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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit
Autoren: Wim Vandemaan
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wir essen?«, fragte er.
    » Hedpous Magendarmvergnügen«, sagte Yinye. Sie warf ihm von der Seite einen misstrauischen Blick zu. »Warum?«
    » Hedpous Magendarmvergnügen also«, sagte er und grinste. »Man hört nur Gutes darüber.«

4.
    Guall am Balken
     
    Vergangenheit ...
    Er hing, das Seil zwei- oder dreimal um Handgelenk und Unterarm geschlungen, in der Luft. Mit der Faust verschaffte er sich zusätzlichen Halt. Er spürte sein eigenes Gewicht, das an seinem ausgestreckten Arm zog. Das Seil hing an einem Balken. Sein Körper drehte sich langsam. Er bemühte sich, nicht mit den Beinen zu strampeln. Mit dem freien Arm ruderte er ein wenig. Seine Augen waren verbunden – zwei seiner Augen jedenfalls.
    Das nutzlose dritte Auge hatten sie nicht angefasst.
    Der Stock traf ihn auf die Oberschenkel. Er legte den freien linken Arm quer über die Schenkel. Der nächste Schlag traf ihn an die ungeschützte Hüfte. Er hob den Arm dorthin.
    Dann wieder ein Hieb auf die Oberschenkel. Er senkte nun den Arm.
    »Fast schon dressiert«, sagte Shenidin. »Hoch den Arm, runter mit dem Arm. Immerhin. Nicht schlecht für eine Missgeburt.«
    Er ließ den linken Arm seitlich am Körper hängen.
    »Oho«, machte Shenidin.
    Der nächste Schlag, heftiger als alle zuvor, traf seinen Rücken. Ihm stockte der Atem. Hilflos wischte er mit dem linken Arm nach hinten; wieder ein Schlag, diesmal auf den linken Unterarm.
    Jetzt erst schrie er gepeinigt auf.
    »Du musst nur loslassen«, sagte Shenidin. »Liegt der Gegner am Boden, wird er nicht mehr geschlagen. Nur loslassen.«
    Warum ließ er übrigens nicht endlich los? Irgendwann würde er loslassen; warum nicht jetzt? Scham? Ehrgefühl? Scham und Ehrgefühl hatte er hinter sich gelassen wie quälende Kinderkrankheiten. Was also war das Unheilbare in ihm, das ihn zwang, auch jetzt noch festzuhalten?
    Der nächste Schlag traf ihn zwischen die Schultern. Er biss sich vor Schmerz auf die Unterlippe. Gleich darauf schmeckte er sein Blut, und er roch es. Das leicht bittere Aroma überdeckte für einen kurzen Moment den Gestank der Fäkalien, der aus der Grube aufstieg, über die sie ihn gehängt hatten.
    »Ein Jammer, wenn man der Augen nicht nur zwei hat, wie es sich gehört, sondern ihrer drei – und doch nicht sehen kann!«, sinnierte Shenidin.
    Er hörte die anderen in der fröhlichen Runde botmäßig lachen. Denn sie waren hier als Diener ihrer Schönheit. Und auch, natürlich, um ihn zu quälen.
    Er stellte sie sich vor: die schöne Shenidin. Ihre Augen waren ebenso kupferfarben wie ihr Haar. Ihre Wangenknochen setzten hoch an; auf ihren Lippen glitzerten winzige Messingpartikel. Die tiefdunkle Schmucknarbe auf ihrer linken Wange stellte ein uraltes Symbol dar, eine Hieroglyphe: den Ehernen Stab der Unbeugsamkeit.
    »Willst du mich immer noch küssen?«, fragte sie.
    »Das wäre im Augenblick schwierig«, sagte er. Er holte Luft. Das Atmen schmerzte ihn. »Du müsstest dazu durch die Jauche waten. Aber was mich betrifft: Ich hab im Augenblick nichts anderes vor und wäre dabei. Also komm.«
    Er hörte ihren Schrei, dann traf ihn der Schlag direkt am Kinn. Gegen seinen Willen löste sich seine Hand vom Seil. Sein Arm wickelte sich ab; er klatschte in die Fäkalien, sank auf die Knie und stützte sich mit beiden Händen auf dem glitschigen Boden ab.
    Gelächter.
    Langsam richtete er sich auf und streifte die Augenbinde ab. Er schaute sich um. Die fröhliche Runde betrachtete ihn mit Spott und Ekel.
    »Guall könnte ein wenig durch die Scheiße schwimmen«, schlug Fethaym mit seinem gutmütigen Bass vor. Fethaym war einer von Shenidins derzeitigen drei oder vier Favoriten. »Vielleicht macht er sich und wird zum besten Scheißeschwimmer weit und breit.«
    Höhnischer Applaus.
    Fethaym warf Shenidin einen Blick zu, um zu sehen, ob sie seinen Witz zu würdigen wusste. Aber ihr Blick blieb unverwandt auf Guall gerichtet. Guall, der ihr beinahe neugierig in die Augen sah.
    Er richtete sich langsam auf und versuchte unterdessen, sich die Hände an der Hose abzuwischen. Aber die Hose hatte sich mit der Jauche vollgesogen, triefte und war nicht bereit, noch mehr Exkremente und stinkenden Sud aufzunehmen.
    »Du siehst gut aus«, sagte Rennark, ein anderer Liebling aus ihrem Harem. »Kot kleidet dich bestens. Der kotierte Guall gibt sich die Ehre.« Er verneigte sich theatralisch.
    »Einem schönen Mann steht alles«, setzte Fethaym hinzu. Fethaym und Rennark lachten um die Wette.
    Shenidin ließ
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