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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel
Autoren: Ben Nevis
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hinten. Der nachfolgende Verkehr hatte sich etwas aufgestaut und rollte nun langsam an ihnen vorbei. Die drei Detektive griffen nach ihren Jacken und Handschuhen und sprangen aus dem Buick. Sie gingen an dem Lieferwagen entlang. Die Seitentür des Wagens war geöffnet, so dass Justus im Inneren mehrere längliche Behälter erkennen konnte. Wahrscheinlich Skiboxen. Auf einer stand das Wort ›Testmodell‹. Der Wind trieb ihnen dicke Schneeflocken in die Augen. Schemenhaft konnten sie zwei Männer sehen, die sich vor den linken Vorderreifen gekniet hatten. »Können wir Ihnen helfen?«, rief Peter den Männern durch das Schneegestöber entgegen. »Sollen wir Ihnen die andere Schneekette aus dem Wagen holen?«
    »Was wollt ihr? Haut ab!«, war die scharfe Antwort.
    »Aber wir wollten doch nur …«
    »Kapiert ihr nicht? Verschwindet! Abflug!«
    Peter war inzwischen nahe genug herangekommen, um die beiden Männer trotz des Schneegestöbers etwas genauer betrachten zu können. Viel sah er allerdings nicht. Aus dem einen Winteranorak blickte ihm ein grimmiges, bärtiges Gesicht entgegen. Der andere Mann war etwas kleiner als der Bartträger, unrasiert, von seinem Blick her nicht minder unfreundlich. »Setzt euch in euer Auto und verschwindet«, zischte der Bärtige noch einmal. »Schnüffler können wir nicht leiden.« Er ging auf die drei ??? zu und schlug die Seitentür des Lieferwagens mit einem kräftigen Ruck zu.
    »Sie haben wohl Angst vor neugierigen Leuten«, provozierte Peter die beiden. Doch Justus zog ihn zurück.
    »Freunde, wir gehen«, rief er zur Umkehr, »hier sind wir wohl nicht gern gesehen. Sollen die beiden Herrschaften eben alleine im Schnee herumschaufeln.«
    Die Detektive verdrückten sich wieder in ihren warmen Buick. »Hoffentlich packen es die Räder, sonst können wir hier noch mit diesen freundlichen Herren übernachten«, murmelte Peter. Er zitterte leicht, die Begegnung hatte ihm nicht gefallen. Der Wagen startete gut, Peter setzte ihn etwas zurück, und nach einem kurzen Durchdrehen der Reifen ging die Fahrt weiter.
    »Regt euch ab«, riet Justus, »aufgeregt fährt es sich schlecht Auto.«
    Doch Bob war immer noch wütend. »Da bietet man seine Hilfe an, und dann so was.«
    »Was die wohl zu verbergen hatten«, überlegte Justus. »Normal war deren Verhalten doch nicht. Oder sehen wir so furchteinflößend aus? Das wäre mir neu. So nette und adrette Jungs, wie wir es nun mal sind.«
    »Der Traum aller Schwiegermütter«, warf Peter ein.
    Doch Justus ließ sich nicht unterbrechen. »Das Nummernschild des Lieferwagens habe ich mir jedenfalls notiert.« Er machte eine Kunstpause. »Warum fragt ihr denn nicht, wo?«
    »Damit du keine Gelegenheit hast, schon wieder anzugeben«, meinte Peter, und Bob fügte hinzu: »Wir wissen doch, dass Justus Superhirn alles in seinem Kopf abspeichern kann.« Zum Spaß zog Justus eine Grimasse.
    »Dafür habe ich mir deren Gesichter genau angesehen«, sagte Peter. »Zumindest soweit es die Schneejacken zuließen.«
    »Vielleicht waren die ja bloß sauer, dass sie bei solch einem Wetter die Schneeketten auflegen mussten«, meinte Bob. Aber er glaubte selbst nicht ganz daran.
    Mit der Zeit wurde das Schneetreiben zum Glück schwächer, so dass die drei ??? ihrem Ziel wieder schneller entgegensteuern konnten. Sogar die Ausfahrt nach Vail fanden sie sofort, obwohl das Straßenschild unter dem angewehten und fest gefrorenen Schnee kaum lesbar war. Als sie über eine Ausfahrtsbrücke auf die atemberaubende Kulisse von Vail-Village zurollten, brach der erste Sonnenstrahl durch die Wolken und ließ im Hintergrund eine wunderschön geschwungene, weiße Skiabfahrt aufstrahlen.

Die neue Cousine
    Das Appartement des Malers befand sich in einem neuen, stilvollen Haus in der Nähe des Vail Mountain. Obwohl in der Umgebung einige größere Hotels standen, hatte man von hier aus einen guten Blick auf die herrliche Berg- und Schneekulisse. Inzwischen war die Sonne richtig herausgekommen und langsam füllten sich die Straßen wieder mit Menschen. Alle waren froh über das plötzliche Ende des Schneetreibens. Schließlich war es erst gegen Mittag und man konnte den Tag noch genießen. Eine dicke Schicht Neuschnee bedeckte die Straßen und Häuser des Ortes. Für die Skifahrer ein viel versprechender Anblick, denn auf den Pisten lag jetzt sicher wunderbarer Pulverschnee.
    Während Peter das Auto ausräumte, liefen Justus und Bob zum nächsten Skigeschäft, um sich ihre
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