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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
Autoren: Bernd Perplies
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zu überspielen.
    Und nun, einige Stunden später, waren sie hier, allen Unwahrscheinlichkeiten zum Trotz, in den unendlichen Weiten des Alls.
    Die so leer gar nicht sind, dachte Timothy und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die gelbe Kugel, die vor ihnen in der Schwärze des Weltraums hing und rasch größer wurde. Der Saturnmond Titan war noch gut fünfzigtausend Kilometer von ihnen entfernt, aber mit ihrer gegenwärtigen Geschwindigkeit von annähernd fünfhundert Kilometern pro Sekunde würden sie ihn in weniger als zwei Minuten erreicht haben.
    Wäre das eine irdische Raumkapsel, wären wir jetzt damit beschäftigt, komplexe Bremsmanöver zu berechnen, um nicht an unserem Ziel vorbeizuschießen, sondern planmäßig in die Umlaufbahn einzuschwenken, ging es Timothy durch den Kopf. Aber hier bedarf es bloß einiger Handbewegungen, und wir parken im Orbit wie auf einem Supermarktparkplatz.
    Es war absolut phantastisch!
    Tiff räusperte sich und unterbrach damit seine Gedanken. »So, Mister Harnahan. Dann lassen Sie uns mal in den Standardorbit einschwenken. Miss Orsons, öffnen Sie die Grußfrequenzen.«
    Unwillkürlich musste Timonthy grinsen. Tiff hatte die gleichen alten Science-Fiction-Fernsehserien geschaut wie er. »Aye, aye, Captain!«, bestätigte er gespielt zackig.
    »Blödmann«, brummte Mildred von hinten und versetzte Tiff einen kleinen Stüber.
    Der lachte nur. »Schon gut, ich mach's selbst.« Er betätigte die Schubkontrolle und verlangsamte den Anflug des kleinen Raumschiffs. Rechts von ihnen war der Saturn. Er erinnerte irgendwie an eine bleiche, an den Polen leicht eingedrückte Pampelmuse. Seine hellgrauen Ringe aus Eis und Gesteinsbrocken waren von ihrer Perspektive aus kaum zu sehen. Aber sie zeichneten sich als deutlicher dunkler Schatten auf der hellen Oberfläche des Gasriesen ab.
    Etwa dreitausend Kilometer über der Oberfläche des Titans ließ Tiff den Aufklärer in eine Kreisbahn einschwenken. Der Mond füllte nun fast das gesamte vordere Sichtfenster aus, ein riesiger und von dichten Wolken verhüllter Brocken im All.
    »Na schön«, sagte Tiff, »jetzt mal ernsthaft: Timothy, kannst du die Stelle ausmachen, wo der Aufklärer bei seinem letzten Vorbeiflug diesen seltsamen Energieausbruch registriert hat?«
    Timothy zog den Tablet hervor, auf dem er die analysierten Daten gespeichert hatte, und beugte sich über die Navigationsinstrumente des Aufklärers. »Mal sehen ...«
    Die Daten auf dem Tablet stammten von einer verschlüsselten Übertragung, die der Aufklärer selbst vor etwa einem Monat an sein Mutterschiff gesendet hatte: den auf dem Mond abgestürzten und mittlerweile von einer amerikanischen Atombombe zerstörten Arkonidenraumer AETRON. Dessen Kommandantin Thora hatte mit zwei ihrer Untergebenen einen Erkundungsflug durchs Sonnensystem unternommen und war dabei auf einen seltsamen Energieimpuls gestoßen, der seinen Ursprung unter dem Eispanzer des Saturnmonds Titan hatte. So viel hatte Timothy aus den Signalen herausfiltern können, die ironischerweise ausgerechnet das Arecibo-Radioteleskop auf Puerto Rico aufgefangen hatte. Seit beinahe vierzig Jahren bildete es das Herzstück des Projekts SETI@home , der Suche nach außerirdischem Leben unter Mithilfe von Raumfahrtliebhabern weltweit.
    Zusammen mit der Meldung über den Energieimpuls war auch ein Satz an Koordinaten zur AETRON geschickt worden. Diese Koordinaten versuchte Timothy mit den Anzeigen auf ihren Navigationsinstrumenten in Einklang zu bringen.
    »Unser Ziel muss irgendwo vor uns liegen«, sagte er schließlich. »Noch tausend Kilometer parallel zur Äquatorlinie und dann siebenhundert Kilometer in Richtung Nordpol.«
    »Heißt das von uns aus hoch oder runter?«, wollte Tiff wissen.
    »Was ist das denn für eine dumme Frage?«, warf Mildred ein. »Norden ist immer oben.«
    Tiff schnaubte belustigt. »Hier im Weltraum herrschen ein bisschen andere Regeln als beim Kartenlesen zu Hause auf der Erde. Was weiß ich denn, wie oft wir uns überschlagen haben, als wir vor diesen Fantan-Schiffen geflohen sind. Wir könnten auf dem Kopf stehen oder völlig schief zur Äquatorachse hängen.«
    »Könnten wir«, bestätigte Timothy mit einem Blick auf das vor ihnen schwebende Datenholo, das ihnen ein dreidimensionales Modell des Mondes anzeigte, zusammen mit Informationen, die von den Ortungsgeräten des Aufklärers stammten. »Aber in diesem Fall hat Mildred recht. Norden heißt aufwärts.«
    Tiff nickte. »Bin schon
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