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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues
Autoren: Mathilda Grace
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zu finden, bevor er die Reise ins Ungewisse antrat.

- 16. Kapitel -

    Australien war heißer als die Hölle. So kam es Colin zumindest vor, als er den gemieteten Range Rover um ein riesiges Schlagloch herum lenkte, um dafür durch ein kleineres zu fahren. Diese Pisten Straßen zu nennen, war eine Beleidigung, fand er und wischte sich die Stirn ab, um dann einen prüfenden Blick auf das GPS zu werfen, welches Adrian ihm besorgt hatte. Zusammen mit den Straßenkarten, einem Satellitentelefon und allem möglichen Kram, damit er in der Wildnis eine Weile überleben konnte, falls etwas passierte. Adrian hatte sogar auf einem Peilsender bestanden, um ihn im Notfall auch im tiefsten Busch finden zu können.
    Colin hatte den Anwalt nicht danach gefragt, wo er das Ding her hatte. Er war einfach froh, dass er ihn bei sich trug, denn dieses Land war riesig und die Suche nach diesem Camp, in dem Mikael war, entpuppte sich langsam aber sicher nach der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Seit er von Darwin aus gestartet war, hatte er kaum eine Menschenseele gesehen. Diese Ecke von Australien war so dünn besiedelt, das Colin sich schon einige Male gefragt hatte, ob sein GPS wirklich funktionierte, oder ob er bereits im tiefsten Busch gelandet war.
    Anfangs war es leicht gewesen. Die Straße Richtung Süden war gut ausgebaut und die Strecke zum Litchfield National Park einfach zu finden gewesen. Allerdings hatte Colin den Park schon vor einiger Zeit hinter sich gelassen, genauso wie Rakula, die nächste Station seiner Fahrt. Jetzt war er wie vorgesehen auf einer Buckelpiste in Richtung Westen unterwegs. Immer der Nase nach, das Camp sei nicht zu verfehlen, hatte der Einheimnische an der Tankstelle ihm breit grinsend erklärt, wo er zuletzt eine Pause gemacht hatte. Colin war davon nicht überzeugt, denn die Sonne ging bald unter und hier draußen in der Wildnis übernachten wollte er nicht gerade. Sein Blick fiel kurz auf das Gewehr, auf das Adrian ebenfalls bestanden hatte. Zum Schutz vor wilden Tieren. So langsam kam sich Colin vor wie Paul Hogan in Crocodile Dundee, nur hätte der sich kaum so doof angestellt wie er.
    „Wo steckst du bloß?“, murmelte er und umfuhr eine weitere Senke in der Straße, um dann nach der Wasserflasche zu greifen, die auf dem Beifahrersitz lag. Diese drückende Hitze war kaum zu ertragen. Colin fuhr rechts ran, um in Ruhe etwas zu trinken und sich dabei ein bisschen die Beine zu vertreten.
    Die Weite um ihn herum war wunderschön und zugleich erschreckend. Colin hatte das Gefühl über das ganz Land blicken zu können, dabei waren in der Ferne Berge und Wälder zu sehen. Die Luft flimmerte vor Hitze und irgendwo in der Nähe kreischten Vögel. Colin zog das am Oberkörper klebende Shirt von seiner Haut weg und fächelte sich etwas Luft zu. Besser gesagt, er versuchte es, denn mehr als ein laues Lüftchen kam nicht dabei heraus. Er nahm den Hut ab, der ihn vor der Sonne schützen sollte, und strich sich das schweißnasse Haar nach hinten. Wie die Menschen freiwillig in diesem Land leben oder arbeiten konnten, war ihm ein Rätsel. Australien mochte ja wunderschön sein, aber das Klima war mörderisch.
    Sein Satellitentelefon piepte und Colin ging zum Wagen zurück, um zu sehen, wer ihn störte. „Ja?“
    „Alles okay?“
    Colin musste ungewollt grinsen. Adrian war schlimmer als das FBI, der CIA oder die NSA zusammen. „Ja, alles klar. Ich hab' nur Pause gemacht, um was zu trinken. Die Hitze macht mich fertig. Dabei ist um die Zeit doch eigentlich Winter.“
    „Das sieht das Wetter scheinbar anders, wenn ich mir angucke, was bei dir im Moment für Temperaturen herrschen“, konterte Adrian mit einem hörbaren Grinsen in der Stimme. „Du bist übrigens fast da. Nur noch ein paar Meilen und dann rechts in...“
    „Ich weiß, Mister FBI“, unterbrach Colin Adrian schmunzelnd, denn sie hatten das unzählige Male genau durchgesprochen, bevor er ins Flugzeug gestiegen war.
    Adrian lachte. „Gut. Ich klinke mich aus, sobald du da bist, aber solange überwache ich dich.“
    „Danke.“ Er stieg in den Wagen. „Wie geht’s Kilian und was macht Isabell?“
    „Kilian hat Devin breit gequatscht ihn mit zur Reha zu nehmen. Da hat er Jemanden kennengelernt, der wie Devin im Rollstuhl sitzt. Kendrick Becks ist achtzehn Jahre alt, seit seiner Geburt gelähmt, und laut Devin verstehen sich die Beiden super. Und Isabell ist im Moment fest entschlossen, uns nachts nicht schlafen zu lassen.“
    Colin konnte
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