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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Autoren: Bernd Perplies
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Streifenwagen, der ihn nach einer großzügigen Spende in die Kaffeekasse des örtlichen Polizeireviers hergebracht hatte.
    Schweigend stand Bai Jun vor dem alten, heruntergekommenen Urnengrab. Er wusste selbst nicht so genau, wie er diese Begegnung am besten gestalten sollte. Bei seinem Aufbruch aus Terrania war ihm nur klar gewesen, dass er diese Reise endlich machen musste – besser spät als nie –, wenn er jemals inneren Frieden finden wollte. Es gab keine Entschuldigung für sein Handeln. Aber er konnte zumindest versuchen, um Verzeihung zu bitten.
    Er blickte auf das Kästchen, das er unter dem linken Arm trug, eine einfache Holzschatulle. Er klappte sie auf und entnahm ihr die kleine, schön verzierte Messingschale, die er spontan in Hohhot gekauft hatte. Behutsam stellte er sie vor das Grabschild. Anschließend holte er etwas Räucherwerk hervor, das er in einer Papiertüte in seiner Manteltasche mitgebracht hatte, und zündete es an. Feiner Rauch stieg in den kalten Himmel auf.
    Es tut mir leid , dachte er. Wenn ich könnte, würde ich ungeschehen machen, was damals passiert ist.
    Eine Weile stand er schweigend mit gefalteteten Händen vor dem Grab. Er dachte daran, wer er einst gewesen war und wie ihn die Begegnung mit Perry Rhodan zu einem anderen, zu einem besseren Menschen gemacht hatte. Rhodan würde vielleicht nie verstehen, wie dankbar er ihm dafür war und immer sein würde.
    Schließlich verbeugte sich Bai Jun vor Ying-Yings letzter Ruhestätte, drehte sich anschließend um und ging über den Kiesweg des Friedhofs zurück zum Ausgang.
    Am Tor erwartete ihn ein Mann in einem beigefarbenen Trenchcoat. Er hatte den Kragen hochgeschlagen und die Hände in den Taschen vergraben. Als Bai Jun ihn erkannte, konnte er sich einer gewissen Überraschung nicht erwehren. »Mister Mercant, was machen Sie denn hier?«
    Der kleinwüchsige Exagent der Homeland Security und derzeitige Sicherheitskoordinator der Terranischen Union löste sich von der Mauer und schlenderte auf Bai Jun zu. Ein Blick an Mercant vorbei zeigte dem Bürgermeister, dass der Sicherheitskoordinator im Gegensatz zu ihm einige Bodyguards mitgebracht hatte. Sie warteten allerdings diskret außerhalb des Friedhofsgeländes.
    »Ich brauchte mal etwas Abstand von Terrania«, sagte Mercant im Plauderton. »Teil einer Weltregierung zu sein ist wirklich ein Knochenjob. Man ertrinkt geradezu in Arbeit und übersieht dabei leicht, wenn Mitmenschen in Not sind. In Gewissensnot beispielsweise.« Er lächelte.
    Bai Jun dagegen runzelte die Stirn. »Wie darf ich das verstehen? Spionieren Sie mir nach, Mister Mercant? Ich bin aus rein persönlichen Gründen hier. Ich habe einer alten Bekannten einen Besuch abgestattet.«
    »Ich bin auch aus rein persönlichen Gründen hier. Ich wollte mit Ihnen reden, außerhalb des Dunstkreises der Regierungsgeschäfte.«
    »Dafür haben Sie einen ziemlich weiten Weg auf sich genommen.«
    Mercant zuckte mit den Schultern. »Was sind schon tausend Kilometer in einer Zeit, in der wir zu anderen Sternsystemen fliegen?«
    »Bitte verzeihen Sie mir, wenn ich das sage, aber ich habe gegenwärtig keine Lust auf derlei Spielchen. Kommen Sie zum Punkt, Mercant.«
    Dieser schüttelte mit beinahe bedauernder Miene den Kopf. »Mister Bai, wir kennen einander nun schon seit beinahe einem halben Jahr. Dennoch sehen Sie in mir immer noch den Exagenten der US-Homeland Security. Und ich gestehe, dass auch ich bis vor Kurzem vor allem den Exgeneral der chinesischen Volksarmee in Ihnen gesehen habe. Das ist grundfalsch. Lassen Sie uns noch einmal von vorne anfangen.« Er streckte Bai Jun die Hand hin. »Hallo, mein Name ist Allan Mercant! Ich bin Terraner.«
    Verblüfft starrte Bai Jun auf die dargebotene Hand seines Gegenübers. Zögernd ergriff er sie. »Ich weiß die Geste zu schätzen, Mister Mercant, aber ...«
    »Allan«, sagte Mercant. »Bitte, nennen Sie mich Allan.«
    »Schön ... Allan ... Aber Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie nur deswegen den Weg von Terrania nach Hohhot auf sich genommen haben, um mir die Hand der Freundschaft zu reichen.«
    »Ich wüsste keinen besseren Grund«, erwiderte Mercant. »Trotzdem haben Sie recht, Jun – darf ich Jun sagen?«
    Bai Jun nickte knapp. Alles andere wäre auch reichlich unhöflich gewesen, und sosehr ihn Mercants eigenwilliger Vorstoß verwunderte, gab ihm der Mann doch keinen Anlass, abweisend zu sein.
    »Ich bin hier, weil ich wissen wollte, ob ich irgendetwas für Sie
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