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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Autoren: Salim Güler
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Stärke.
    Vielleicht ist sie ja doch nicht so schwach, dachte er.
    Melanie holte tief Luft und dachte kurz nach, schloss für einen Moment die Augen und erzählte weiter: „Die Verkäuferin rief die hauseigene Security und die  informierte  die Polizei. Als die Polizei kam und ich Ihnen das Gleiche erzählt hatte wie Ihnen eben, ließen sie das Bekleidungshaus räumen, schließen und riefen Verstärkung bei. Die Spurensicherung, eine Ärztin und eine Psychologin kamen. Während ich durch die Ärztin und Psychologin betreut wurde, machte die Polizei Fotos und befragte die Mitarbeiter. Ich rief meine Eltern an. Als diese eintrafen, wurden sie direkt zu mir gelassen Die Ärztin wollte mich mit ins Krankenhaus nehmen, doch ich weigerte mich, also unterschrieb ich einen Zettel. Meine Eltern fragten die Polizei, ob sie mich mit nach Hause nehmen dürften. Nachdem die Polizei unsere gesamten Daten erfasst hatte, hatte sie zugestimmt ...“ Melanie stoppte und trank einen Schluck Wasser. Schmitt schaute sie an und wusste, dass sie ihre starke Fassade nicht viel länger aufrecht erhalten würde.
    „Danke, Frau Vogel, Sie machen das wirklich sehr gut. Sagen Sie, hat ihre Tochter ein Handy?“
    „Nein, sie ist erst sechs!“
    Wäre auch zu schön gewesen , dachte Schmitt. Hätte sie ein Handy gehabt, hätte man wenigstens das Signal orten können. Aber dieser kleine Strohhalm löste sich auf, ehe er überhaupt begann einer zu werden.
    „Eine letzte Frage noch, dann sind Sie erlöst. Was ist mit dem Teddy von Nina passiert? War er noch bei Nina zum Zeitpunkt ihres Verschwindens?“
    „Ich denke schon. Die Polizei hat nichts gefunden, soweit mir bekannt ist. Aber das müssen Sie die Polizei fragen. Nina hat ihren Teddy niemals aus der Hand gegeben“, antwortete sie und wieder standen die Tränen Spalier. Nina wischte sie mit ihrer Hand weg.
    „Das werde ich machen, dafür benötige ich aber noch eine Vollmacht von Ihnen“, antwortete Schmitt und holte aus seiner Aktentasche einen Ordner, aus dem er ein Formular entnahm. Er gab ihr die Vollmacht und einen Kugelschreiber.
    Ohne sich das Dokument durchzulesen, unterschrieb sie. Es war, als sei ihr nicht einmal bewusst, was sie überhaupt tat. Mehr ein Reflex, als eine bewusste Handlung. Ihr Vater schaute sie an, als wolle er etwas sagen, verkniff sich aber die Worte.
    Schmitt nahm die Vollmacht und steckte sie zurück in die Aktentasche.
    „Danke, Frau Vogel. Seien Sie versichert, ich werde alles tun, um Nina zu finden.“
    „Bringen Sie sie mir, auch wenn sie tot ist. Ich will sie nur noch einmal sehen. Mehr wünsche ich mir nicht. Ich will sie sehen und um Vergebung bitten …“, schluchzte sie und ließ ihren Kopf in ihre beiden Hände fallen. Das war das Zeichen für Schmitt, aufzustehen und zu gehen. Er konnte es einfach nicht mitansehen, wie diese junge Mutter den Tod ihrer Tochter beweinte, noch bevor feststand, ob sie es überhaupt schon war. Aber wie hätte er sie aufmuntern können? Nein, sie sollte jetzt weinen und wenn genug Tränen vergossen worden waren, dann hoffte er, dass Melanie wieder Kraft haben würde, nach vorne zu schauen. So hart es sich anhörte, aber das Leben ging weiter. Und wer weiß, vielleicht war Nina noch am Leben. Er jedenfalls  würde wirklich alles versuchen, Nina lebend nach Hause zu bringen.
    Schmitt stand auf.
    „Ich begleite Sie hinaus“, sagte Karl Vogel.
    „Danke“, antwortete Schmitt und verabschiedete sich von Maria. Ein letztes Mal schaute er zu Melanie, die noch immer ihren Kopf in ihren Händen hielt, dann folgte er Karl zum Ausgang.
    „Schnappen Sie dieses Schwein! Geld spielt keine Rolle!“, betonte Karl Vogel. Schmitt antwortete nicht, gab ihm die Hand, verabschiedete sich und begab sich zu seinem Wagen. Er startete den Wagen und musste sich eingestehen, dass er ziemlich aufgewühlt war. Er hatte nicht mit so einem Auftrag gerechnet gehabt. Vielleicht, dachte er sich, war er zu naiv und hatte zu schnell zugesagt. Kindesentführung war nicht sein Metier. Er hatte noch nie so einen Fall betreut. Ein komisches Gefühl in der Magengegend ließ ihn das Schlimmste befürchten. Aber er musste dieses Gefühl ablegen. Er hatte den Auftrag angenommen und war jetzt in der Pflicht. Aber wo anfangen? Viele Fragen bemächtigten sich seiner  auf dem Weg ins Büro. Die wichtigste war: Wie konnte ein Kind in einem Einkaufshaus entführt werden, ohne dass es irgendjemand gesehen hatte? Seine Hoffnung waren die Kameras. Er hoffte,
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