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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman
Autoren: Hermann Ritter
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Aufmerksamkeit Bull zu.
    »Sie sind Novaal«, sagte Bull.
    »Richtig«, antwortete dieser, »richtig erkannt. Der Reekha der 247. Vorgeschobenen Grenzpatrouille des Imperiums. Und Sie sind Reginald Bull?«
    »Ja.« Es würde keinen Sinn ergeben, den eigenen Namen zu verleugnen. Sicherlich gab es Aufzeichnungen von den Medorobotern, auch Mitschnitte der Gespräche im Frühstücksraum oder in den Zimmern. Und es war überhaupt nicht schwierig herauszufinden, dass die Ansprache Bull nur zu einer Person auf der Passagierliste der TOSOMA passen würde. Und so unwichtig bin ich ja nun nicht ...
    Novaal musterte den Menschen von Kopf bis Fuß. »Sie sind stark.«
    Bull war nicht danach, sich hier Plattitüden anzuhören. »Mag sein. Mag auch nicht sein. Aber mir ist eines über Ihre Leute klar geworden: Ihre Leute sind Mörder. Und da Sie der Anführer dieser Leute sind, sind Sie automatisch der Anführer der Mörder.«
    Novaal reagierte nicht.
    »Wenn Sie glauben, ich würde mich jetzt vor Ihnen auf den Bauch werfen und um Gnade winseln – dann haben Sie sich getäuscht! Eher sterbe ich – wie schon so viele meiner Kameraden gestorben sind. Ihre Leute sind kaltblütige Killer; nicht besser als Maschinen, auch wenn sie zweifellos aus Fleisch und Blut sind.
    Wenn Sie auch nur ein klein wenig Ehre im Leib hätten, wenn Sie auch nur ansatzweise verstehen würden, wer wir sind und was wir hier wollen – dann würden Sie die Überlebenden augenblicklich freilassen und ihnen freies Geleit gewähren. Und Sie würden aufhören, sich wie fleischgewordene Rätsel zu benehmen. Sie würden uns erklären, was Sie eigentlich von uns wollen, was Sie mit uns vorhaben. Aber das wäre wohl zu viel verlangt von einer arkonidischen Tötungsmaschine, die nur darauf programmiert ist, jene auszumerzen, die ihr im Weg stehen oder die nicht gesund sind.
    Ist das Ihre Art zu kämpfen? Ist das Ihr Verständnis von Auseinandersetzung – sich gegen Feinde zu werfen, von denen Sie nichts wissen, über die Sie auch nichts wissen wollen, deren Körper aber unter Ihrer Masse zerbrechen wie Streichhölzer und die nie, aber auch wirklich nie nur den Hauch einer Chance haben?«
    Bull merkte nicht, wie ihm Tränen der Wut über die Wangen flossen. Der Naat stand immer noch schweigend vor ihm.
    »Hören Sie mir überhaupt zu, Sie Schwein?«
    »Sie sind stark«, sagte Novaal, »aber nicht besonders klug. Oder mit fremden Kulturen völlig unerfahren.«

Ich habe die Welt um mich immer ernst genommen.
    Jeden Tag, jedes Teil, jede Tat.
    Aber ich habe auch geträumt.
    Und irgendwann erkannte ich,
    dass ich nicht nur Tag, Teil, Tat ernst nehmen muss,
    sondern die Träume auch.
    Aus »Nimm deine Träume ernst«,
    unveröffentlichtes Manuskript, Terrania
     
     
    23.
    Der Zitterer
    Snowman
     
    Die Fahrt durch das Höhlenlabyrinth hatte Rhodan jedes Quäntchen Geduld abgefordert, das er zu geben bereit war. Immer wieder hatte er die Hände geballt, um sich so weit zu beherrschen, dass er sich nicht einmischte.
    Er hatte Freunde gewonnen – unten auf der Erde und oben im Weltraum. Jetzt, in diesen Stunden, musste er die bittere Lektion lernen, dass Freundschaft auch dazu führte, dass man lernen musste, anderen zu vertrauen.
    Orlgans und die anderen Verbannten beherrschten die Steuerung der HEHMK-TAIPER virtuos. Gelegentlich kam es zu Situationen, in denen das Boot beinahe an der Höhlenwand zerschellt wäre. Oder der Einbruch von glühend heißem Wasser in einen der Nebenräume – von solch einer Beinahekatastrophe erfuhr Rhodan aber erst, als die beiden unten zuständigen Maschinisten ihren Bericht an Orlgans abgaben. Oder die Momente, in denen sie in völliger Dunkelheit gefangen schienen. Aber Orlgans behielt immer die Ruhe.
    In einem kurzen Moment erinnerte sich Rhodan an die Märchen aus Kindertagen. An die Geschichten über Geisterschiffe mit ihren untoten Kapitänen; dazu verdammt, für alle Ewigkeit über die Weltmeere zu schippern. So ähnlich wie das Antlitz von Orlgans im Licht der Innenbeleuchtung hatte er sich die Gesichter dieser Männer immer vorgestellt. Der Fliegende Holländer kam ihm in den Sinn, der so lange fahren musste, bis die Liebe einer Frau ihn erlöste.
    Sofort hatte er wieder Thoras Gesicht vor Augen. Und er musste sich dazu zwingen, die Brücke nicht zu verlassen, um nach ihr zu sehen. Er wusste, dass sie bei Orsons und Tifflor in guten Händen war. Und wenn es jemanden gab, der ihr helfen konnte, wenn die Lähmung ihre Atmung
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