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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
Autoren: Bernd Perplies
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Brüder als Soldaten verpflichtet, um für Frieden, Gerechtigkeit und den amerikanischen Traum zu kämpfen. Zwei Jahre später standen sie dann freiwillig in der ersten Reihe, als frische Truppen in die Krisengebiete nach Afghanistan und im Irak geschickt worden waren.
    Und dort in irgendeinem talibanverseuchten Drecksloch hat mein Leben beschlossen, eine längere Auszeit zu nehmen, dachte Iwan Goratschin bitter. Er ballte die Hände und spürte, wie sich seine Gabe zu regen begann. Rasch atmete er tief durch und versuchte, sich zu entspannen.
    Er musste aufpassen. Vor seinem Koma hatte er diese unerklärliche Kraft, die es ihm erlaubte, Materie zu entzünden, leidlich gut unter Kontrolle gehabt. Aber das war Jahrzehnte her. Seine Gabe, sich auf ein ganz bestimmtes Ziel zu konzentrieren und dieses in Flammen aufgehen zu lassen, hatte seitdem etwas gelitten, und er wollte mitten im Juli keinen Waldbrand an den Hängen des Mount Tamalpais verursachen.
    Eine längere Auszeit ... Es war damals, vor zwei Wochen, die naheliegende Frage gewesen, nachdem dieser bucklige Mister Adams bereits zweimal im Laufe ihres Gesprächs Ereignisse erwähnt hatte, die bereits Jahre zurückzuliegen schienen. Und dennoch hatte es Goratschin beinahe die Kehle zugeschnürt, als er sie stellte. »Wie lange, Mister Adams?«
    »Wie bitte?«
    »Sie sagten, meine Eltern und mein Bruder wären schon vor Jahren gestorben. Wie lange genau lag ich im Koma?«
    Es sollte die dritte bittere Erkenntnis werden. »Mister Goratschin, ich fürchte, das wird wie ein Schock für Sie sein.«
    Goratschin hatte nur freudlos aufgelacht. »Sie haben mir eben eröffnet, dass meine ganze Familie, alles, was mir lieb und teuer war, fort ist. Wie viel schlimmer kann es noch werden?«
    »Neunundzwanzig Jahre, Mister Goratschin.«
    Das übertraf in der Tat alles, worauf er sich innerlich vorbereitet hatte. Fünf Jahre hätte er verdauen können, vielleicht zehn. Aber: »Neunundzwanzig? Das heißt, wir schreiben das Jahr ...?«
    »2036«, vollendete Adams seufzend den Satz für ihn. »Aus Ihrer Warte betrachtet muss sich das wie Science Fiction anhören.«
    In diesem Augenblick hatte Goratschin zum ersten Mal seine Hände gehoben und vors Gesicht gehalten. Er erblickte Falten, kräftige Haare auf den Handrücken, gealterte Haut. Das waren nicht mehr die Hände eines Zwanzigjährigen gewesen, sondern die eines beinahe Fünfzigjährigen. Dreißig Jahre! Er hatte drei Jahrzehnte, die zu den besten im Leben eines Menschen zählten, einfach so verloren.
    Dieser Gedanke hätte ihn beinahe überwältigt.
    Auf einmal war ein anderer in ihm aufgestiegen: die Erinnerung an sein plötzliches Erwachen und an eine Kugel aus Metall, die brennend aus dem Himmel stürzte. »Gehören zu dieser Science Fiction auch Kugelraumschiffe?«, fragte er.
    Adams hatte eine Zeit lang geschwiegen, dann genickt. »Ja.«
    »Erzählen Sie mir davon. Jetzt will ich alles wissen.«
    Sein eigenartiger, buckliger Gesprächspartner hatte geseufzt und angefangen zu erzählen. Von Perry Rhodan und dem Flug zum Mond. Von der Entdeckung des abgestürzten Arkonidenraumers. Von der Rückkehr zur Erde und Rhodans idealistischem Traum, in der Wüste Gobi eine Stadt namens Terrania zu errichten, die das Sprungbrett einer neuen, geeinten Menschheit auf dem Weg zu den Sternen sein sollte. Von der unversöhnlichen Gegnerschaft der irdischen Supermächte. Und von Clifford Monterny, dem Anführer einer Einheit ungewöhnlich begabter Menschen, der sich in all diese Dinge eingemischt hatte – erst auf Befehl von Präsident Drummond, dem gegenwärtigen Staatslenker der Vereinigten Staaten, doch später offenbar zunehmend einer ganz eigenen Agenda folgend.
    Clifford Monterny ... Irgendwie brachte dieser Name eine Saite in Goratschin zum Klingen. »Ich kenne diesen Mann irgendwoher.«
    »Das ist möglich«, hatte Adams freimütig geantwortet. »Monterny und Ihr Bruder waren gemeinsam im Irak stationiert. Auch später arbeiteten sie zusammen. Ihr Bruder sorgte für Sie, während Sie im Koma lagen. Diese Aufgabe hat Monterny nach dessen Tod übernommen. Doch täuschen Sie sich nicht. Er mag anfangs noch aus Freundschaft und Nächstenliebe gehandelt haben. Zuletzt aber waren Sie für ihn nicht mehr als ein Werkzeug seiner Rache. Er hat Sie dazu gebracht, das Arkonidenraumschiff anzugreifen.«
    Mit dieser vierten bitteren Erkenntnis, nur ins Leben zurückgerufen worden zu sein, um einem durchgedrehten Exsoldaten als
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