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Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol
Autoren: Christian Montillon
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Brustkorb spannte.
    Sie überlegte kurz, dann ließ sie eine zeitzündergesteuerte Granate von der Größe ihrer Faust in einer Tasche des Anzugs verschwinden. Hastig eilte sie zurück zu Tschubai und berührte ihn am Oberarm, um den notwendigen Körperkontakt herzustellen. »Ich bin so weit.«
    Er schaute sie an, und sie erschrak. Das Weiß seiner Augen, das normalerweise aus der tiefschwarzen Gesichtshaut leuchtete, schillerte rot. Blutunterlaufen war ein zu schwacher Ausdruck. Er bemerkte wohl ihren erschrockenen Blick und wischte sich mit zitternden Fingern über die Nasenlöcher. »Sieht nicht gut aus, was? Die Anstrengung. Extremer Druck im Kopf, ich fühle mich, als müsste er gleich zerplatzen.«
    »Sie bluten nicht aus der Nase«, sagte Thora. »Es sind Ihre Augen. Können Sie springen?«
    Ras Tschubai nickte. »Auf zu den anderen. Dann ruhe ich mich aus.«
    Die Arkonidin wartete ab.
    Nichts geschah.
    Außer dass der Teleporter plötzlich schwankte. Mit einem Stöhnen kippte Tschubai weg, ihr genau in die Arme.
    Sie fing ihn ab, legte ihn auf den Boden. Der Teleporter war ohnmächtig. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Nun saß sie in diesem Waffenlager fest, während die anderen auf ihre Rückkehr warteten. Zumal sie Tschubai nicht ohne Weiteres mit sich nehmen konnte – von ihrem aktuellen Versteck trennten sie achtzig Meter Luftlinie und vier Decks in der Höhe.
    Diesen Weg zurückzulegen, ohne von den Topsidern entdeckt zu werden, würde an ein mittelgroßes Wunder grenzen. Und bei allen Sternengöttern dies- und jenseits des Großen Imperiums, auf Wunder wollte und durfte sie sich nicht verlassen!
    Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Schwere Schritte, draußen vor dem Schott. Jemand blieb vor dem Eingang in das Waffenlager stehen. Sie hörte Stimmen, zu dumpf, um einzelne Worte zu verstehen.
    Thora hob den Strahler. Wenn es sein musste, würde sie kämpfen. Ihr blieb keine andere Wahl.
    Alles in ihr krampfte sich zusammen – doch das Schott öffnete sich nicht. Stattdessen entfernten sich die Schritte wieder.
    Thora schloss kurz die Augen, steckte die Strahlerwaffe weg und beugte sich über den Teleporter. Sie aktivierte einen Scan mit den in den Anzug integrierten einfachen Medizinsystemen. Diese waren nicht auf Menschen geeicht, wohl aber auf den generellen Umgang mit humanoiden Völkern. Das sollte genügen, die grundlegenden Vitalwerte zu analysieren.
    Sekunden später atmete Thora erleichtert auf. Tschubais Biofunktionen blieben auf einem niedrigen, aber stabilen Niveau. Die Anstrengung der zahlreichen Teleportationen hatte ihn zusammenbrechen lassen. Aber er schwebte nicht in Lebensgefahr. Wenigstens das.
    Doch selbst wenn Tschubai wieder zu sich kam, würde er kaum als Erstes teleportieren können. Ihr blieb nicht anderes, als den normalen Weg zurück zu ihrem Versteck zu wählen. Den dafür notwendigen Wundern würde sie notfalls mit Waffengewalt nachhelfen.
    Thora beugte sich über den Teleporter.
     
    Trker-Hon, das Echsenwesen mit der Augenklappe, kam einen Schritt näher. Es war, als wolle er damit demonstrieren, was er bereits gesagt hatte: dass er eine Vermittlerrolle zwischen dem Menschen und dem Anführer der Topsider einnehmen wollte.
    Perry Rhodan nannte wie zuvor der sogenannte Weise seinen Namen. »Ich danke Ihnen, dass ich empfangen werde. Meine Botschaft haben Sie zweifellos erhalten.«
    Der zweite Topsider, Genkt-Tarm, bestätigte. »Wir haben sie mit Interesse vernommen.«
    »Es wundert mich«, setzte Rhodan vorsichtig an, »dass ein Angehöriger Ihres eigenen Volkes als Vermittler dienen soll. Sind Sie sicher, Trker-Hon, dass Sie neutral urteilen können?«
    »Ich denke, Sie verkennen Ihre Situation, bleicher Fremder«, sagte dieser.
    »Ein Vermittler hat im Verständnis meines Volkes genau die von mir erwähnte Neutralität zu leisten«, sagte Rhodan. »Aber in diesem Punkt unterscheiden wir uns womöglich. Erzählen Sie mir etwas über sich. Ich bin begierig darauf, mehr über Sie und Ihr Volk im Allgemeinen zu erfahren.«
    Und mehr darüber, was ausgerechnet Sie hier zu suchen haben, ergänzte er in Gedanken. Trker-Hon hatte Rhodan erkannt, daran bestand kein Zweifel; ebenso wenig wie an der Tatsache, dass er es sich nicht anmerken ließ.
    Doch – warum? Schämte er sich, von ihm gerettet worden zu sein? Womöglich zog das in seiner Kultur weitreichende Konsequenzen nach sich. Vielleicht sah er sich in der Schuld seines Retters. Denn alles lief unausweichlich auf die
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