Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur

Titel: Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
Autoren: Aruna M. Siewert
Vom Netzwerk:
allem im Erdreich sowie im Darm von Menschen und Tieren. Die Unterart Clostridium tetani ist für den Wundstarrkrampf verantwortlich. Andere Unterarten können zu dem gefährlichen Gasbrand, zu Wundinfektionen, Bauchfellentzündung, Botulismus (Lebensmittelvergiftung) und vielen anderen Erkrankungen führen. Clostridien können nur unter Sauerstoffverschluss wachsen, allerdings sind sie in der Lage, Sporen zu bilden, durch die sie dann auch in einer für sie ungünstigen Umgebung überleben können.
    Chlamydien
    Es gibt drei bedeutende Arten dieses gramnegativen Bakteriums, das nur innerhalb von Zellen des Wirtes leben und sich vermehren kann:
Chlamydia trachomatis wird meist auf sexuellem Weg oder über Schmierinfektion übertragen und löst vor allem Erkrankungen im Bereich der Harnwege und des Genitalbereiches aus. Unbehandelt können diese Erreger Unfruchtbarkeit, Eileiterschwangerschaften und Frühgeburten auslösen. Entzündungen der Harnröhre, der Gelenke, der Prostata oder Nebenhoden gehören ebenso zu den gefürchteten Folgen. Zu Beginn sind es meist nur leichte Beschwerden, sodass die Infektion leider oft spät erkannt wird.
Chlamydia pneumoniae wird über eine Tröpfcheninfektion übertragen, diese Bakterien haben meist eine eher leichte Infektion der Atemwege zur Folge.
Chlamydia psittaci wird meist per Tröpfcheninfektion durch Einatmen von infektiösem Vogelkot, durch Kontakt- beziehungsweise Schmierinfektion übertragen und kann zu einer Entzündung der Atemwege bis zu Leber- und Milzschwellung, Herzmuskelentzündungen oder Hirnentzündungen führen.
    Salmonellen
    Salmonellen sind aerotolerante, gramnegative stäbchenförmige Bakterien und entwickeln sich gehäuft in tierischen Produkten wie Eiern und Geflügelfleisch. Sie verursachen heftige Magen-Darm-Entzündungen (Gastroenteritis) mit Bauch- und Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Fieber. Normalerweise wird das Immunsystem allein mit ihnen fertig, und die Symptome verschwinden wieder. Nur bei Risikogruppen (Kleinkinder, ältere oder immunschwache Menschen) oder bei sehr schweren Verläufen setzt man bei der Salmonellenenteritis Antibiotika ein.
    Da die Ansteckung viel durch kontaminierte Lebensmittel geschieht, sind oft ganze Kindergärten, Altenheime oder Familien betroffen. Salmonellen sterben erst bei einer Erhitzung von über 70 °C. Salmonelleninfektionen treten gehäuft in der warmen Jahreszeit auf und sind meldepflichtig.

    Nutzen ausschöpfen, Risiken minimieren
    Der unkritische Einsatz von Antibiotika in der Medizin und auch in der Massentierhaltung (siehe Kasten rechte Seite) ist eine fragwürdige Fortsetzung der segensreichen Forschungen der Herren Gosio, Duchesne, Fleming, Flory und Chain siehe ab > . Die Medizin erfuhr mit der Entdeckung des Penicillins eine Revolution. Allerdings wurde auch schnell klar, dass der Einsatz von Antibiotika mit Bedacht erfolgen muss.
    Gefährliche Resistenzen
    Die Verabreichung chemischer Antibiotika kann zur Folge haben, dass Krankheitskeime dem Wirkmechanismus des Antibiotikums zu widerstehen lernen. Sie werden nun also weder im Wachstum gehemmt noch zerstört. Die zunehmenden Resistenzen machen die Therapie mit Antibiotika unberechenbarer. Es gibt zwei Formen von Resistenzen.
    Primäre oder natürliche Resistenz
    Diese besteht darin, dass ein Antibiotikum mit seinem Wirkstoff und Wirkspektrum nicht auf die vorliegende Art der Bakterien anspricht. Es ist also für dieses Bakterium schlicht nicht das richtige Mittel.
    Sekundäre oder erworbene Resistenz
    Sie liegt dann vor, wenn das verordnete Mittel eigentlich auf die Bakterienart gut anspricht, aber seine Wirksamkeit verloren hat. Das kann durch eine spontane Änderung der Erbsubstanz des Bakteriums geschehen. Auch kann sich die Zellmembran so verändern, dass das Antibiotikum die Wand nicht mehr »durchlöchern« kann.
    Vielleicht hat das Bakterium aufgrund seiner Wandlungsfähigkeit auch seinen Stoffwechsel umgestellt, sodass das Antibiotikum die Zellvermehrung nicht mehr stören kann. Ist eine Bakterie resistent, sind ihre »Nachkommen« es auch: Sie produziert durch Teilung fortan nur noch Bakterien mit denselben Resistenzen.
    Resistente Bakterien können auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. So kann es sein, dass bei einer Erkrankung ein Antibiotikum unter Umständen nicht wirkt, obwohl der Erkrankte selbst es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher