Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
verlangte er von Rod Nyssen.
    Der Astronaut war geschockt. Er wirkte, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Doch er reagierte. Er nestelte ein Tuch aus der Außentasche seines Anzugs und reichte es Kakuta.
    Er entfaltete es und drückte es links und rechts der Schnittstelle auf die Wunde. Das würde die Blutung nicht stillen, aber für einige Zeit aufhalten. Kakuta musste nachdenken. Musste überlegen, was sie mithilfe ihrer bescheidenen Mittel zur Rettung des Gefährten unternehmen konnten.
    Die beiden Frauen waren heran. Darja Morosowa, Pragmatikerin mit einem Auge fürs Wesentliche, half Rod Nyssen, den Schwerverletzten aus dem Anzug zu schälen. Weitere Wunden wurden sichtbar. Solche, die ebenfalls auf Metallsplitter zurückzuführen waren.
    »Fleischwunden, nichts Lebensbedrohliches«, sagte sie knapp und bewegte Conrad Deringhouse in eine stabile Seitenlage. Kakuta konnte die Wunde am Hals besser begutachten.
    Denk nach!, mahnte sich der Teleporter. Du hast bis jetzt immer eine Lösung gefunden. Andernfalls wärst du in der Heimat untergegangen, in Fukushima, oder wärst spätestens Clifford Monterny zum Opfer gefallen.
    »Anne?«
    »Ja, Tako?«
    Die unscheinbar wirkende Frau, die bislang Distanz zum Verletzten gewahrt hatte, trat näher.
    »Ich werde den Splitter jetzt herausziehen – und du wirst die Wunde mittels deiner Kräfte schließen. Verstanden?«
    »Du weißt, was du da von mir verlangst?« Anne Sloane wurde bleich. Noch bleicher als sonst.
    »Ich weiß, dass du es kannst. Ich habe dich bei deiner Feinarbeit beobachtet.«
    Sloane war Telekinetin. Sie beherrschte Materie kraft ihres Geistes. Konnte Dinge zum Schweben bringen, konnte Feinden mit unsichtbaren Händen an die Gurgel gehen, konnte das Glück am Roulettetisch in ihrem Sinne beeinflussen.
    »Wenn ich auch nur einen Zentimeter danebentaste, zwicke ich womöglich die Halsschlagader ab und bringe Conrad um.«
    »Er ist bereits so gut wie tot. Ohne deine Hilfe hat er nicht die geringste Chance.« Kakuta ließ seine Stimme so kalt und unbeteiligt wie möglich klingen. Sollte ihn Anne ruhig verabscheuen. Hauptsache war, dass sie sich auf ihre Aufgabe konzentrierte und ihr Bestes gab.
    »Also schön.« Die Telekinetin kniete sich nieder, kniff die Augen zusammen, konzentrierte sich.
    »Ich ziehe den Splitter jetzt heraus. Der Spalt wird sich vergrößern. Es wird hässlich aussehen ...«
    »Mach schon!«
    Kakuta fasste das Metall zwischen Daumen und Zeigefinger. Er zog daran. Es bot überraschend viel Widerstand. Er musste den Splitter mehrmals sachte hin- und herbewegen, bevor er sich aus dem Fleisch löste und herausglitt. Noch mehr Blut spritzte davon. Es traf Anne und ihn.
    »Mach!«, drängte er erneut.
    Die Telekinetin bewegte die Lippen, sagte aber kein Wort. All ihre Konzentration galt diesem hässlichen Spalt in Conrad Deringhouses Hals. Sie verkleinerte den Riss in der Halsschlagader, sachte und mit einer Ruhe, die Kakuta Bewunderung abrang. Dann kümmerte sie sich um die fast zehn Zentimeter lange Wunde. Wie von Zauberhand legten sich die Hautlappen übereinander, so fest, dass kaum noch eine Narbe zu sehen war.
    »Das ist keine Lösung auf Dauer«, sagte Anne Sloane angestrengt.
    »Soll es auch nicht sein. Du musst ihn bloß so lange stabil halten, bis uns etwas anderes einfällt. Bis wir auf Einheimische stoßen, die uns helfen können.«
    »Du willst teleportieren und sie suchen?«
    »Später«, wich Kakuta aus. Er hatte mit dem Gefühl der Schande zu kämpfen. Er war viel zu erschöpft, um bereits jetzt wieder einen Sprung zu setzen. Doch das konnte und wollte er seinen Begleitern nicht sagen. Womöglich hätten sie es ihm als Schwäche ausgelegt.
    Du hast es mit Langnasen zu tun!, machte sich Tako Kakuta bewusst. Ihr Ehrgefühl ist ganz anders ausgeprägt.
    Dennoch ... er konnte nicht aus seiner Haut. Noch nicht. Es würde sich alles ändern, wenn er nur ausreichend viel Zeit in der Stadt Terrania verbrachte, in dieser werdenden Metropole, die den Menschen den Weg in eine glorreiche Zukunft weisen sollte.
    Er schweifte ab. Er musste sich um den Schwerverletzten kümmern. Anne Sloane schien die Situation im Griff zu haben.
    Was sollte nun weiter geschehen?
    Er benötigte Hilfe. – Vielleicht Rhodan? – Nein. Es gab keinerlei Hinweise darauf, wo Ras hinteleportiert war.
    Deringhouse schrie auf. Er griff sich an die Brust, Schaum drang aus seinem Mund.
    »Sein Herz!«, sagte Nyssen und fuchtelte wie wild mit den Armen durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher