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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens
Autoren: Brenda Joyce
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lange, bevor Katherine sich bewegen konnte. Sie stützte sich auf den Ellbogen, streichelte seine Brust, sein Gesicht. Ihre Augen glänzten. Liam öffnete die Augen und lächelte selig. Das Herz ging ihr über. »Ich liebe dich«, flüsterte sie.
    Sein Lächeln schwand. »Wie sehr habe ich mich danach gesehnt, diese drei Worte zu hören.«
    »Ich habe dich immer geliebt«, wiederholte Katherine. »Und es tut mir leid, daß ich je an dir gezweifelt habe.«
    »Psst.« Er legte ihr den Finger auf den Mund. »Ich hätte dir von Anfang an sagen müssen, welches Spiel ich vorhabe. Vielleicht trifft mich die Schuld an all dem, was wir in den letzten Monaten gelitten haben.«
    »Mach dir keine Vorwürfe«, bat Katherine. »Was geschehen ist, ist geschehen. Ich kann alles vergessen, Liam.«
    »Und auch vergeben?« fragte er.
    »Es gibt nichts zu vergeben«, antwortete sie mit Unschuldsmiene.
    Er stützte sich auf den Ellbogen und küßte sie unendlich zart.
    »Katherine«, sagte er später, »wir werden zwar die meiste Zeit in Desmond leben. Aber hast du etwas dagegen einzuwenden, ein paar Wochen im Sommer auf Earic Island zu verbringen? Im neuen Haus.«
    »Natürlich nicht. Ich freue mich drauf.« Und dann lächelte sie verschmitzt. »Eine Sache allerdings gibt mir zu denken.«
    Er bemerkte den Schalk in ihren Augen. »Und was könnte das sein, Kate?«
    Sie wurde ganz ernst und setzte sich auf. »Hast du gewußt, daß ich an Bord des französischen Schiffes war?«
    Auch er setzte sich auf. »Ja, natürlich.«
    »Hast du das Schiff meinetwegen gekapert?«
    »Ja.« Er machte ein schuldbewußtes Gesicht.
    »Das verstehe ich nicht!«
    »Wie solltest du?« Er streichelte ihren Arm. »Ich habe dich zum ersten Mal gesehen, als du sechzehn warst, Katherine. Ich verbrachte eine Nacht in dem Kloster, weil ich in der Nähe Geschäfte zu erledigen hatte. Ich sah dich und war hingerissen. Vom ersten Augenblick an war ich von dir besessen.«
    Katherine starrte ihn fassungslos an.
    »Die Äbtissin wollte meine Fragen nicht beantworten«, fuhr er fort. »Und ich stellte tausend Fragen. Mein Interesse an dir war ihr nicht geheuer. Als ich ihr allerdings anbot, für deine Unterkunft zu bezahlen, konnte sie nicht ablehnen, da dein Vater aufgehört hatte, Geld zu schicken. Und da ich dein Wohltäter war, schrieb sie mir regelmäßig und hielt mich über dich auf dem laufenden.«
    »Du hast für meinen Unterhalt bezahlt?« fragte Katherine benommen.
    Er wurde noch schuldbewußter. »Ich bin ein Mann, Katherine. Ein Pirat. Und du warst eine schutzlose, schöne junge Frau. Ich begehrte dich damals beinahe so leidenschaftlich wie heute. Du warst noch zu jung, und ich wollte warten. Damals waren meine Motive freilich weniger edel als heute.« Er lächelte verlegen. »Ich hatte vor, dich zu meiner Geliebten zu machen, nicht zu meiner Ehefrau. Doch als ich dich kennenlernte, wurde mir bald klar, daß mir eine Affäre nicht genügte.« Er beugte sich vor und hauchte einen zarten Kuß auf ihre Lippen.
    Kälteschauer jagten ihr über den Rücken. »Aber du hast getan, als würdest du mich nicht kennen«, brachte sie mühsam hervor.
    »Wie hätte ich mich dir verständlich machen können? Ich begriff, daß du dich meinen Verführungskünsten noch heftiger widersetzen würdest, wenn du wüßtest, daß deine Entführung von langer Hand geplant war.«
    »Ja«, hauchte Katherine »Ich wäre rasend vor Zorn gewesen.«
    Liam nahm sie in die Arme. »Kannst du mir verzeihen, daß ich dein Schicksal in die Hand genommen habe?«
    Nun lachte sie und schlang die Arme um ihn. »Jetzt wird mir klar, daß du alles, was du seit meiner Entführung getan hast, meinetwegen, wegen deiner Liebe zu mir getan hast.«
    Er lächelte ihr in die Augen. »Ja, Katherine.«
    »Du hast einmal gesagt«, flüsterte sie, »daß du mein Schicksal bist. Jetzt endlich begreife ich deine Worte.« Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände. »Ich liebe dich, Liam. Und ich danke Gott, daß du ein Pirat bist.«
    Seine Augen waren feucht geworden. Er blickte sie lange und unverwandt an. »Ich liebe dich, Katherine«, sagte er schließlich rauh. »Ich habe dich immer geliebt, und ich werde dich immer lieben.«

Anmerkung der Autorin
    Dieses Buch ist frei erfunden, doch ich habe mich bemüht, mich an historische Gegebenheiten zu halten. Als Romanautorin bin ich allerdings in erster Linie daran interessiert, meinen Lesern eine spannende Geschichte zu erzählen. Daher habe ich mir dichterische Freiheiten
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