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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
Autoren: Michael Marcus Thurner
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dass sich Sid beruhigt hatte.
    Gaelinn ... John hatte den Begriff bereits gehört. Gut geschulte Männer und Frauen, vor allem aus den Counties Connemara und Donegal im Westen Irlands stammend, hatten sich vor etwas mehr als 20 Jahren in einer sektenähnlichen Gemeinschaft zusammengefunden und predigten seitdem die radikale Rückbesinnung auf ihre keltischen Wurzeln.
    »Die Frau ist seltsam!«, platzte Sue heraus – und drückte damit das aus, was John ebenfalls empfand.
    »Dann solltest du abwarten, bis du meine anderen Mitarbeiter zu Gesicht bekommst.« Homer zeigte ein sparsames Lächeln. »Aber keine Sorge: Euch werden sie gefallen. Sie sind bloß ein wenig anders. Wie ihr.«
     
    John wusste, dass ihn der Alte nicht beleidigen wollte. Ganz im Gegenteil: Aus seinen Worten sprachen Ehrfurcht und Respekt. Dennoch fühlte er sich unwohl, wenn er als anders bezeichnet wurde.
    Nun gut; er konnte Stimmungen aufnehmen. Er ahnte, was andere Menschen dachten, und war in der Lage, rasch auf sich verändernde Gemütsverfassungen zu reagieren.
    Machte ihn diese Sensibilität oder Empathie zu etwas Besonderem?
    Ja. Weil es um mehr als Sensibilität oder Empathie geht, John. Du hörst die Gedanken anderer. Das ist, was dir so viel Angst macht.
    Das Flappen mehrerer Rotorblätter wurde laut. Er blickte aus dem Fenster. Zwei Helikopter landeten unweit der Cottage-Siedlung. Es handelte sich um Modelle, die John vage bekannt vorkamen. Offenbar hatte Adams sie aus dem Fundus der US Army oder von Homeland Security gekauft. Wenn es eines weiteren Beweises für den Reichtum des alten Mannes bedurft hätte – hier war er. Ein jedes dieser Modelle kostete mehr, als ein Mensch unter normalen Umständen während seines gesamten Lebens verdiente.
    Mehrere Leute stiegen aus. Ein einzelner Dunkelhäutiger stach markant aus der Gruppe hervor. Dann waren da zwei Asiaten, ein kleines, vielleicht zehnjähriges Kind, ein fettleibiger und sich taumelnd fortbewegender Riese, eine Frau mit kaukasischen Gesichtszügen, die John augenblicklich gefiel.
    »Meine Gäste«, sagte Adams. »Ausgezeichnet. Würden Sie mich für eine Weile entschuldigen?« Er wartete keine Antwort ab und verließ das Zimmer.
    Sue atmete erleichtert durch. »Er macht mir Angst, John.«
    »Warum?«
    »Er wirkt so ... erdrückend.« Das Mädchen rang nach Worten. »Ich kann spüren, dass er's gut meint. Er hat Sid und uns wohl das Leben gerettet. Doch alles, was er sagt, hört sich wie ein Befehl an.«
    »Es hört sich nicht nur so an«, gab Marshall ihr recht.
    »Wahrscheinlich hat er sonst nur mit Leuten zu tun, die springen, sobald er auch nur ein Wort sagt. – Ich mag das nicht.«
    »Ich habe auch so meine Probleme damit, Sue. Aber Adams meint es gut mit uns. Er hilft uns. Er hilft Sid.«
    »Ich bin ihm ebenfalls dankbar, aber ...« Sie stockte, wusste nicht weiter. Ihr Vokabular reichte nicht aus, um die Abneigung zu formulieren, die sie im Griff hielt. Die sie allen Autoritäten und fast allen Erwachsenen gegenüber empfand.
    »Vertrauen ist etwas, das man sich mühsam aneignen muss – und das stets sehr flüchtig bleibt«, meldete sich eine neue Stimme zu Wort.
    John zuckte zusammen. Er drehte sich um, alarmiert, und blickte Allan D. Mercant in die Augen. Dem Mann, der einstmals für Homeland Security gearbeitet hatte. In jenem Ministerium, das die wahre Macht in den USA repräsentierte und für ein Amerika stand, das stockkonservativ war. Dessen Misstrauen allem Fremden und Unbekannten gegenüber ein Land prägte, das sich einstmals die persönliche Freiheit als höchstes erreichbares Gut auf die Fahnen geschrieben hatte.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Mercant, ohne ein Wort über die peinlich lange Pause zu verlieren, die eingetreten war, seitdem er den Raum betreten hatte.
    »Recht gut.«
    »Er fiebert nach wie vor?«
    »Ja.«
    Sue wich bis zur Wand zurück, als Mercant an ihrer Seite des Bettes nahe an Sid herantrat.
    »Er stirbt«, sagte der Mann mit der markant hohen Stirn.
    John zuckte zusammen. »Wie kommen Sie dazu, einen derartigen Unsinn zu behaupten?«, fuhr er den Geheimdienstler an.
    »Sid ist traumatisiert. Alles regt ihn über Gebühr auf. Sie wissen, wie er auf den Anblick des zerstörten Camp Specter im Grenzgebiet zu Mexiko, in Narco County, reagiert hat. Er hat etwas erlebt, an dem er sich reibt. Das seine Seele vergiftet. – Wenn er in seinem derzeitigen Zustand zu sich käme, wollte ich nicht in seiner Nähe sein. Er würde durchdrehen. Und Sie
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