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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit
Autoren: Wim Vandemaan
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verbrannt.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Wir behandeln sie. Kein Grund zur Sorge.«
    »Danke!«, sagte Rhodan. »Wem gegenüber werden Sie übrigens diese Empfehlungen aussprechen?«
    Eneida lächelte.
    »Ich überlege: Wenn Sie und Ihre Begleiter Spione wären, dann gehen Sie ziemlich dilettantisch vor. Aber vielleicht ist Ihr Dilettantismus geschickt antrainiert, und die auffällige Färbung Ihrer Haut soll Sie harmlos erscheinen lassen.«
    Rhodan seufzte. »Warum haben Sie uns dann gerettet, wenn Sie uns fürchten?«
    »Vielleicht werde ich das auch gefragt?« Sie wandte sich von ihm ab, ging zur Tür und klopfte dagegen. Von außen wurde geöffnet.
    »Sie denken an die Kleidung für mich?«
    Sie drehte sich noch einmal um und lächelte. »Das ist meine erste Sorge.«
     
    Etwa eine halbe Stunde später brachte eine junge Ferronin ihm eine fein gerippte Strumpfhose, eine Hose aus gröberem Stoff, Hemden, einen Poncho, einen breitkrempigen, aus einer Art Stroh geflochtenen Hut, leichte Stiefel. Sie stellte sich nicht vor, sagte nichts und machte keine Anstalten, den Raum wieder zu verlassen. In einer Hand hielt sie eine Art Wanderstab.
    Also kleidete er sich vor ihren Augen an. Als er fertig war, fragte sie: »Passt alles?«
    »Alles bestens«, sagte Rhodan.
    »Eneida hat Ihre Größe geschätzt«, verriet die Ferronin. »Ich bin Yinye.«
    »Rhodan.«
    »Sie sind mir zugeteilt«, teilte Yinye eher beiläufig mit.
    »Ein kostenloser Service?«, fragte er.
    Yinye gab ein leise glucksendes Lachen von sich. »Wir gehen essen«, verkündete sie.
    »Fein«, sagte Rhodan und setzte den Sombrero auf. »Ich hoffe, ich bin für diese Gelegenheit angemessen gekleidet?«
    »Warum nicht?« Yinye schaute ihn verwundert an. »Essen ist ein natürlicher Vorgang. Wie könnte man dazu nicht richtig angezogen sein? Sie könnten auch nackt essen.«
    »Nein«, sagte Rhodan. »Bekleidet ist ganz okay.«
    Yinye drehte sich um. Sie hob ihren Wanderstab und klopfte damit gegen die Tür. Es war eine ältere Ferronin, die die Tür bediente; sie trug eine verschlissene Uniform oder Livree, Grundfarbe Grau. Ihr rechtes Auge war von einem trüben Grün; vor ihrem linken, klaren Auge hatte sie ein Monokel eingekniffen.
    Sie traten aus dem Raum. Yinye grüßte die Alte knapp, aber respektvoll und führte Rhodan durch mehrere Korridore bis zum Ausgang und vor das Haus. Die Wega musste vor wenigen Minuten untergegangen sein. Das Licht war nicht mehr so grell, aber alles andere als dämmerig. Rhodan warf einen kurzen Blick über die Siedlung, über die sichtbaren Grünflächen und auf die steil ansteigenden Felswände, die den Ort von allen Seiten umgaben. Er glaubte, das Wasser zu riechen, das sich in der tiefsten Stelle der Caldera zu einem See gesammelt hatte.
    Yinye war, ohne zu zögern, auf die Straße getreten und losmarschiert. Mit einigen raschen Schritten schloss er zu ihr auf. Hin und wieder ging sie ein wenig langsamer, einmal blieb sie stehen. Dann sog sie die Luft durch die Nase ein, schien sie zu prüfen und setzte schließlich, wohl erleichtert, ihren Weg fort.
    Zwei- oder dreimal begegneten ihnen einige junge Ferronen. Sie klatschten, offenbar zum Gruß, Yinye entgegen; Yinye klatschte zurück und warf ihnen eine gutmütig-spöttische Bemerkung zu.
    Die Straße war eng, fast eine Gasse. In regelmäßigen Abständen standen Laternenmasten; die Laternen leuchteten noch nicht. Rhodan sah längliche, birnenförmige Stoffbeutel darin hängen. Hier und da waren Leinen von Haus zu Haus und quer über die Straßen gespannt, an denen Wäschestücke sich im leichten Wind ein wenig bauschten. Die Häuser waren drei- oder viergeschossig; ihre Oberfläche wirkte wie Sandstein. Die Fenster ähnelten Schiffsluken; sie waren rund und klein. Über den Fenstern ragten Vorsprünge schräg aus der Wand, aus denen manchmal Tücher hingen, die das Fenster bedeckten. Immer wieder sah er Wände, die mit Porträts von Gesichtern großflächig bemalt waren; wie bei Comic-Bildern waren den Gesichtern in Sprechblasen Sprüche zugeordnet. Rhodan konnte die Schriftzeichen nicht entziffern.
    Yinye hatte Rhodans Blicke bemerkt. »Das Gelobte Land!«, sagte sie. »Ganashar.« Sie war jung, apart, und der Enthusiasmus, mit der sie auf die Umgebung wies, kleidete sie gut.
    »So nennen Sie das Land?«, fragte er.
    »Gewiss«, sagte sie, und das Staunen kehrte zurück in ihr Gesicht. »Wie sonst?« Ihm war, als ob ein kleiner Verweis in dieser Frage steckte.
    »Wo werden
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