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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mal schief. Er glitt ins brackige Wasser, tauchte ein, wurde wieder hochgeschwemmt. Zweimal, dreimal.
    Chaktor rief etwas, das der Translator nicht übersetzte. Vielleicht Flüche, vielleicht Gebete. Rhodan hätte keinen vernünftigen Grund zu nennen gewusst, warum sie mit einem Mal in sicherem, ruhigem Wasser trieben und er sich an der Oberfläche des Stammes wiederfand, mit ausreichend Atemluft. Hustend und spuckend und einem Zusammenbruch nahe – aber am Leben.
    Stille.
    Und dann: ruhiges, unaufgeregtes Vogelgezwitscher.
    Chaktor sagte: »Willkommen auf Ferrol.«

2.
    Tako Kakuta
    Ferrol
     
    Er war völlig erschöpft. Die erhöhte Schwerkraft Ferrols hatte auf seine Physis und seine Fähigkeiten als Teleporter womöglich stärkere Auswirkungen als auf andere Menschen.
    Er umklammerte Rod Nyssens und Conrad Deringhouses Hände und stellte sich jenen Ort vor, an dem er die beiden Frauen zurückgelassen hatte. Eine Felsenwüstenei. Krüppelbäume. Ein Bach, von fahlen, halb mannshohen Schilfpflanzen begrenzt, dessen Wasser graugrün wirkte. In weiter Ferne zeigten sich mächtige Gebirgsrücken, auf deren Spitzen Schneekappen saßen.
    Diesen Ort musste er wiederfinden, kraft seines Geistes. Auch wenn sich die GOOD HOPE um etliche Kilometer weiterbewegt und Haken geschlagen hatte, um den topsidischen Verfolgern auszuweichen.
    Er dachte an Feng Shui; an seine ganz persönliche Version der Harmonisierung seines Selbst mit der Umgebung. An den Lo Pan, seinen inneren Kompass, den er immer mehr nutzte, um mit diesen unheimlichen Kräften in sich zurechtzukommen und sie richtig zu vektorisieren. Diese Methode bedurfte noch einiger Verbesserungen; doch sie half ihm zunehmend, seine Gabe gezielter einzusetzen.
    Tako Kakuta baute sein inneres Koordinatensystem auf. Er benötigte einige Sekunden. Dann öffnete er die Augen und warf den Anwesenden einen letzten Blick zu. Die Arkonidin, stolz und beherrscht wie immer, tat so, als achtete sie nicht auf ihn. Womöglich war es das letzte Mal, dass er sie zu Gesicht bekam. Es bedurfte keiner sonderlich ausgeprägten mathematischen Begabung, um auszurechnen, dass entweder Thora oder Perry Rhodan auf der GOOD HOPE zurückbleiben würden. Seine Kräfte reichten gewiss nicht für zwei weitere Teleportationen.
    Er sprang, mit den beiden amerikanischen Astronauten im Schlepptau. Just in dem Moment, da eine weitere Explosion die GOOD HOPE erschütterte. Die Entzerrung, das Auflösen im Nichts, die Nicht-Existenz, die bloß einen Wimpernschlag andauerte – dies alles war ihm längst zur Gewohnheit geworden. Nicht aber für Nyssen und Deringhouse. Als sie ihren Fuß auf die Oberfläche Ferrols setzten, taten sie beide in ihrem Erschrecken einige Schritte von ihm weg, um sich erst allmählich zu fangen.
    Kakuta hatte seinen Sprung ausgezeichnet vollendet. Anne Sloane und Darja Morosowa warteten etwa zwanzig Meter entfernt. Die beiden Frauen winkten ihnen zu. Sie kauerten im Schutz eines einzeln dastehenden Baums, dessen Blattwerk sich weit über einen Felsen geneigt hatte und eine Art Versteck bildete.
    »Rod ...« Conrad Deringhouse sah seinen Freund und Kollegen verwundert an. »Mir ist schwindlig.«
    »Das vergeht, keine Sorge«, sagte Nyssen. »Das ist die erhöhte Schwerkraft ...«
    Er brach ab. Er eilte zu Deringhouse, der in Zeitlupentempo zu Boden sank, mit verdrehten Augen, plump wie ein Sack, ohne auch nur die Kraft zu finden, seinen Sturz mit den Händen abzufedern.
    Kakuta folgte dem Amerikaner, so rasch es die ungewohnten Verhältnisse zuließen. Er sah das Blut. Hellrotes Blut, das im Takt seines Pulses aus Conrad Deringhouses Leib sprudelte.
    Sein Kampfanzug war zerfetzt und völlig funktionsunfähig geworden. Die erhöhte Schwerkraft Ferrols lastete auf dem Raumfahrer, mehrere Splitter hatten ihn getroffen und das so robuste Material durchbohrt, es an mehreren Stellen perforiert. Metallsplitter, die wohl der letzten Explosion an Bord der GOOD HOPE geschuldet waren.
    »Den Anzug ausziehen, rasch!«, sagte Rod Nyssen und nestelte am Brustverschluss des Freundes. Deringhouses Gesicht wirkte mit einem Mal fahl und eingefallen. Rasend schnell strömte das Leben aus ihm.
    Kakuta schob sachte den Helm vom Kopf des Amerikaners. Er sah die lebensbedrohliche Wunde – und wusste im selben Augenblick, dass hier wohl nicht mehr viel zu machen war. Ein Splitter, so lang wie eine Hand, hatte sich in den Hals ihres Begleiters gebohrt und dabei die Schlagader verletzt.
    »Eine Kompresse!«,
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