letzten Besuch mit der Schulklasse wusste Justus genau den Weg zu Mrs Sevens Wohnung. Sie lebte in einem charmanten älteren Haus zur Untermiete. Ihr Vermieter war ein ehemals erfolgloser Maler, der jedoch inzwischen in der Werbebranche arbeitete, viel Geld verdiente und bekannt war für seine grellbunten Bilder und Grafiken. Justus hatte schon lange vor den Künstler einmal zu fragen, ob er für die drei ??? eine Werbeaktion erfinden könnte – zum Sonderpreis natürlich. Aber bis jetzt waren die drei Detektive nie lange ohne einen Fall geblieben, und so hatte Justus den Kontakt über Mrs Seven noch nicht gebraucht.
    Mrs Seven hatte sie bereits durchs Fenster gesehen und erwartete die drei ??? nun an der geöffneten Tür. Während sie in die Wohnung gingen, überlegte Bob kurz, ob er als Honorar für den zu erwartenden Auftrag nicht eine gute Note in der nächsten Geschichtsarbeit aushandeln sollte. Normalerweise verlangten sie ja nichts für ihre Nachforschungen, aber in diesem Falle …
    Im Wohnzimmer nahmen sie Platz, auf dem Tisch stand für jeden eine Cola. Mrs Seven kam, wie das ihre Art war, schnell zum Thema. »Ich weiß nicht, ob euch bekannt ist, dass meine Familie ursprünglich aus Deutschland kommt.« Bob wollte nicken, doch sie wartete eine Antwort gar nicht erst ab. »Eine meiner weiter entfernten Cousinen von dort ist seit gestern in den Staaten. Sie ist keine Unbekannte. Sie ist eine erfolgreiche Skiläuferin, Karen Sulzenberger.«
    Justus atmete hörbar durch. »Der Abfahrtsstar«, entfuhr es ihm.
    »Das ist doch die Konkurrentin von Picabo Road«, sagte Bob.
    »Ja, richtig«, antwortete Mrs Seven und freute sich über die richtige Antwort wie in der Schule.
    »Note 1, setzen«, murmelte Justus ironisch zu Bob, denn ohne seinen Kurzvortrag am Tag zuvor hätte dieser nun kaum so glänzen können.
    Mrs Seven ging darüber hinweg. »Karen hat diese Woche ein wichtiges Abfahrtsrennen in Vail. Aber sie ist beunruhigt. Nach dem letzten Rennen erhielt sie merkwürdige Briefe.«
    »Drohbriefe?«, fragte Bob.
    »Ja, oder auch nein, jedenfalls Briefe, die sie sehr verunsichern.«
    »Was steht drin?«, erkundigte sich Justus.
    »Bisher waren es erst zwei Briefe. In dem einem stand ›Du wirst verlieren‹ und in dem anderen ›Vertraue keinem‹. Mehr nicht.«
    »Was ist dann passiert?«, wollte Bob wissen.
    »Sie hat die Briefe ihrer Mannschaftsleitung gezeigt. Doch die hat sie nur zu beruhigen versucht und ihr gesagt, sie solle das nicht ernst nehmen. So etwas sei gang und gäbe.«
    »Aber sie hat sich nicht beruhigen lassen und deswegen sitzen wir jetzt hier«, schloss Peter.
    »Ihr werdet wirklich eurem Ruf gerecht«, sagte Mrs Seven. »Ja, ich wollte euch bitten einfach ein wenig auf sie aufzupassen. Damit sie ein bisschen ruhiger wird und sich auf ihr Rennen konzentrieren kann. Vermutlich steckt ja wirklich nichts Besonderes dahinter. Irgendeiner, der sich wichtig machen will. So etwas gibt es ja oft. Verrückte, die ihre Freude daran haben, andere Menschen zu irritieren.«
    »Wir werden unser Bestes tun«, versprach Justus. »Aber wie? Am besten wäre es natürlich, wir würden nach Vail fahren.«
    »Ich könnte euch dort vielleicht eine kleine Ferienwohnung besorgen. Sie gehört meinem Vermieter, dem Maler. Ich werde ihm die Geschichte erzählen und ich glaube, dass er nichts dagegen hat, euch dort ein paar Tage wohnen zu lassen. Vorausgesetzt, er erkennt seine Wohnung nach eurem Aufenthalt noch wieder.«
    Die drei ??? grinsten. »Wir werden keine Unordnung hinterlassen«, übernahm Justus das Wort. »Und Geschirr spülen können wir auch.« Die Aussicht auf einen Trip ins winterliche Vail war verlockend.
    Mrs Seven nickte. »Das klingt gut. Ihr könntet bis zum
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