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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)
Autoren: Mattie Phlox
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aus.
    Die Fackel flog. Als sie über dem Scheiterhaufen war und weit darüberhinaus, auf die Bühne zusteuerte, fielen die Bedenken von ihm ab. Das konnte nur Trix sein, dachte er zufrieden. Sie hatte ihn überrascht, aber sie kam zurecht.
    Dan widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Vorgängen auf seiner eigenen Bühne. Die rotgoldene Robe ärgerte sich offensichtlich über ihren weißgekleideten Gehilfen. Wütend deutete sie auf die gefesselte Frau und den Galgen. Die Verzögerung machte sie wütend.
    Die Speerspitze hatte die prominenten Künstler also hängen wollen, bevor das Gebet und damit die Zeremonie zu Ende war. 'Ein geschickter Schachzug', dachte Dan. Sie beabsichtigten also, die Festivalgäste in ihrem eigenen Entsetzen zu lähmen, bevor das Gemetzel begann.
    Vor ihm klammerte sich die schwarze Kapuze an das Seil und schüttelte den Kopf. Wenn er es nicht längst gewusst hätte, wäre es ihm jetzt klar geworden: Im weißen Umhang steckten weder Phoenice noch Trix. Diese beiden wussten sich zu wehren. Die Maske vor ihm ahnte wahrscheinlich auch, das der richtige Zeitpunkt gekommen war, aber es schien ihr die Übung zu fehlen, um die eigene Blockade aus Angst zu überwinden.
    Bevor der Priester noch mehr Aufsehen erregen konnte, schlug ihn Dan mit dem Besen k.o.. Carmen riss sich die Verkleidung vom Körper. „Na endlich!“.
    Dan konnte jedoch nicht antworten, weil plötzlich drei rotgoldene Roben auf der Bühne standen. Wo waren die den hergekommen? Sie zogen ihre Peitschen hervor.
    „ Nimm die Frau!“ rief er Carmen zu. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sie flüchtete mit ihrem Schützling, während er die Hiebe abwehrte. Dan dankte allen Heiligen und deren Göttern gleichzeitig für seinen Stab. Ein wuchtiger Tritt machte aus dem Galgen einen Haufen Kleinholz. Er musste den Kampf gewinnen, bevor die Priester ihn einkreisen konnte.
    Einen Rumpf traf er, als er den Hieb eines anderen abwehrte. Das Leder der Peitsche wickelte sich um seinen Stab. Schnell führte er den Besen mitsamt den Riemen um den dritten Priester. Ein anschließender, sauberer Kinnhaken beförderte die zweite Robe zu Boden. Den Stab musste er  fallen lassen, weil der sich im Leder verhangen hatte. Er griff nach dem Arm des nächstgelegenen Angreifers. Krachend knallte ein kräftiger Peitschenhieb darauf, der eigentlich Dan gegolten hatte. Der gepeitschte Priester gab jedoch nicht auf. Er versuchte, sich zu befreien, in dem er nach Dans festhaltender Hand griff. Dieser nahm beide Arme, überkreuzte sie und machte beide Gegner gleichzeitig kampfunfähig. Hinter sich spürte er die vierte und letzte, noch stehende,  rotgoldene Robe für einen finalen Schlag ausholen. Behende schwang sich Dan hinter seinen wehrlosen Gegner, und warf ihn der Peitsche entgegen. Beide Priester fielen mit berstenden Köpfen von der Bühne. 'Gut so', dachte Dan, 'ihr sollt nicht so schnell aufstehen.'
    Die Festivalgäste krochen nur wenige Meter entfernt von hier in die Freiheit. Noch immer warteten lange Schlangen darauf, endlich durch die Fluchtlöcher entkommen zu können. Obwohl sie in den Nachmittags- und Abendstunden ihr Bestes gegeben hatten, erwiesen sich die Auswege bei weitem als zu klein und zu wenig.
    Dass die Priester zu früh wieder zu sich kamen und die Flüchtenden angriffen, wollte Dan auf keinen Fall. Er untersuchte die Umhänge der Ohnmächtigen. 'Interessant!' dachte er sich und pfiff durch die Zähne, 'Trix hätte bestimmt helle Freude an den Fundstücken gehabt!'
    Die Peitschen brachte er in Sicherheit. Bevor er damit nicht umgehen konnte, hatten sie keinen Wert für ihn. Er versteckte sie unter dem Holzbrett, das er vorhin abmontiert hatte. Die Messer in den Innentaschen interessierten ihn schon mehr. Eines nach dem anderen steckte er in die Stiefel, danach in die Gürtelschlaufen. Stichwaffen konnte er nicht herumliegen lassen. Damit ließ sich auch von Ungeübten zu viel anstellen. Dennoch konnte er nicht alle einstecken. Jeder der Priester besaß neben seiner eigenen, langen Klinge noch mehrere mit halb so langen Klingen. Die konnte eine Person doch unmöglich alle verwenden?
    Zwei hatten noch Fackeln eingesteckt, die er ebenfalls entfernte.
    Er befreite den Stab von den langen Lederriemen der Peitsche, als Dahne ihn mit durchdringendem Gebell warnte. Weiße Roben kletterten die Bühne herauf. Sie hatten den Verrat bemerkt. Dan wich zurück, doch noch weiter nach hinten, wo die Festivalgäste nach draußen drängten, durfte
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