Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition)
Autoren: Angelika Monkberg
Vom Netzwerk:
dir. Aber ich habe schon gewusst, dass ich dich nie kriege, als ich damals im Tenebre darauf wartete, dass Pluto dich aus dem Versorgungstrakt holte.«
    »Warum hast du mich eigentlich nicht selbst gesucht?«
    »Weil mich Lupercu gezwungen hat, im Hotel zu bleiben. Hast du schon einmal versucht, gegen einen Faun zu kämpfen?«
    »Du hast … ehrlich?«
    Selbst in dem bisschen Licht der sterbenden Glut zeigte Armins Gesicht eine Mischung aus Empörung und Verzweiflung.
    »Hört du mir überhaupt zu, Kati? Verdammt, ich liebe dich! Mein Pech, dass ich mir schon wieder eine Frau ausgesucht habe, die ich nicht erreichen kann. Du bist so klasse, dagegen bin ich doch nur ein armes Würstchen.«
    »Armin Landgraf, ist dir Gott verflucht nicht klar, dass ich den Göttern nie gehorcht hätte, wenn sie mir nicht versprochen hätten, dass ich dich zurückkriege, nachdem du gestorben warst? Glaubst du im Ernst, ich hätte mich sonst auf Pluto eingelassen?«
    Mir fror dermaßen, dass mir die Zähne klapperten. Armin sagte etwas, dass ich vor lauter Aufregung nicht verstand. Ich merkte nur, dass sich warmes Fell um meine Schultern legte. Die Welt geriet ins Schwanken. Nahm mich Armin hoch? Ich drängte mich so nah wie nur irgend möglich an ihn, warf ihm beide Arme um den Hals. Eine neue Schwenkung, er riss die Tür des Schäferkarrens auf. Aber ich zitterte so heftig, dass ich kaum mitbekam, wie er mich auf einem weichen, riesigen Bett ablegte. Es füllte den Innenraum praktisch aus. Armin schloss die Tür. Mir wurde ein bisschen wärmer. Ich schloss die Augen.
    Ein schweres Gewicht drückte die weiche Unterlage neben mir ein. Jemand schüttelte mich, und nicht gerade sanft.
    »Kati! Sag doch etwas!«
    Armin schüttelte mich wieder. Ich griff nach etwas Glatten, Seidenweichem, vielleicht der Bettdecke, zog sie über mich und ihn. Und kuschelte mich tief dankbar an Armin. Der mir den Rücken rieb, sein Möglichstes tat, um mich aufzuwärmen.
    Minuten lagen wir nur eng umschlungen in Agreos riesigem Bett. Die Welt gewann allmählich wieder Kontur. Ich sah immer noch ein bisschen schlecht, vielmehr: Es war ziemlich dunkel.
    »Geht es wieder? Bin sofort wieder da!«
    Armin stand auf. Er stopfte die Decke sorgfältig um mich fest. Ich hörte ihn hinter mir am Kopfende des Bettes kramen. Er zündete eine Kerze an und dann noch eine. Im Licht der beiden Flammen erkannte ich, dass ich unter einem großen Deckenspiegel lag, ganz ähnlich dem in Rom im Tenebre, im Schlafzimmer des Nebenhauses. Armin legte sich lang ausgestreckt neben mir auf der Decke, den Kopf auf Ellenbogen und Hand gestützt. Er trug noch immer Anzughosen. Und Socken.
    Ich betrachtete uns im Spiegel über mir. Malchow hatte recht, wir waren wirklich ein attraktives Paar. Nur, dass wir immer noch keines waren. Aber das konnte jetzt vielleicht endlich werden. Armin sah gesund aus. Nichts, absolut nichts wies darauf hin, dass er gerade erst von Corinna in die Schulter geschossen worden war. Doch, halt, ich entdeckte in der muskelbepackten Kurve zwischen Schulter und Hals eine rosige Narbe. Sie war rund, fast wie ein Kussmund. Ich berührte die Stelle vorsichtig mit dem Daumen.
    Armin lächelte. Er sah richtig scharf aus, wie er neben mir lag. Eigentlich fehlten ihm nur die Hornstummel über der Stirn. Mit dem verstrubbelten Haar und dem Bartschatten glich Armin beinahe einem weiteren Bruder von Lupercu. Ich bekam Lust, ihn zu küssen. Gesagt, getan.
    Armin drängelte sich mit einen Laut zwischen Behagen und Entzücken an mich. Ich dachte, wie viel besser sich sein glatter Rücken anfühlte, im Vergleich zu dem haarigen Menalio. Und erschrak, weil mir einfiel, dass ich nicht richtig wusste, wie ich von der Feuergrube hierher in den Schäferkarren gekommen war.
    »Hast du mich eigentlich gerade bis ins Bett getragen?« Ich sah dem Mann im Spiegel über mir in die Augen. »Du hast dir doch hoffentlich nichts getan!«
    Der Armin im Spiegel schüttelte den Kopf.
    »Du bist ein leichtes Mädchen, Kati.«
    Das waren ja ganz neue Töne!
    Ich wandte meinen Kopf dem echten Mann neben mir zu. Real sah Armin sogar noch besser aus. Ich mochte die Muskeln auf seiner breite Brust und die spärlichen Haare, die dort wuchsen. Der Hausmeister, nein, Pluto, war dagegen ein Bär. Ich verbannte die Erinnerung aus meinem Kopf. Es war so viel erfreulicher, Armin anzusehen und offensichtlich gefiel ihm auch, was er von mir sah. Seine Finger tasteten unter die Decke nach meiner Hüfte.
    »Darf ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher