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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit
Autoren: Wim Vandemaan
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wärt tot«, murrte Waygen.
    Shim bedachte Garrean mit einem vorwurfsvollen Blick, kommentierte die Äußerung von Garreans Stellvertreterin aber nicht.
    Garrean fluchte, um nicht vor Schmerzen aufzuschreien, bis er sich endlich aus dem Ärmel befreite. »Es geht uns gut!«, brüllte er in Richtung des Mikrofons.
    »Ich höre es«, sagte Waygen trocken. »Kann ich dem Thort einen Hinweis darauf geben, wann er euch von der kleinen Expedition in den Orbit zurückerwarten darf?«
    Garrean schob sich vor Shim und betrachtete die Aufnahmeoptik des Funkgerätes. »Wieso der Thort?«
    »Weil er hier ist«, gab Waygen mit sichtlichem Vergnügen zurück.
    »In Karbush?«, fragte Garrean.
    Waygen verdrehte die Augen. »In Karbush. Wo denn sonst?«
    »Und was will er?«
    »Mit dem Gouverneur sprechen. Persönlich. Und unverzüglich.«
    »Sag ihm: Ich bin auf dem Weg«, sagte Garrean und unterbrach die Verbindung.

3.
    Rhodan im Gelobten Land
     
    Perry Rhodan fühlte sich gepackt, hochgehoben, wieder abgelegt. Er wehrte sich, sosehr es seine geschwundenen Kräfte zuließen, und zeigte nach hinten, hoch, ins Gebirge. »Noch fünf draußen!« Seine Stimme klang brüchig. Man hielt seine Arme fest, drückte sie ihm an den Körper. Etwas wurde über ihn gezogen oder gestülpt. Kurzfristig wurde es dunkel. Dann fiel wieder Licht auf ihn. Er hörte Stimmen, Geräusche. Irgendetwas wurde verschlossen, es klickte hell und metallisch, wie wenn Magnete aufeinanderstießen.
    Er tastete mit den Händen seine Umgebung ab. Alles war glatt, scheinbar textil. Wenn er gegen das Gewebe drückte, ließ es sich ein wenig hin und her verschieben, und es fühlte sich an, als ob dieser Stoff an einem anderen vorbeiglitt, an einer Schicht, mit der er nicht vernäht oder verklebt war.
    Wenn er den Kopf drehte, konnte er durch eine handflächengroße, ovale Folie nach draußen sehen, allerdings nicht ganz klar. Vielleicht trübte etwas seinen Blick, oder die Folie war leicht milchig.
    Etwas zischte leise. Es war ein angenehmes Geräusch. Nach und nach fiel ihm das Atmen leichter. Er spürte, wie sich der textile Stoff unter dem zunehmenden Druck der Luft spannte. Er atmete tief und dankbar. Es wurde warm.
    Er dachte, dass er sich in einem hyperbarischen Raum befinden musste, in einem aufblasbaren Rettungssack oder einer anderen Art transportabler Überdruckkammer.
    Umrisshaft erschien ein blaues Gesicht im linken Fenster, von einer transparenten Atemmaske geschützt; die Stimme sagte etwas auf Ferronisch, was Rhodan wieder nicht verstand. Er war unsäglich müde, nickte schwach, um seine Dankbarkeit zu zeigen, und schloss die Augen.
    Dann zuckte er zusammen, wie in panischem Schrecken. Er schlug so heftig wie möglich gegen die rechte Wand, bis das blaue Gesicht wieder erschien. »Es sind noch fünf. Fünf sind noch draußen«, rief er. Er presste die Hand gegen das Fenster und spreizte alle Finger. »Fünf«, rief er. »Verstehen Sie? Noch fünf andere! Fünf!«
    Das Gesicht auf der anderen Seite bewegte sich näher zum Oval. Rhodan glaubte die Augen zu sehen und in den Augen ein Verstehen. »Noch fünf«, hörte er die Stimme wiederholen. Sie klang spröde, rauchig, aber dennoch unverkennbar weiblich.
    »Fünf«, sagte er.
    »Fünf«, bestätigte die Stimme. »Wir holen sie. Alle fünf.«
    Dann fühlte er, wie sein freundliches, ballonähnliches Behältnis angehoben und gleich darauf wieder auf einem flachen, harten Boden abgesetzt wurde. Kurze Zeit später setzte nach einem Ruck ein Schaukeln und Wiegen ein, dem er in seiner Erschöpfung nachgab.
    Er schlief ein.
     
    Die Kopfschmerzen waren das Erste, was ihm zum Bewusstsein kam. Als Rhodan sich mühselig aufrichtete, kam auch noch Übelkeit dazu.
    Er ließ sich Zeit, atmete mehrere Male tief durch. Dann schwenkte er mit geschlossenen Augen die Beine aus dem Bett, berührte barfuß den kalten Boden und gab sich mit diesem Triumph fürs Erste zufrieden.
    Dann öffnete er die Augen.
    Es war ein bemerkenswert kahles Zimmer ohne Fenster. Die Tür war aus Metall; eine Klinke hatte sie nicht. Die Wände waren weiß getüncht und schmucklos.
    Die goldfarbene Decke, die ihm auf die Oberschenkel gerutscht war, wog fast nichts, hatte aber viel von seiner Körperwärme gespeichert. Es gab weder Stühle noch Tische; eine Kamera hing in einem Drahtgestell hoch in der gegenüberliegenden Ecke.
    Er versuchte, sich aufzurichten, aber das Schwindelgefühl war noch zu stark. Immerhin gelang es ihm, die ins Rutschen
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