Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
blockierte, war es Gucky.
    Ich möchte nur kurz ihre Hand halten; sie spüren lassen, dass ich bei ihr bin.
    Mehrere Male schon hatte er einen Grund gefunden, die Brücke zu verlassen, um zu ihr zu gehen. Stets war es das Pflichtgefühl, das ihn bei Orlgans hielt. Immerhin war es Rhodans Vorschlag gewesen, die Reise durch eine irrwitzige Abkürzung in jener Zeit zu absolvieren, die Thora noch zum Leben blieb. Also musste er bleiben, um der Besatzung ein Vertrauen in seine Idee einzuflößen, das er selbst immer wieder nähren musste.
    Wir werden es schaffen! , signalisierte er den Verbannten allein dadurch, dass er unerschütterlich bei ihnen auf der Brücke blieb. Wir werden es schaffen, weil wir es schaffen müssen!
     
    Stunden waren vergangen. Orlgans löste zum ersten Mal eine Hand vom Steuerrad und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann fuhr er sich mit den Fingern durch den Bart, der durch Schweiß und Dampf ganz verklebt war.
    »Rhodan.«
    »Ja! Was ist?«
    Orlgans drehte sich nicht um, aber winkte ihn mit der freien Hand nach vorne. »Sehen Sie – wir sind fast da!« Rhodan warf einen Blick auf die holografische Karte. Laut der Anzeige befanden sie sich in einem Schlot, dessen Öffnung sie an den Außenrand des Vulkans bringen sollte. »Von dort ist es nur noch ein winziges Stück zu Fuß – nicht einmal vierhundert Meter Luftlinie. Sie hatten völlig recht mit Ihrer irren Idee. Wir haben nicht nur Fahrtzeit gespart, sondern auch die Gefahr einer Entdeckung reduziert, weil wir eine kürzere Landstrecke zurücklegen müssen. Warum bin ich bloß nicht selbst auf diese Idee gekommen?«
    Rhodan fasste dem Mehandor mit einer vertraulichen Geste auf die Schulter. »Orlgans, Sie haben alles richtig gemacht. Sie können das wenige Material, das Sie besitzen, und das Leben der Verbannten nicht einfach aufs Spiel setzen. Sie hätten bei Ihrer Fahrt Zeit gehabt – und das ist genau das, was uns jetzt fehlt.«
    Der Mehandor brummte. »Sie haben recht. Aber: Ohne eine Gefahr für die Prinzessin hätte ich Ihren wahnsinnigen Plan nie unterstützt.«
    »Mir geht es genauso«, bestätigte Rhodan. »Wenn es nicht um Thora gegangen wäre ...«
    »Ja, diese Frau ist es schon wert, dass man Gefahren auf sich nimmt«, meinte Orlgans. Dann seufzte er. »Aber wie ist es immer am Ende einer Geschichte: Nur der reiche Händler bekommt die reiche Händlerin.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Rhodan verdutzt.
    Der Mehandor lachte verschmitzt. »Ach Rhodan. Um es in Ihren Begrifflichkeiten zu verdeutlichen: Nur der Prinz bekommt am Ende die Prinzessin.«
    Die HEHMK-TAIPER machte sich zum letzten Klettermanöver bereit. Orlgans musste sich wieder ganz der Bootsführung zuwenden und bat Rhodan darum, erneut seinen Beobachterplatz am Rande der Brücke einzunehmen. Widerwillig zog sich Rhodan auf diese Position zurück.
    Der Boden der Brücke neigte sich nach oben. Der schwarze Nebel vor den Bullaugen wurde durchsichtiger; immer wieder waren jetzt klare Stellen zu erkennen. Der Schacht war eng, aber das Holo zeigte an, dass die Durchfahrt für die HEHMK-TAIPER breit genug war.
    Orlgans lenkte langsam nach oben. Auf einmal durchdrang ein metallisches Kreischen den Rumpf des Bootes. Es hörte sich an, als würde man mit einer Kreissäge über eine Schiefertafel fahren. Orlgans zuckte kurz zusammen, andere Mehandor hielten sich die Hände auf die Ohren, weil das infernalische Geräusch Mark und Knochen durchdrang.
    »Was zum Teufel ...!« Mit großen Schritten ging Rhodan auf Orlgans zu. Dieser hielt sich am Steuerrad fest, während Rhodan sich vornüberneigen musste, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Der Schlot ist enger als jener, durch den wir die sonnenlose See erreicht haben. Und die Anzeige hat Schwierigkeiten mit der Darstellung von kleinen Gegenständen. Wahrscheinlich stecken wir im Schacht fest.«
    »Wassereinbrüche?«
    Orlgans warf einen Blick auf die Anzeigen. »Zum Glück keine. Aber wir hängen quer im aufsteigenden warmen Wasser. Also wird die Temperatur an Bord noch weiter ansteigen.«
    Rhodan überlegte einen Moment. »Können wir uns irgendwie befreien?«
    »Wir können jemand ausschleusen, der sich draußen den Schaden ansieht und versucht, den Weg für uns zu verbreitern.«
    »Das würde uns Zeit kosten ...«, warf Rhodan ein.
    »Richtig«, bestätigte Orlgans.
    »Zeit, die wir nicht haben«, sagten beide wie aus einem Munde. Dann versanken sie einen Moment in Schweigen.
    »Es gibt eine Möglichkeit ...«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher