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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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Sportgeräte auszuleihen. Justus suchte nach nicht allzu langen Brettern und Bob wollte sich zwar ebenfalls nach Skiern, vor allem aber auch nach einem guten Anfängerboard umsehen.
    Es war eindrucksvoll, durch die Straßen von Vail zu schlendern. Viele Häuser des Winterstädtchens waren im Tiroler Stil erbaut. Justus und Bob gefiel das ausgesprochen gut, besonders nachdem sie letzten Sommer in Österreich gewesen waren. Tirol hatten sie allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Nur die Menschen, die auf den Straßen herumliefen, waren eindeutig nicht aus Tirol, sondern aus Amerika. Allein schon der Klang der Sprache. Natürlich wimmelte es auch von Europäern: Vail schien bei ihnen in Mode zu sein. Trotz des bunten Treibens war es in der Ortschaft auf winterliche Weise gelassen, gemütlich, hell, fast heiter. Da jedoch Peter auf sie wartete, ließen sich Bob und Justus nicht zu einem ausgiebigen Bummel verführen und verschoben ihn auf später.
    Als die beiden in das Appartement zurückkamen, hatte Peter bereits alles in die Wohnung getragen, ausgepackt und sogar die Schlafsäcke auf die Betten verteilt. Auf dem Herd kochte Teewasser. Allerdings hatte Peter es offenbar vergessen, denn der Kessel war nur noch halb voll und in der Küche hing ein dichter Dunst.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so häuslich bist«, stichelte Justus.
    Peter verzichtete auf eine Antwort und wies seine Freunde stattdessen auf die zahlreichen Bilder an den Wänden hin: allesamt eindeutig Werke ihres Gastgebers. Bunt, grell, manchmal fast wie ein Comic. Bob gefiel besonders eine Computergrafik, auf der zwei Jungen und zwei Mädchen dargestellt waren, die vor einem dunklen Hintergrund um ein Lagerfeuer herum saßen und Krimis lasen. Die Spannung stand ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Vielleicht sollten wir uns doch mal um den Maler bemühen, damit er uns eine neue Visitenkarte entwirft«, meinte Justus. »Unsere ist ja schon ziemlich alt.« Er zog die Karte hervor und betrachtete sie kritisch:
     

     
    Die beiden anderen stimmten begeistert zu. Irgendwie fehlte der Karte tatsächlich der grafische Reiz. »Dann können wir ja auch gleich diese Rangordnung ändern«, schlug Bob vor. »Erster Detektiv, Zweiter Detektiv, Recherchen und Archiv – also ich weiß nicht …«
    »Kommt nicht in Frage«, entgegnete Justus. »Der Text bleibt.« Peter grinste.
    Dann setzten sie sich um den Tisch und überlegten, wie sie weiter vorgehen sollten. »Am besten, wir tarnen uns mit dem Naheliegendsten«, schlug Justus vor. »Ich bin Karens amerikanischer Cousin und ihr seid meine Freunde. Damit sind wir nicht nur für ihr Umfeld, sondern auch für den Briefeschreiber unverdächtig. Wir können problemlos mit ihr reden und vielleicht etwas leichter recherchieren.«
    Die beiden anderen waren einverstanden, wenn sie auch nicht ganz einsahen, warum ausgerechnet Justus den Cousin spielen sollte. »Schließlich bin ich Erster Detektiv«, sagte Justus, aber nach seiner Niederlage von vorhin wollte Bob dieses Argument nicht akzeptieren. Also wurde geknobelt: Schere, Stein, Papier. Wer zuerst drei Siegpunkte hatte, war der Gewinner. Allerdings war Justus mal wieder nicht zu schlagen. Er schien die Gedanken seiner Mitspieler vorausberechnen zu können.
    »Na gut«, seufzte Bob resigniert. »Dann höre ich mich mal um und versuche herauszubekommen, wo sich die deutsche Mannschaft aufhält. Vielleicht wissen die im Hotel, auf welchem Berg die Läuferinnen trainieren. Die Hoteladresse haben wir ja.«
    Peter und Justus wollten derweil losziehen und ein paar wichtige Besorgungen machen: Zum einen benötigten sie Skipässe und Pistenpläne, zum anderen brauchten sie noch Getränke und etwas Proviant für die nächsten Tage. Immerhin standen ihnen bis Sonntag dreieinhalb Tage bevor. Und das Essengehen in Vail war teuer. Im Auto hatten die drei Freunde über den Speiseplan gesprochen und sich schnell auf verschiedene Nudelvarianten geeinigt.
    Als sie sich eine Stunde später wieder trafen, waren alle erfolgreich gewesen: Orts- und Pistenpläne gab es genug, Peter schleppte eine Kiste Wasser und eine Kiste Cola heran, unter Justus’ Armen klemmten zwei dicke Tüten voll Lebensmitteln und Bob hatte herausbekommen, dass das deutsche Skiteam am nächsten Tag direkt am Summit Elevation trainierte, wo es einige schwierige Nebenpisten gab. Nach einem einfachen, wenn auch ausgiebigen Mahl sanken die drei Detektive erschöpft in ihre Schlafsäcke.
    Am nächsten Morgen waren
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