Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
behalten. »Da! Schaut!« Er deutete nach oben.
    Bei einer der Walzen öffnete sich eine Schleuse. Aus ihr senkte sich majestätisch ein Torbogentransmitter herab. Langsam schwebte er nach unten, herab auf das Deck des Katamarans.
    »So einfach ...«, murmelte Bull.
    »Reg, du weißt doch: Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.«
    Bull seufzte. »Trotzdem bin ich ständig aufs Neue überrascht, wenn eine solche Vorhersage zutrifft.«
    »Ich auch«, beruhigte Rhodan ihn. »Ich genauso wie du.«
     
    Wenige Minuten später war der Torbogentransmitter fest auf dem Deck des Katamarans platziert – so als hätte er immer dort gestanden.
    Rhodan trat vor den Kundschafter. »Sie können uns nicht sagen, wo uns der Transmitter hinschicken wird?«
    »Wie gesagt«, sagte dieser, »ich helfen Ihnen, weil Sie mein Leben gerettet haben. Erwarten Sie keine weitere Hilfe.«
    Rhodan zögerte. Es war Bull, der wiederum das Wort ergriff. »Perry, wir haben keine andere Wahl. Hier werden wir früher oder später Opfer einer Hexenjagd . Und obwohl ich dem Kundschafter nicht traue – das dürfte im Moment unsere beste Option sein.« Er deutete auf den Transmitter.
    »Du hast recht.« Rhodan wandte sich der Ferronin zu. »Oberin Alrad, ich kann nicht mehr tun, als Ihnen alles Gute für die Zukunft zu wünschen.« Er schwieg einen Moment. »Doch, Oberin, etwas kann ich Ihnen mit auf den Weg geben. Nach den Jahren des Krieges wird eine ferronische Kultur entstehen, welche große Teile Ihres Sonnensystems umfasst. Und Sie werden Frieden untereinander halten.«
    Die Oberin nickte. »Ich ... danke Ihnen. Wir haben die Gegenwart verloren, aber wir können die Zukunft noch gewinnen. Alles Gute!«
    Rhodan verneigte sich kurz vor der mutigen Frau. Dann musterte er seine kleine Truppe. »Chaktor und ich übernehmen die Führung. Dann Thora und Ras, Bull und Sue. Den Abschluss bildet Lossoshér – einverstanden?«
    Alle nickten. Sie überprüften kurz ihre kärglichen Ausrüstungsgegenstände.
    Rhodan nickte dem Kundschafter zu. »Wir sind bereit.«
    Mit einer eigenartigen Geste aktivierte der Kundschafter den Transmitter. Rhodan und Chaktor durchschritten den Torbogen, gefolgt von Thora und Tschubai. Bull nahm Sue am Arm, als sie gemeinsam unter den Bogen traten.
    Lossoshér schien eine Weile zu zögern.
    »Sie können mir vertrauen«, sagte der Kundschafter. Dabei machte er eine einladende Geste zum Torbogentransmitter hin.
    »Ich vertraue Ihnen«, antwortete der alte Ferrone. Ein Ruck ging durch Lossoshér. »Aber ich habe mich entschieden – ich werde bleiben.« Er schaute zu Alrad hinüber. »Die Geschichte meines Volkes ist mein Leben. Das hier ist die Geschichte meines Volkes, daher ist das hier mein Leben.«
    »Wie Sie wünschen.« Der Kundschafter machte eine erneute Geste. Der Torbogen erlosch. Der Transmitter hob sich sanft von Deck und schwebte nach oben, den Walzen entgegen.
    Der Kundschafter sah den alten Ferronen an. »Ich hoffe, dass Sie Ihre Entscheidung nie bereuen. Ich muss mich verabschieden.«
    »Halt!« Der Ferrone trat einen Schritt auf den Kundschafter zu. »Eine Frage noch.«
    »Ja?«
    »Wie ist Ihr Name?«
    Der Kundschafter war überrascht. »Tut das etwas zur Sache?«
    »Für mich ja«, sagte Lossoshér. »Eine gute Geschichte braucht nicht nur Jahreszahlen und Orte, eine gute Geschichte braucht auch Helden. Und diese Helden brauchen Namen.«
    Der Kundschafter schwieg einen Moment. »Ihre Einschätzung ehrt mich. Nun gut! Mein Name ist ... Carfesch.«
    Er schwebte nach oben, der Walze entgegen.

24.
    Worte gegen das Vergessen
    Reyan, irgendwann
     
    Um Telgar breitete sich ein Feld der Verwüstung aus. Die Oberfläche des Ozeans war von Trümmern übersät.
    Er hatte vier Tage suchen müssen, um die Reste seiner Familie zu finden. So viele Tote. Er kämpfte immer noch mit den Tränen, wenn er daran dachte, was in den letzten Tagen geschehen war. Und ich war nicht bei ihnen.
    Er hatte zwei Tage gebraucht, um hierher zu gelangen. Der Verkehr auf Reyan war zusammengebrochen, das Netz war am ersten Tag unter den vielen Anfragen und Sendungen kollabiert. Strom wurde im Moment nur einige Stunden am Tag konstant gewonnen, da viele Verteilerstationen den Angriffen aus dem Weltraum zum Opfer gefallen waren.
    Das Floß seiner Familie erwies sich als ein müder Abglanz seiner einstigen Größe. Der Sturm hatte die Aufbauten überspült, und viele seiner wertvollen Erinnerungsstücke
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher