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Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
Autoren: Christian Montillon
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ein Topsider, der wohl als Pilot fungierte. Die immateriellen Eingabefelder schwebten rund um ihn in der Luft, genau wie er es zuerst bei Thora in der GOOD HOPE gesehen hatte. Momentan beachtete er sie kaum; die RUGR-KREHN trieb wohl ohne Antrieb oder auf stabilem Kurs durch das Wega-System. Von diesem Platz aus war zweifellos auch der Traktorstrahl geschaltet worden, der die LAST HOPE eingefangen hatte.
    Die Decke des Raumes wölbte sich hoch über ihnen; eine verschwenderische Gestaltung, wie sie wohl nur der Zentrale vergönnt war. An den Wänden standen seltsam geformte Sitze, Mulden ähnlich. Wahrscheinlich gehörten sie nicht zur arkonidischen Grundausstattung des Schiffes.
    In zweien davon ruhten Topsider, halb sitzend, halb liegend. Beide erhoben sich, als Rhodan eintrat.
    Als er keine Anstalten zeigte, zu ihnen zu gehen, stieß der Soldat ihm gegen den Rücken. Rhodan taumelte vorwärts.
    »Gehen Sie!«
    Rhodan fügte sich. Einer der beiden musste Genkt-Tarm sein. Es war gut, ihn zu treffen. Es konnte alles ändern. Der andere ...
    Ihm stockte der Atem.
    Das durfte nicht wahr sein!
    Der zweite trug eine rote Klappe über dem linken Auge, mit einem Gummiband befestigt. Daran erkannte Rhodan ihn sofort. Ihm wurde kalt.
    Dies war jener Topsider, den der Ferrone Chaktor vor einigen Tagen niedergeschossen hatte, als sie Thora auf Rofus aus der Gefangenschaft der Topsider befreit hatten. Der Schuss hatte das Echsenwesen nicht getötet. Chaktor hatte voller Zorn erneut auf es feuern wollen, war jedoch von Rhodan am zweiten Schuss gehindert worden. Diesen wehrlosen Mann zu töten wäre kaltblütiger Mord gewesen. Rhodan hatte sich sogar die Zeit genommen, die Wunden des Topsiders zu versorgen.
    Und nun stand ausgerechnet dieser Topsider ihm in der Zentrale des Kriegsschiffes gegenüber, neben Genkt-Tarm, dem neuen Oberbefehlshaber der Invasion? Das konnte kein Zufall sein.
    »Mein Name«, sagte der Topsider, »lautet Trker-Hon. Ich bin ein Weiser meines Volkes, und ich diene als ... Vermittler zwischen Genkt-Tarm und Ihnen.«
    Er erkennt mich, dachte Rhodan, aber er lässt es sich nicht anmerken. Er hält geheim, dass wir uns schon einmal getroffen haben.
    Das verlieh dem bevorstehenden Gespräch eine völlig unerwartete Wendung. Rhodan konnte nun noch weniger einschätzen, was auf ihn zukam als zuvor. Nur eins war ihm klar: In diesen Momenten entschied sich das Schicksal eines ganzen Sonnensystems.

2.
    In der Tiefe
    6. August 2036
    Erde, an Bord der TOSOMA
     
    Crest da Zoltral schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und gönnte sich die Illusion, alles wäre anders. Er tadelte sich selbst. War es nicht töricht, sich in Gedankenspiele zu flüchten? Am Ende würde er sich mit den Arkoniden an Bord der AETRON vergleichen müssen, die kaum noch etwas von der Realität mitbekommen hatten, weil sie in ihre Fiktivspiele versunken gewesen waren.
    Er befand sich zwar in der Zentrale eines arkonidischen Raumers, aber er war nicht auf dem Mond gestrandet.
    Gestrandet war dieses Schiff dennoch, aber auf dem Meeresgrund des Planeten, den seine Bewohner schlicht »Erde« nannten, als existiere neben ihr keine andere Welt im Universum. Dort lag die TOSOMA wohl bereits seit 10.000 Jahren oder mehr, halb eingesunken im Schlick und überwachsen von hartnäckigen Tiefseepflanzen.
    Und vor allem war Thora nicht an Bord. Stattdessen war sie, die er wie eine Tochter liebte, tot.
    Lesly Pounder eilte plötzlich an Crest vorüber. Der untersetzte Mann mit dem schütteren Haar hatte sich selbst vor wenigen Minuten alt genannt, stand aber mit seinen 55 terranischen Jahren im besten Alter, wie der Arkonide dagegengehalten hatte. Jedenfalls ließ Pounder nicht die geringste Altersschwäche erahnen. Er schien überall in der Zentrale der TOSOMA gleichzeitig zu sein und versprühte eine unbändige Menge an Energie. Hin und wieder schmetterte er einige Befehle an die Heerschar von Spezialisten, die durch das Schiff eilten wie durch ein Wunderland.
    Sie waren wie Kinder, dachte Crest, und deshalb stand ihnen die Zukunft offen. Anders als seinem Volk, denn etwas hatte er gelernt: Es gab Kinder, die die Welt veränderten, und das nicht nur im Traum.
    Mit einem Mal machte Pounder kehrt, ging an einem der Arbeitspulte vorüber und blieb vor Crest stehen. Der Arkonide ruhte in einem der alten Kontursessel, den er hatte in die Zentrale schaffen lassen; sein Körper benötigte mehr Ruhe, als es ihm selbst lieb war.
    Lesly Pounder, der
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