Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
fürchte, die Verstärkung des Despoten ist eingetroffen.«
    Manoli huschte zur Tür, die zu dem Gang mit dem Perlenvorhang führte, und lauschte ebenfalls. Tatsächlich glaubte er, gedämpfte Stimmen aus dem Treppenhaus zu hören, die knappe, harte Befehle gaben.
    Er fluchte. »Was machen wir jetzt?«
    »Es gibt ... noch einen zweiten Ausweg«, keuchte Bismall-Kehn, der nach wie vor am Boden lag. »Mein Büro. Wir ... wir müssen in mein Büro.«
    »Aber das ist ganz oben, in der oberen Kugel«, wandte Khatleen-Tarr ein.
    »Keine andere Möglichkeit mehr ...«, beharrte der Herr des Geleges.
    Die Topsiderin sah Manoli an. »Also dann. Beeilen wir uns.«

15.
    Flucht ins Ungewisse
    Topsid, in diesem Augenblick
     
    Keuchend schlug Manoli die Tür zum Büro von Bismall-Kehn hinter sich zu. Er war völlig außer Atem und schwitzte, als wäre er einen Marathon gelaufen. Warum gab es in diesen elenden Wohntürmen der Topsider eigentlich keine Aufzüge, sondern nur Treppen?
    Wahrscheinlich hat Bismall-Kehn das extra so angelegt, damit seine Mädchen keinen Speck ansetzen , dachte er sarkastisch. Umso unerfreulicher war es, wenn man einen gut genährten Mann wie den Herrn des Geleges all die Stufen hinauf bis ins oberste Stockwerk schleppen musste.
    Manoli drehte sich zu Bismall-Kehn um, den Khatleen-Tarr eben in einer kissenreichen Sitzecke abgeladen hatte. Die grünen Schuppen des Topsiders zeigten eine kränklich graue Färbung, sein Atem ging rasselnd. Kikerren, die ihrem Herrn nicht von der Seite gewichen war, landete auf der Metallbüste eines Topsiders, die neben der Sitzecke auf einem Sockel stand.
    »Sehr gut ... danke«, sagte der Herr des Geleges. Er hob den Arm und deutete auf seinen großen Schreibtisch in der Mitte des Raums. »Oberste Schublade. Ein kleiner silberner Kasten.«
    Khatleen-Tarr ging zu dem Möbelstück hinüber und zog an der Schublade. »Sie ist verschlossen.«
    »Drück auf den Schädel ... der linken Echse«, gebot ihr Bismall-Kehn, womit er sich auf ein Zierelement bezog, von dem der Schreibtisch eine ganze Menge aufwies.
    Die Topsiderin gehorchte, und mit einem Klicken öffnete sich die Schublade. Rasch griff sie hinein und holte ein zigarettenpäckchengroßes Kästchen hervor, auf dessen Oberfläche sich einige Knöpfe befanden. Es erinnerte Manoli stark an eine Fernbedienung. »Das hier?«, fragte sie.
    Bismall-Kehn neigte schwach den Kopf. »Nun der rote Knopf«, sagte er.
    Sie gehorchte, und Manoli vernahm ein mehrfaches Schließgeräusch in der Zimmertür. Zugleich schien draußen im Flur etwas surrend aus Boden, Wand oder Decke zu fahren. Ein energetisches Summen wurde hörbar.
    Der Herr des Geleges erschlaffte erleichtert. »Für einen Moment ... sind wir sicher«, verkündete er. »Es sei denn ... unsere Gegner fahren richtig schweres Gerät auf. Aber ich bezweifle ... dass sie dazu gegenwärtig in der Lage sind.« Er lachte abgehackt.
    »Was sollte sie abhalten?«, wollte Manoli wissen.
    »Der Aufstand, Erikk-Mahnoli«, antwortete Bismall-Kehn, »der Aufstand der ›Kaltblütigen‹ ... gegen das Despotat hat begonnen. Überall in der Stadt. Darum haben die ... die Getreuen von Megh-Takarr ganz andere Sorgen als uns.«
    Irgendwo in der Ferne, jenseits von Khir-Teyal, erschütterte eine Explosion die Nacht. Manoli bezweifelte, dass es sich dabei um einen Feuerwerkskörper handelte.
    »Sie sagten, es gäbe hier einen zweiten Ausweg«, erinnerte ihn Khatleen-Tarr an den Grund ihres Hierseins. »Wo ist er?«
    »Dort.« Bismall-Kehn deutete auf einen hohen Wandschrank neben einem Fenster.
    Manoli ging hinüber und öffnete ihn. Eine harpunenartige Apparatur, die an einem Metallgerüst befestigt war, hing darin. »Was ist das?«, fragte er.
    »Euer Fluchtweg.«
    »Hätten Sie nicht ein Antigravmodul darin verstecken können?«, beschwerte sich Khatleen-Tarr.
    »Schon«, erwiderte Bismall-Kehn. »Aber damit könnte nur einer entkommen.«
    »Weißt du, was wir mit dem Ding anstellen sollen?«, fragte Manoli die Topsiderin.
    »Ja«, sagte sie, griff beherzt zu und zog die Apparatur aus dem Schrank. Lautlos und butterweich schwang die Harpune an dem Metallgerüst herum und rastete an einem Vorsprung im Boden ein. Der Lauf zeigte direkt auf das einzige Fenster von Bismall-Kehns Büro.
    Khatleen-Tarr stieß es auf. Rufe und Schüsse wehten von unten zu ihnen herauf. Das vielfarbige Blinken von Sicherheitsfahrzeugen erhellte die dunstige Nacht. In den Straßen von Kerh-Onf kam es zu einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher