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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues
Autoren: Mathilda Grace
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allein an Mikael.
    „Devin und Adrian waren bei mir, und ich weiß, was du getan hast, bevor du hierhergekommen bist. Ich finde, das solltest du wissen, bevor ich weiter rede“, erklärte er leise und betrachtete den Sand zu seinen Füßen, weil er Mikael im Moment nicht ansehen konnte. Er traute sich nicht. Noch nicht. Erst, wenn alles gesagt war.
    „Bist du deswegen hier? Weil ich mich scheiden lasse?“
    Colin schüttelte den Kopf. „Ich bin hier, weil ich dich liebe und weil ich dich zurückhaben will. Ja, ich gebe zu, dass ich ohne die Hilfe von Kilian, Adrian und Devin wohl immer noch in meinem Bett liegen und rumjammern würde, dass du weg bist. Die Drei haben mir den Tritt in den Hintern verpasst, den ich gebraucht habe, um zu begreifen, was ich will und was mir alles bedeutet.“
    „Und was willst du? Was bedeutet dir alles?“
    „Ein gemeinsames Leben mit dir und Kilian, Mik“, flüsterte Colin und verfluchte sich im nächsten Moment, weil ihm die Unsicherheit in seiner Stimme nicht entgangen war.
    „Hast du Angst davor?“, wollte Mikael wissen.
    Colin nickte und nahm eine Hand Sand auf, um die Körner zwischen den Fingern langsam zu Boden rieseln zu lassen. „Ich weiß, wie weh ich dir mit meinem Schweigen getan habe und dass es mit einem 'Es tut mir leid' nicht getan ist. Und ja, ich habe Angst. Sogar eine Heidenangst um ehrlich zu sein, aber das ändert nichts. Ich möchte es versuchen, wenn du mich noch willst.“
    „Und wenn ich nicht will?“
    Colin schluckte und ballte seine Hand zur Faust, um zu verbergen, dass sie zitterte. Auch wenn es ihn umbrachte, er würde dieses Mal das Richtige tun. „Dann werde ich nach Hause fliegen und dich nie mehr belästigen.“
    Schweigen.
    Für Colin verging eine Ewigkeit, ohne dass Mikael auf seine Worte reagierte. Wahrscheinlich waren es nur wenige Minuten, aber er war so nervös, so voller Panik und Angst, dass Mikael ihn wegschicken würde, dass er einfach nicht anders konnte, als immer wieder eine Hand nach der anderen mit Sand aufzunehmen und den zwischen seinen Fingern hindurch rieseln zu lassen. Er würde verrückt werden, wenn Mikael nicht bald etwas sagte. Vollkommen egal was, Hauptsache die erdrückende Stille hörte auf. Colin konzentrierte sich auf das Rauschen des Wassers und die Geräusche des Urwalds um sich herum, weil er irgendetwas brauchte, an dem er sich festhalten konnte. Er war so abgelenkt davon, dass er heftig zusammenzuckte, als Mikael plötzlich eine Hand auf sein Knie legte. Dabei fiel ihm der gerade aufgenommene Sand aus der Hand.
    „Colin?“
    „Hm?“, fragte er völlig verunsichert und hielt die Luft an.
    „Würdest du bitte endlich aufhören mit dem Sand zu spielen und mich ansehen?“
    Colin tat es und lag im nächsten Moment mit dem Rücken im Sand, Mikael über sich und dessen Lippen auf seinen. Colin stöhnte auf und legte die Arme um Mikael, der sich danach eng an ihn presste, eine Hand in seinem Haar, die andere sonst wo, während er ihn mit einer Intensität küsste, dass Colin davon schwindlig wurde. Er war gezwungen Mikael wegzudrücken, als ihm die Luft ausging.
    „Kein Verstecken mehr!“, verlangte Mikael ernst und sah nach Atem ringend auf ihn hinunter. „Keine Treffen in irgendwelchen Hotels. Ich will eine offene Beziehung. Eine richtige Beziehung. Ich werde mich nicht länger verstecken.“
    Colin nickte. „Okay.“
    „Okay?“, fragte Mikael irritiert, was ihn erneut nicken ließ, zu mehr war Colin gerade nicht fähig. Mikael betrachtete prüfend sein Gesicht. „Du siehst Scheiße aus. Was hast du gemacht?“
    Colin grinste schief. „Dir die vergangenen vier Wochen hinterher getrauert. Kilian hat mich dafür als Arschloch tituliert.“
    Mikael seufzte. „Das kommt mir bekannt vor. Frag' Niko und Alex. Oder Michael. Ich war nicht gerade eine gute Gesellschaft.“
    „Ich auch nicht“, gab Colin zu und streichelte Mikael liebevoll über die Wange. „Was machen wir jetzt? Ich meine, falls du... Also wenn du es lieber langsam angehen willst, verstehe ich das und... Was ist? Warum grinst du?“
    „Wir hatten die letzten fünf Jahre zum langsamen Anfangen. Meinst du nicht, dass das genug ist?“
    „Na ja...“ Colin zuckte verunsichert die Schultern. „Ich dachte, es wäre dir vielleicht lieber so.“ Statt einer Antwort schüttelte Mikael den Kopf. „Okay, und was machen wir dann?“ Mikael grinste ihn so schmutzig an, dass Colin lachen musste, weil er ganz genau wusste, was sein Freund damit
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