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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Autoren: Salim Güler
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protokollieren.
    „Das war kurz nach  neun Uhr morgens, weil ich die Kirchenglocken gehört habe als ich aufgestanden bin. Nina schlief noch in ihrem Zimmer.“
    „Was haben Sie dann gemacht?“
    „Ich bin in die Küche und habe das Frühstück vorbereitet und dann Nina geweckt.“
    „Und was war mit Ihrem Mann?“
    Melanie hielt kurz inne, als hätte sie diese Frage nicht erwartet .Nein, es war eher das Gefühl, als hätte die Frage etwas Unerwartetes in ihr hervorgerufen.
    „Ich bin nicht verheiratet“, antwortete sie kurz und knapp, aber dennoch lag Zerbrechlichkeit in ihrer Stimme.
    „Verstehe … und was ist mit dem Vater?“
    „Nina kennt ihn nicht …“, und noch bevor sie fortfahren konnte schnitt ihr Vater ihr das Wort ab: „Er hat Melanie während der Schwangerschaft verlassen, keiner weiß, wo er ist. Und dabei soll es auch bleiben.“
    Vogel schaute zu Karl und dann zu Melanie, die unruhig an ihren Fingernägeln kaute und verstand. Er war hier, um ein kleines Mädchen zu finden. Wen interessierte der Vater? Dafür wurde er nicht bezahlt.
    „Nun gut, dann erzählen Sie bitte weiter“, sagte Schmitt und notierte sich in seinem Buch: Vater unbekannt und in Klammern die Worte: One Night Stand?
    „Nina und ich haben gefrühstückt und uns dann frisch gemacht für unseren Stadtbummel. Ich hatte ihr das versprochen gehabt, weil sie einen Tag zuvor Geburtstag hatte.“
    „Haben Sie etwas mitgenommen?“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Nun, ob Sie etwas mitgenommen haben,  vielleicht eine Tasche, einen Regenschirm oder das Lieblingsstofftier ihrer Tochter?“
    „Ja, meine schwarze Handtasche und ihren Lieblingsteddy. Ohne den geht sie nirgendwo hin.“
    „Wie sieht der Teddy aus?“
    „Er ist von Steiff. Er trägt ein rotes Shirt mit der Aufschrift „Köln“ und eine weiße Hose.“
    „Und wie groß ist er?“
    „ Zwanzig Zentimeter  in etwa?“ versuchte sie zu schätzen.
    „Danke. Sind Sie direkt in die Kölner Innenstadt gefahren?“
    „Ja.“
„Ist Ihnen während der Fahrt irgend etwas verdächtig vorgekommen?“
„Nein. Was meinen Sie damit?“
    „Nichts, ist schon OK. Wo haben Sie geparkt?“, fragte Schmitt und ignorierte Melanies Frage bewusst. Entführungen sind nicht immer rein spontane Angelegenheiten, wie er erst kürzlich in der Bild-Zeitung gelesen hatte. Ein 27 Jähriger, polizeilich aktenkundiger Perverser hatte mitten am Tag versucht, eine  Achtjährige zu entführen. Er hatte das Kind mit Gewalt in seinen Wagen gezerrt. Glücklicherweise konnte das Mädchen sich irgendwie aus dem Wagen befreien und der Perverse wurde dank einiger Zeugen einen Tag später auch verhaftet. Das Mädchen hatte großes Glück gehabt, da der Kerl bei der Polizei zugab, dass er das Mädchen missbrauchen wollte. Aber das Perverseste an der Geschichte  war, dass der Mann unter dem Asperger-Syndrom leidet und vielleicht nicht einmal in den Knast muss, weil er für unzurechnungsfähig gehalten wird. Was können schon Psycho-Therapien bei solch Perversen wirklich bewirken? Schmitt glaubte nicht an die Heilung von solchen Menschen. Sie gehörten für immer in den Knast und am besten noch kastriert. In dieser Hinsicht gab es für ihn wenig Spielraum für Verhandlungen. Er war noch nie einem solchen Menschen begegnet. Die Fälle, die er bisher angenommen hatte, waren eher weggelaufene Kinder oder Jugendliche, die sich heimlich mit Freunden trafen, von denen die Eltern nichts wissen durften. Alles meistens ganz harmlos. Aber dieser Fall hier, der schien anders zu sein. Er spürte es und das bereitete ihm Unbehagen. Denn er wusste nicht, ob er dieser Sache gewachsen sein würde. Doch bevor er sich ein endgültiges Bild machen konnte, musste er ihr noch ein paar Fragen stellen, so schwer es ihm mit jeder Frage auch fallen würde. Dass es Melanie noch schwerer fallen würde auf diese Fragen zu antworten, das war ihm nur ein schwacher Trost.
    Auf der anderen Seite wurde er sehr gut bezahlt. Karl Vogel hatte ihm 50.000 Euro fest zugesichert, plus Spesen, wenn er Nina heil und gesund zurückbringen würde. Das war für Schmitt sehr viel Geld. Der Job eines Privatdetektivs hatte wenig mit dem in amerikanischen Serien oder in Hollywood-Filmen gemein. In den meisten Fällen war die Observation von Personen recht eintönig und nicht wirklich gefährlich. Über die Bezahlung brauchte man erst gar nicht reden. Es reichte für einen Kombi und seine Selbstständigkeit. Und die war ihm das Wichtigste. Er war
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