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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues
Autoren: Mathilda Grace
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gehen lassen, obwohl du ihn liebst.“
    „Ich weiß“, flüsterte Colin ohne darüber nachzudenken.
    „Du... Wie bitte?“ Devin holte hörbar Luft und im nächsten Moment zuckte Colin erschrocken zusammen, als Devin ihn am Kragen packte. „Sag' das noch mal!“
    Colin hielt Devins wütenden Blick stand. „Ich liebe ihn. Mehr als mein Leben.“
    „Das gibt’s doch nicht.“ Devin fluchte. „Du bist so ein dämlicher Hund. Ich könnte dich...“ Weiter kam er nicht.
    „Willst du ihn zurück, Colin?“, fragte Adrian in einem Ton, dass Colin davon eine Gänsehaut bekam. Dennoch nickte er, worauf Adrian und Devin einen Blick tauschten und sein Freund ihn losließ, bevor er lässig verkündete,
    „Dann stell' dich darauf ein, zu Kreuze kriechen zu müssen und zwar mächtig.“
    Colin nickte. Zu mehr war er nicht fähig.
    „Okay“, fing Adrian erneut an und sah ihn dabei finster an. „Auch wenn du es eigentlich gar nicht verdienst, wirst du folgendes tun, und wenn ich auch nur ein einziges Wiederwort höre, zieh' ich dir eine rein, kapiert?“
    „Ja.“
    „Klappe halten! Ich bin noch nicht fertig“, unterbrach Adrian ihn rüde und Colin schwieg verblüfft. „Kilian bleibt die nächsten Tage bei Devin und seinen Eltern. Du wirst jetzt zusehen, dass du dich wieder in einen Menschen verwandelst, bevor wir dich ins Flugzeug setzen, damit du...“
    „Flugzeug?“, fragte Colin völlig verdattert dazwischen. „Wieso in ein Flugzeug?“ Devin und Adrian tauschten einen weiteren Blick, der ihn umgehend nervös machte. „Wo ist Mik?“ Daraufhin sahen ihn beide ernst an. „Verdammt noch mal, wo ist er?“
    „Northern Territory“, beantwortete Adrian seine Frage und Colin klappte die Kinnlade runter. Mikael war im australischen Outback?
    „Er ist in Australien?“
    Devin nickte und sah ihn böse an. „Was hast du erwartet? Dass er fünf Jahre Beziehung einfach so wegsteckt? Und die hattet ihr, das weißt du, obwohl ihr euch verdammt viel Mühe gegeben habt, darin nur eine kleine Affäre zu sehen und...“ Devin unterbrach sich, als Adrian ihm eine Hand auf den Unterarm legte. „Na schön, eigentlich sollte Mikael dir das sagen, aber du kannst es ruhig wissen, finde ich. Er hat die Scheidung eingereicht.“
    „Was?“, fragte Colin fassungslos und Devin nickte erneut.
    „Er hat sein Leben in den letzten vier Wochen völlig umgekrempelt und das hat er für sich selbst und auch für dich getan. Seine Frau bekommt das Haus und eine saftige Abfindung, dafür behält er seine Restaurants, die derzeit sein Stellvertreter leitet. Seine Familie hat ihn verstoßen, beziehungsweise sein Vater hat ihn enterbt und ihm erklärt, dass er ab sofort keinen Sohn mehr hat.“
    Mikael hatte reinen Tisch gemacht? „Oh Gott.“
    „Sag' jetzt ja nicht, dass du genau das vermeiden wolltest, dann setzt es was“, murrte Devin giftig und lehnte sich kopfschüttelnd zurück, worauf Adrian das Gespräch übernahm.
    „Mikael hat die Scheidung deinetwegen eingereicht, Colin. Das hat er mir erzählt, nachdem ich ihn im Busch endlich aufgespürt hatte. Dein Mikael kann seine Spuren verdammt gut verwischen, wenn er es darauf anlegt. Er begleitet da unten seine Brüder, denen es völlig wurscht ist, dass er einen Mann liebt. Sie machen bei einem alten Schulfreund von ihm so eine Art Praktikum vor dem College. Der ist Wissenschaftler und kümmert sich um den Schutz von Krokodilen. Und weißt du, was das interessanteste an der ganzen Sache ist?“ Adrian sah ihn ernst an. „Seine Frau war die Einzige, die ihm keine Szene gemacht hat, weil er sie mit dir betrogen hat. Weil er einen Mann liebt. Sie wusste von Anfang an, wo sie in dieser Ehe steht, und sie hätte euch vermutlich nicht einmal Steine in den Weg gelegt, wenn du nicht so feige gewesen wärst. Diese Frau hat mehr Rückgrat bewiesen als du. Also? Willst du Mikael zurück oder nicht?“
    War es wirklich so einfach? Colin schloss gequält die Augen. Seit er von zu Hause weggegangen war, hatte er genau solche Situationen gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Wer liebte, der wurde nun mal verletzt, das hatten seine Eltern ihn gelehrt und Colin hatte es nie wieder zulassen wollen. Nicht einmal Gwen hatte er wirklich an seinem Leben teilhaben lassen. Devin war lange Zeit das Höchste der Gefühle gewesen. Bis Kilian gekommen war. Und auch das nur aus dem Grund, weil Devin und er damals fast gestorben waren. Und was war jetzt? Er dachte an Adrian und David. An Dominic und Cameron.
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