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Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Titel: Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
Autoren: Aruna M. Siewert
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haben! Sie bilden eine Art kleines Ökosystem und leben teilweise in Symbiose, profitieren also voneinander. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig.
    Viele leben auf den Schleimhäuten von Mund, Magen, Vagina, Dick- und Dünndarm und sind uns wohlgesinnt. Sie ernähren sich von den Abfallprodukten unseres Stoffwechsels und bauen die unverzichtbaren, aber auch unverdaulichen Ballaststoffe aus unserer Nahrung ab.
    Manche »Bewohner« unserer natürlichen (=physiologischen) Bakterienflora schützen uns auch vor unliebsamen Kollegen und sind somit ein wichtiger Teil unseres Immunsystems. Der Lactobacillus bifidus beispielsweise erschwert die Ansiedlung krankmachender Erreger im Darm.
    Die individuelle Bakteriengemeinschaft
    Die genaue Zusammensetzung der nützlichen Bakterien ist bei jedem Menschen individuell verschieden. Wodurch diese Unterschiede zustande kommen, ist noch nicht abschließend geklärt, im Gespräch sind unter anderem die Ernährung sowie die genetische Disposition, also das »gesundheitliche Erbe«, das wir in die Wiege gelegt bekommen haben.
    Auch die Bakteriengemeinschaften der unterschiedlichen Schleimhäute unterscheiden sich stark voneinander. Allein in unserer Darmflora sind mehrere Hundert verschiedene Bakterienarten zu Hause. Das Gleichgewicht der natürlichen »Bakterienflora« (ein früher üblicher Begriff) in unserem Organismus ist ein wesentlicher Faktor für unsere Gesundheit.
Bakterien, die krank machen
    Um einen kleinen Überblick zu bekommen, welche Bakterien oftmals für unsere Krankheiten verantwortlich zeichnen, finden Sie hier eine Übersicht der am häufigsten vorkommenden Arten.
    Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes)
    Einige Unterarten der grampositiven, kugeligen und meist in Ketten angeordneten Streptokokken leben natürlicherweise auf den Schleimhäuten von Darm, Mund und Vagina. Kommt dagegen die krank machende Unterart des Bakteriums mit unseren Schleimhäuten in Berührung, vermehrt dieses sich rapide. Wenn das körpereigene Immunsystem nicht stark genug ist, lösen A-Streptokokken beispielsweise häufig Rachenentzündung, Mittelohrentzündung, Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung und Scharlach aus. Auch bei Hautinfektionen wie zum Beispiel der Wundrose handelt es sich um A-Streptokokken. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) ist kurz, sie beträgt etwa ein bis drei Tage. Gelingt es nicht, das Bakterium in seinem Wachstum einzudämmern und zu vernichten, können weitere schwere Folgeerkrankungen und Komplikationen auftreten. Dazu gehört unter anderem das rheumatische Fieber, aber auch eine akute Form der Nierenentzündung.
    Diese Bakterienart spricht in der Regel gut auf Antibiotika an.
    INFO
    Ansteckungswege
    Krank machende Bakterien werden vor allem auf zwei Wegen übertragen:
Bei der Tröpfcheninfektion wird das Bakterium über die Luft von Mensch zu Mensch weitergegeben, etwa beim Niesen, Sprechen oder Husten.
Eine Schmierinfektion geschieht über direkte oder indirekte Berührung. Geben wir beispielsweise einem erkrankten Menschen die Hand, die er sich beim Niesen vorgehalten hat, gibt er uns die Keime weiter, die an seiner Hand haften (daher auch Kontaktinfektion genannt). Wenn wir uns dann mit unserer kontaminierten Hand etwa über den Mund streichen, gelangen die Keime über die Mundschleimhaut in unseren Organismus. Von einer indirekten Schmierinfektion sprechen wir, wenn wir mit kontaminierten Gegenständen in Kontakt kommen, etwa mit Essbesteck oder mit dem Toilettensitz, an dem sich Keime eines Erkrankten befinden. Einer Schmierinfektion lässt sich über sorgfältige Hygienemaßnahmen gut entgegenwirken.
    Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae)
    Die kugeligen, paarweise gelagerten, grampositiven Pneumokokken gehören ebenfalls zur Familie der Streptokokken. Sie sind häufig für eine Lungenentzündung (Pneumonie) verantwortlich. Aber auch Mittelohr-, Herzbeutel-, Hirnhaut- und Nasennebenhöhlenentzündungen sowie Blutvergiftungen gehören zu den Erkrankungen, die von Pneumokokken ausgelöst werden können.
    Viele Menschen haben Pneumokokken auf den Schleimhäuten, aber ihr Immunsystem wird leicht mit ihnen fertig. Sind die Abwehrkräfte jedoch stark geschwächt, zum Beispiel durch eine gerade überstandene Erkrankung, gewinnen die Bakterien die Oberhand, und
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