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Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Titel: Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
Autoren: Aruna M. Siewert
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Ausgangssubstanzen von Antibiotika sind die Stoffwechselprodukte von Organismen wie Pilzen, die in niedrigen Dosierungen Krankheitserreger entweder in ihrem Wachstum hemmen (bakteriostatisch) oder aber sie töten (bakterizid), indem sie die Auflösung ihrer Zellwand bewirken (bakteriolytisch). Antibiotika (von griechisch »anti« = »anstelle, gegen« und bios = »Leben«) wirken also gegenüber bestimmten Zellen tödlich, während sie die gesunden Zellen des menschlichen Organismus zwar beeinflussen, aber nicht dauerhaft zerstören. Das liegt daran, dass die Zellwände von Bakterien anders beschaffen sind als die von menschlichen Zellen: Während die äußere Schicht der menschlichen Zelle aus einer Plasmamembran besteht, die eine Zelle von der anderen abgrenzt, besteht die Zellwand eines Bakteriums aus einer Schicht von Zucker-Aminosäuren-Molekülen, auch Murein (von lat. murus = Mauer) genannt. In der Bakterienzelle sind mehr Teilchen als außerhalb. Wird die Zellwand beschädi gt, strömt durch den Druckunterschied Wasser in die Zelle und zerstört sie.

    Manchmal findet man, wonach man gar nicht gesucht hat.
    Alexander Fleming
    Â 
    die abwehr unterstützen
    Antibiotika wirken also nach dem gleichen Prinzip wie das körpereigene Lysozym siehe > . Unser Immunsystem ist in der Lage, mit Bakterien fertigzuwerden. Sind es allerdings zu viele, braucht der Körper Unterstützung von außen durch Stoffe wie Penicillin, die Wachstum und Vermehrung der Bakterien eindämmen.
    TIPP
    Unerwünschte Wirkungen
    Leider besteht das Risiko, dass Erreger gegen Antibiotika unempfindlich werden, also Resistenzen entwickeln (mehr zu Resistenzen und ihrer Vermeidung lesen Sie ab > ). Zudem werden auch solche Bakterien, die für die menschliche Gesundheit überaus wichtig sind siehe > , häufig Opfer einer Antibiotikatherapie, was weitreichende und langwierige Folgen für die Zeit nach der Erkrankung haben kann.
    Wie Sie unerwünschte Nachwirkungen einer Antibiotikatherapie mit natürlichen Mitteln verringern können, lesen Sie ab > .
Heute gebräuchliche Antibiotika
    Welche Arten von Antibiotika gibt es heute, und wie wirken sie jeweils? Um darauf eine Antwort zu finden, müssen wir etwas tiefer in die Materie eintauchen. Je nachdem, wo und gegen welche Art Bakterium die einzelnen Antibiotika wirken, werden sie in verschiedene Gruppen unterteilt. Der Arzt muss von Fall zu Fall genau prüfen, welches Mittel den größten Nutzen verspricht.
    Aminoglykosid-Antibiotika
    In erster Linie werden diese Medikamente bei bakteriellen Infektionserkrankungen als Injektion eingesetzt, etwa bei Hirnhaut-, Herzklappen- oder Knochenmarkentzündung. Nur wenn, zum Beispiel bei bevorstehenden Operationen, im Darm weitgehende Keimfreiheit gewünscht ist, werden sie als Tablette verabreicht. Aminoglykoside vernichten eine große Zahl verschiedener Erreger. Sie binden sich in der Zelle an die Ribosomen – Zellorgane, die für die Herstellung der DNA zuständig sind. Dadurch werden die Eiweiße funktionsunfähig, das Bakterium stirbt. Das funktioniert vor allem bei aeroben Bakterien, die Sauerstoff zum Leben brauchen. Bei den verbreiteten Streptokokken sowie bei manchen anaeroben Bakterien wirken die Mittel nicht. Vor allem bei der Einnahme treten Nebenwirkungen wie Nierenschäden und Schäden im Innenohr auf, ebenso Störungen der Blutbildung und Sehstörungen. Während der Schwangerschaft oder bei schweren Nierenerkrankungen sollte man auf Aminoglykoside verzichten.
    Zu der Wirkstoffgruppe gehören unter anderem Gentamicin, Tobramycin, Streptomycin und Amikacin.
    ÃŸ-Lactam-Antibiotika
    Der bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist der Wirkstoff aus dem von Alexander Fleming entdeckten Schimmelpilz Penicillinum notatum. Die Antibiotika wirken bakterizid, also bakterienzerstörend: Will das Bakterium sich teilen und somit vermehren, braucht es ein bestimmtes Enzym zum Aufbau einer stabilen Wand. ß-Lactam-Antibiotika blockieren dieses Enzym. Dadurch entstehen Löcher in der Zellwand, Wasser fließt in die Zelle, und sie wird zerstört. Dieser Prozess findet allerdings nur im sich vermehrenden Bakterium statt. Ein Bakterium, das nicht mit Vermehrung und Teilung beschäftigt ist, bleibt davon unberührt. Von diesen inaktiven, die Antibiotikatherapie überlebenden Bakterien können Krankheitsrückfälle ausgelöst werden. Es
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