Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Titel: Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
Moment.«
    »Was für eine traurige Welt«, sagte Tatjana Michalowna hinter ihm.
    In seinem Herzen stimmte Crest ihr zu. Der Anblick machte ihn wehmütig, ohne dass er wusste, weshalb. Im Wega-System hielten sie sich jedenfalls garantiert nicht mehr auf, dafür war die Sonne zu schwach, zu rot, zu klein.
    Die beeindruckende Leistung der Transmittertechnologie ist auf jeden Fall, interstellare Entfernungen zu überbrücken, attestierte der Extrasinn.
    »Sehen Sie sich den Horizont an«, empfahl Trker-Hon. Seine Stimme klang schnarrend und rau. Misstrauisch. Vorsichtig. »Er ist viel zu nah und viel zu gekrümmt. Dies ist eine signifikant kleinere Welt als Ferrol, Topsid oder Arkon.« Trker-Hon holte tief Luft, beinahe wollte es Crest scheinen: ehrfürchtig. »Eine alte Welt.«
    Crest nickte. Er erschrak ein wenig, als ihm bewusst wurde, dass dies eine typisch menschliche Angewohnheit war. So weit war es also gekommen. Diese Menschen waren eine so junge, so vitale Spezies, dass sie ansteckend wie ein mutiertes Virus waren, selbst für einen alten Arkoniden wie ihn. Die Frage war: Vertrug sich dieses Virus mit dem arkonidischen Kulturmetabolismus und ergänzte ihn – oder würde es ihn letztlich zerstören?
    »Sie haben recht, gelehrter Freund. Aber ich wüsste gern, wohin und zu welchem Zeitpunkt wir transferiert wurden.«
    »Elfter Satz: Hier ist hier. Jetzt ist jetzt«, sagte Trker-Hon, als brauche es keine weiteren Worte. Er witterte, mit ruckendem Kopf und gebleckten Zähnen, und zeigte damit einmal mehr, wie dicht Topsider noch am Tier waren; das zumindest glaubten die meisten Arkoniden. Crest war sich in dieser Sache längst nicht mehr sicher: Er hatte in dem alten Echsenwesen schon manche Facette der Weisheit erkannt, die auf Arkon verloren gegangen war.
    »Fragen nutzen nichts, ohne zu forschen. Sie beide sehen in die falsche Richtung!«, flüsterte Michalowna. Sie packte Crest am Oberarm und führte ihn an der Hallenwand entlang, bis sie eine Ecke erreicht hatten.
    »Was ist das?« Trker-Hon, der ihnen folgte, keuchte überrascht auf.
     
    Wo in der bisherigen Blickrichtung nur Dünen und Eisensand gewesen waren, dunkel und bedrohlich, leuchtete an der Längsseite der Halle eine gewaltige Perle. Das jedenfalls war der erste Eindruck des Arkoniden. Er rührte von dem perlmuttfarbenen Schutzschirm über der Stadt her, die sich dort in die Dünen schmiegte, als sei sie ihnen entstiegen. Sie waren zu weit entfernt, um Details zu erkennen, geschweige denn welche Lebewesen dort unterwegs waren.
    Eine solche bleiche, bizarre Schönheit passte nicht zu dieser Welt, allenfalls als elegische Erinnerung, als Phantasma einer lange zurückliegenden Vergangenheit.
    »Die Stadt ist bewohnt«, sagte Michalowna. Sie kniff die Augen zusammen, ein Zeichen ihrer Konzentration.
    »Arkoniden?«, fragte Crest, mehr aus Gewohnheit. Selbstverständlich waren es Arkoniden, die ganze Halle war arkonidisch. Und so nah bei einer Forschungseinrichtung des Imperiums mussten auch arkonidische Forscher leben.
    Zu seiner Überraschung schüttelte Michalowna den Kopf. »Nein. Es sind ... viele. Fremde. Ich habe so etwas noch nie ...«
    Crest lächelte schwach. Michalowna hatte nicht einmal einen Hauch der Vielfalt gesehen, die die Milchstraße an Lebensformen bereithielt. Da war es kein Wunder, dass sie so reagierte.
    »Können Sie sagen, ob diese Lebensformen uns ... feindlich gesinnt sind?«, fragte Trker-Hon.
    »Ich verstehe nicht genug, aber mein erster Eindruck: nein.«
    Crest glaubte nicht, dass ihnen direkte Gefahr drohte, dafür wirkte die gesamte Anlage zu ruhig. Wenn es eine Bedrohung gab, käme sie schleichend und aus einer Richtung, die sie nicht erwarteten.
    »Sie werden uns wissenschaftliches Personal schicken«, sagte Crest. »Bis dahin warten wir ab.«
    »Eilig scheinen sie es nicht damit zu haben«, kommentierte Michalowna und schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Verdammt frisch hier draußen.«
     
    Sie standen auf der Kuppe des Hügels und betrachteten die merkwürdige Stadt, in der die Fremden lebten, aus der sich aber noch immer niemand näherte.
    Tatjana Michalowna nahm die Umgebung genauer in Augenschein, ob ihnen von dort erkennbare Gefahr drohte, während die beiden Wissenschaftler sich mit neuen Hypothesen zu ihrem Aufenthaltsort beschäftigten.
    »Die Architektur zeichnet sich durch dreierlei aus: kuppelförmige Dächer, runde Fenster und dreieckige Türen.« Crest ging im Geiste jene Völker des Großen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher