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Pilates-Anatomie

Pilates-Anatomie

Titel: Pilates-Anatomie
Autoren: Paul Massey
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Bindegewebe und bildet den Boden der Bauchhöhle. Er trägt zum Erhalt des Bauchinnendrucks bei und überträgt die durch
den Atemvorgang erzeugte Stabilität.
    Einige weitere Muskelgruppen sind bei korrekter Atmung aktiv. Sie arbeiten den Atemmuskeln zu oder werden dann aktiv, wenn die Übung schwierig wird oder wenn die Haltung gewechselt wird.
Sie unterstützen den Atemvorgang, indem sie bestimmte Körperteile stabilisieren.
     Die Scalenusmuskeln unterstützen das tiefe Einatmen, indem sie die ersten und zweiten Rippen halten,
     ebenso während des Ausatmens bei der Kontraktion der Bauchmuskulatur.
     Der Sternocleidomastoideus hebt das Brustbein und trägt bei mittleren bis tiefen Atemzügen zur
     Ausdehnung des Brustkorbs nach vorne und hinten bei, solange die Brustwirbelsäule stabil gehalten wird.
     Der Serratus anterior trägt bei stabilen Schulterblättern zur seitlichen Ausdehnung des Brustkorbs
     während der Einatmung bei.
     Die Brustmuskeln heben bei forcierter Einatmung die Rippen; dabei müssen die Schulterblätter von
     Trapezius und vorderem Serratus fixiert werden, damit sie nicht wackeln.

    Abb. 1.3: Vorderansicht des Oberkörpers mit den Hauptatemmuskeln, darunter das Zwerchfell (a), der Quadratus lumborum (b) und der Latissimus dorsi (c, Rückansicht)
     Der Latissimus ist an forcierter Ein- wie Ausatmung beteiligt.
     Die Muskeln des Rückenstreckers (Erector spinae) tragen zur Atmung bei, indem sie die
     Brustwirbelsäule strecken und den Brustkorb heben.
     Der Quadratus lumborum stabilisiert die zwölfte Rippe und hindert sie daran, sich beim Atemvorgang zu
     heben.
    Das ideale Atemmuster
    Zur Bewertung des Atemmusters müssen eine Reihe von Faktoren in Betracht gezogen werden:
    1. Ausgeglichene Verteilung von Bewegungsumfang und -qualität zwischen den verschiedenen Bereichen des Brustkorbs: nach oben, unten und seitwärts.
    2. Welche Muskeln sind aktiv: Zwerchfell, Bauchmuskeln, Atemhilfsmuskulatur?
    3. Tempo und Rhythmus der Atmung: Ein- und Ausatmung etwa gleich lang, kurze Pausen zwischen den Phasen?
    4. Wie ist die Haltung insgesamt?
    In entspanntem Zustand sollte man durch die Nase inhalieren und den Atem in die sich weitenden Rippen lenken. Dabei sollte sich der oberste Bereich des Brustkorbs nicht heben.
Achten Sie darauf, wie die Luft in den unteren Teil der Lunge strömt. Die Bewegung geht seitlich in die Rippen. Aktivieren Sie beim Einatmen langsam und sachte die untere Bauchmuskulatur und
den Transversus. Ziehen Sie dabei diese untere Bauchgegend leicht ein, sodass sie sich spürbar abflacht. Die Ausatmung geschieht entspannt.
    Worauf Sie während des Atemvorgangs in der Bauchgegend achten sollten:
     Der Transversus muss kontrahiert sein.
     Die untere Bauchgegend darf sich nicht vorwölben, dies deutet auf übermäßige Anstrengung
     der inneren schrägen Bauchmuskeln hin.
     Die Bauchmuskeln lassen sich zwischen den Atemzyklen nicht entspannen.
     Das Brustbein gibt bei Ausatmung nach, der Brustkorb sackt zusammen.
     Der Brustkorb dehnt sich während der Einatmung bei entspanntem Schultergürtel aus.
    Ineffiziente Atemmuster
    1. Atmung in den obersten Bereich des Brustkorbs. Ursachen:
     Der Atemvorgang wird hauptsächlich von der Atemhilfsmuskulatur getragen.
     übermäßige Bewegung der oberen Rippen
     Abweichung von der idealen Kopfhaltung (Kopf eher vorgeschoben)
     verstärkte Kyphose der Brustwirbelsäule
     vertikale Bewegung des Schultergürtels aufgrund von muskulären Dysbalancen, etwa bei verspannten
     Muskeln im Hals (z. B. Scalenus) oder oberhalb der Schulterblätter, oder bei ungenügend aktiviertem Serratus anterior in der unteren Rippengegend
    2. Unzureichende Rippenatmung aufgrund von eingeschränkter Ausdehnung des Brustkorbs nach hinten und/oder zur Seite.
    3. Hauptsächlich Bauchatmung aufgrund von übermäßiger Aktivität der oberflächlichen Bauchmuskeln. (Bei chronischen Kreuzschmerzen verspannen
     sich die äußeren schrägen Bauchmuskeln nachweisbar, was das Muster der Muskelaktivierung bei der Einatmung verändert.)
    4. Abnormes Bewegungsmuster. Änderungen des Bewegungsmusters können aufgrund einer Beugung der Brust- oder Lendenwirbelsäule auftreten, die von einer
     erhöhten Aktivität der äußeren schrägen Bauchmuskeln und des geraden Bauchmuskels herrühren. Eine weitere Ursache ist ein zusammengesunkener Brustkorb aufgrund
     von übermäßiger Aktivität der äußeren schrägen Bauchmuskeln.
    5. Ursachen im
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